Nachdem die FPÖ die “Tagespresse” aufgrund von Fake-Wirthausbriefen im Namen der Freiheitlichen geklagt hatte, konterte nun das Satireportal.
Wien | Die Klage der FPÖ gegen das Satireportal „Tagespresse“ dürfte nach hinten losgegangen sein. Nachdem in Niederösterreich Fake-Briefe Wirthäuser erreichten, in denen eine “Panierquote” sowie “Gabalier-Fleischlaberln” für die Speisekarte empfohlen wurden, war die Verwunderung groß. Die Briefe waren vom FPÖ-Logo begleitet, die Freiheitlichen bestritten aber, dass sie von ihnen kämen würden. Wenig später bekannte sich die “Tagespresse” zu den Briefen. Die FPÖ wählte den unkonventionellen Schritt und klagte das Satireportal.
Vorwürfe werden zurückgewiesen
Dieses antwortete am Mittwoch auf die Klage, dort wies man alle Vorwürfe zurück. In Wahrheit ginge es darum: „In einer Geste der Versöhnung wollen wir der FPÖ dabei helfen, ihre Ehre zu retten.“ Denn das Satireportal ist der Meinung, dass „Begriffe wie ‘Andreas-Hofer-Schnitzel’ oder ‘Tofu-Schnitzel von Wienern’ wohl kaum einer so ernsten, seriösen Partei wie der FPÖ zuzutrauen sind, die für sehr vernünftige Wortmeldungen bekannt ist. Dass die FPÖ die Entsendung von Schergen, die angeblich die Speisekarten der Gasthäuser auf Patriotismus prüfen sollten, überhaupt anordnen könnte – dieser Gedanke ist doch jedem vernünftigen Menschen fremd.“
Die drei großen Punkte der Klage wies man ebenso humorvoll zurück. Darunter den Eingriff ins Namensrecht („Sollte die FPÖ recht bekommen, werden wir das übrig gebliebene Briefpapier einer sachgerechten Wiederverwertung als Klopapier zuführen“), Kreditschädigung („Um Kreditwürde zu schädigen, müssten Kreditwürde vorhanden sein“) sowie unlauterer Wettbewerb („Ein aufschlussreicher Vorwurf, wir wussten nicht, dass uns die FPÖ als Konkurrent betrachtet. Handelt es sich bei der FPÖ also doch um eine Satirepartei?“).
600 neue Abonnenten dank FPÖ-Klage
Beim Satireportal zeigt man sich jedenfalls zuversichtlich, dass man gewinnt, egal wie es ausgeht: „Entweder, das Gericht gibt uns Recht und weist die Klage ab. Oder aber es bestätigt, dass die FPÖ mittlerweile so lächerlich ist, dass man ihr einen solchen Brief durchaus zutrauen kann.“
Zudem berichtet das Portal, dass man seit der FPÖ Klage 600 neue Abonnenten dazugewann.
Titelbild: ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com