ZackZack-Herausgeber Peter Pilz war am Dienstag zu Gast bei der „Puls24“-Diskussionsrunde „WildUmstritten“. Besonderer Fokus war auf den roten Personalrochaden und der Angst von Herbert Kickl.
Wien | Die Neuaufstellung der SPÖ in der Löwelstraße und im Nationalratsklub war am Dienstag großes Thema in der Medienlandschaft. SPÖ-Chef Andreas Babler wird Klubvorsitzender, geschäftsführender Klubobmann im Nationalrat wird der Kärntner Philip Kucher. Seine StellvertreterInnen werden Jan Krainer, Julia Herr und Eva-Maria Holzleitner. Die rote Rochade sorgte auch am Dienstagabend bei der Puls24-Diskussionssendung „WildUmstritten“ für Gesprächsstoff. Zu Gast: Policon-Geschäftsführer Christoph Pöchinger, Klimaaktivistin Lena Schilling sowie ZackZack-Herausgeber Peter Pilz.
Kucher “extrem unangenehmer” Abgeordneter für Kickl
Pilz sieht das neue SPÖ-Team positiv zudem zeigte er sich verwundert, dass ein “hochkarätiger und hochtalentierter Oppositionspolitiker wie Philip Kucher” nicht schon früher in die “erste Reihe der SPÖ vorgerückt ist”. Kucher, der vor allem mit lautstarken Reden im Nationalrat und scharfer Regierungskritik in den vergangenen Jahren aufgefallen ist, sei für Herbert Kickl ein „extrem unangenehmer“ Kontrahent im Plenum. Kucher, sowie generell die neue SPÖ-Spitze, könne das Publikum der FPÖ ansprechen, eben das könne den Freiheitlichen „gefährlich“ werden. Auch deshalb meint Pilz, dass „Herbert Kickl zurecht zum ersten Mal die Hose voll hat” vor Babler, Kucher und Co. Die Sozialdemokratie könne mit den richtigen Themen nun punkten, bei denen in den vergangenen Monaten die FPÖ ihre Umfragestimmen holte. Etwa bei der Besteuerung von Übergewinnen von Energiekonzernen oder bei einer Bremse für die Mietpreise. Sollte dies der SPÖ gelingen, diese Themen glaubhaft zu besetzen, “dann hätte Kickl ein großes Problem”.
Lob für SPÖ-Verjüngung
Mitdiskutant Pöchinger sah dies anders. In der FPÖ würde sich niemand Sorgen wegen der SPÖ rund um Babler machen. An den Erfolg von Babler bei FPÖ-Wählern glaube er nicht. Zwar habe Babler Charisma, dass die Vorschläge des SPÖ-Vorsitzenden, wie etwa die 32-Stunden-Woche, funktionieren würden, bezweifelte Pöchinger.
Klimaaktivisten Schilling lobte die Verjüngung der SPÖ sowie die Aufwertung der beiden Frauen Holzleitner und Herr. Von einer Sozialdemokratischen Partei erwarte sie allerdings, Klimathemen aktiver anzusprechen und auf Sachebene zu diskutieren.
Die gesamte Diskussion gibt es hier.
Titelbild: Screenshot/ Puls24 “Wildumstritten”