Samstag, September 30, 2023

Die Sehnsucht nach Hoffnung

Was, wenn wir Gemeinsamkeit und Optimismus gegen die Kräfte des Zankes und der Negativität stellen?

Es gibt ja ein paar Paradoxien in unserer Welt. Der Rechtsextremismus und die Krawallkonservativen sind vor Angst zerfressen, vor Angst vor Zuwanderung, dem gesellschaftlichen Wandel, vor der Emanzipation der Frauen, dem Verlust von nationaler Homogenität und Identität, oder einfach von der Panik besessen, dass sie irgendwann nicht mehr mit einem Verbrennermotor fahren dürfen und irgendjemand ihnen ihr normales Leben verbieten würde. Die Linken, die Liberalen, und auch die demokratische Mitte sind wiederum voller Angst vor den Rechten und starren auf die Gefahr für die demokratische Lebensweise wie das Kaninchen auf die Schlange.

Wenigstens haben dann, seltsame Gerechtigkeit, alle Angst: die Rechten vor der Welt, alle Anderen vor den Rechten.

Aber es geht noch weiter: Der radikalisierte, autoritäre Konservatismus kultiviert ein Dagegensein, aber auch eine Panik vor dem Verfall (seit immer schon fürchten die Krawallkonservativen den „Untergang des Abendlandes“ oder den „Bevölkerungsaustausch“). Sie schrauben sich aber immer tiefer hinein in Ressentiments, kultivieren eine Bitternis, oft auch aufgeganselt durch die Überbietungszusammenhänge zeitgenössischer Medien und Polarisierungsunternehmer. Erfundene Schreckensmeldungen werden durch immer ärgere, erfundene Schreckensmeldungen ausgestochen, an die sie dann absurderweise sogar selbst glauben. Sie sind buchstäblich verliebt ins Negative, freudig erregt von der eigenen Bosheit und vom Schüren niedriger Instinkte. Man sollte diese Lust am Bösen nicht unterschätzen, sie ist nicht unähnlich allen anderen Formen des Genusses an der Übertretung. Der Populist, der demonstrativ etwas Widerwärtiges sagt, hat einen Lustgewinn, der dem des Kleinkindes ähnelt, das Kacki an die Klowand schmiert. Auch die Negativität stillt insofern ein Begehren.

Die Linken wiederum kritisieren die Rechten, warnen aus guten Gründen von der totalitären Gefahr und einer rückwärtsgewandten Dystopie, prangern zudem an, dass es mit unseren Gesellschaften immer mehr bergab geht, dass die Reichen immer reicher werden, während alle anderen nicht mehr wissen, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen. Am Ende haben alle zusammen das Bild einer Welt gezeichnet, in der einem nur Angst und Bang werden kann, wir in rauchenden Ruinen sitzen, Gangsterhorden, Mörder und Brandschatzer durch die Straßen ziehen, in denen Anarchie und Gewalt tobt (die Autos allerdings nur mehr Tempo 30 fahren) und die große Mehrheit dazu gezwungen ist, sich Nahrungsreste aus den Müllcontainern zu fischen.

Was unsere Wirklichkeit ja auch wieder nicht ganz akkurat beschreibt, wenn wir ehrlich sind.

Getöse des Negativen

So gedeiht, es ist merkwürdig, gerade in den wohlhabendsten, zivilisiertesten, gewaltfreisten und liberalsten Gesellschaften der Menschheitsgeschichte eine Übellaunigkeit. Man muss die kritikwürdigen Aspekte unserer Wirklichkeit, den Verbesserungsbedarf des Status Quo nicht negieren, aber man sollte auch obiges Faktum nicht negieren.

Nun gibt in diesem ganzen Getöse des Negativen aber auch eine große Sehnsucht nach Hoffnung. Man würde gerne mal wieder mit Hoffnung wählen, beispielsweise. Es ist doch eigentlich grotesk. Unsere Gesellschaft ist so unendlich wohlhabender, sie ist gesellschaftlich pluraler als vor 120 Jahren, und gerade wir sollten es für unmöglich halten, mehr Gerechtigkeit, Wohlfahrt für alle und Liberalität und Respekt zu realisieren? Das ist doch absurd. Und natürlich gibt es existenzielle Bedrohungen – die Klimakatastrophe ganz an erster Stelle –, aber statt in Depression und Lähmung zu verfallen wäre das doch ein Grund mehr, unsere Infrastruktur ganz schnell zu modernisieren. Das wird nicht einfach, klar, aber wenn das geschafft ist, haben wir bessere Züge, gesündere Heizungen und bessere Luft, als wir heute haben, alles ist dann moderner und mein Smart-Meter spielt dann alle Stückerl und vielleicht bestellt mein Kühlschrank dann sogar eigenverantwortlich den nächsten Einkauf.

Probier‘s mal mit Optimismus

Das wäre eine Welt, die unsere Großeltern noch für das Paradies gehalten hätten. Neue Lebensweisen – ein Konsens, dass jeder und jede Anspruch auf Respekt, alle Kinder alle Chancen haben sollen, all das, was keine Utopie und kein Blütentraum ist, sondern sowieso schon überall in Keimen vorhanden – das soll unmöglich sein? Lächerlich. „The Limit is the sky“, sagte einmal ein durchaus mächtiger europäischer Linkspolitiker zu mir, und ich finde, das ist keine ganz falsche Haltung.

„Ich bin Optimist durch und durch, aus Temperament und aus Prinzip“, schrieb Victor Adler einst aus dem Gefängnis an seinen Bruder. Was das Temperament anlange, meinte Adler, sei das eine Charaktersache, auf die der Einzelne natürlich wenig Einfluss habe, aber, so fügte er hinzu, „aus Prinzip, weil ich glaube, bemerkt zu haben, dass nur der Optimismus… was zuwege bringt. Der Pessimismus ist seiner Natur nach impotent.“

Gerechtigkeit und Gemeinsamkeit

Gewiss ist die Wut, der Zorn, die Verliebtheit ins Dagegensein eine starke Emotion. Aber auch die Hoffnung und der Optimismus sind Gefühle, die Schwung geben. Und es gibt eben auch ein wachsendes Leiden an der Dauerdeprimiertheit, die sich wie eine Tuchent aus Beton auf unserer Welt liegt.

Ich denke ja, die kommenden Auseinandersetzungen sollten als Wettstreit gesehen werden, bei dem auf der einen Seite die sind, die sich nach Gerechtigkeit, Gemeinsamkeit und Optimismus sehnen. Und auf der anderen die, die für Zank, Negativität und Gegeneinander stehen.

Lassen wir uns von denen nicht runterziehen.

Titelbild: Thomas König / ZackZack

Robert Misik
Robert Misik
Robert Misik ist einer der schärfsten Beobachter einer Politik, die nach links schimpft und nach rechts abrutscht.
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45 Kommentare

  1. Für welchen Sender Herr Misik arbeitet: (Schlagzeile oe24)
    “Amt für Betrugsbekämpfung – Finanzpolizei” ist auf der Heckscheibe eines grauen Pkws zu lesen. Soweit, so harmlos, doch der Parkplatz des Behördenautos sorgt auf X für Stirnrunzeln. Denn der Dienstwagen der Finanzpolizei wurde unmittelbar vor der SPÖ-Parteizentrale in der Löwelstraße abgestellt.

    • @wolfi
      Also das kann ich mir halt überhaupt nicht vorstellen dass das so gewesen ist. Vielleicht ist es möglich dass ein geistig Behinderter Polizei spielen wollte – was ich überhaupt nicht schlimm finden würde- aber da kommt ja Misik nicht in Frage.
      Da wurde was verwechselt…

  2. Die Zukunft des Herrn Misik erregt Hoffnung:
    Kein Zutritt für Weiße bei #Kolonial-Ausstellung in Dortmund.
    #Rassismus unter dem Deckmantel der Rassismus-Bekämpfung.
    Vier Stunden lang bleiben Menschen mit der „falschen“ Hautfarbe jeden Samstag ausgeschlossen, wenn sie ein mit Steuergeldern finanziertes Museum besuchen wollen. Das Museumsteam will damit „neue Methoden“ erproben.

  3. Ja hoffen dürfen sie Herr Misik: (aber leider kommt es anders)
    Die deutschen Unternehmen verlieren zunehmend ihren Glauben in die Energiewende und planen immer öfter Produktionsverlagerungen ins Ausland

  4. Robert Misik auf twitter 2022:
    Impfpflicht jetzt!
    Und Lockdown für Minimum zwei Wochen um die akute Welle zu brechen.
    Meine Frage: Was nützte die Schulpflicht? (bei Leuten wie Misik)

    • Misik wörtlich: “Solche “Menschen” wird man nicht mehr in die Gesellschaft der Normalen integrieren können. Man wird sich überlegen müssen, wie man die Gesellschaft künftig vor diesen Subjekten schützen kann. Massnahmenvollzug etc., darf da keine Denktabus geben.”
      Mit diesen Menschen, die er in Anführungszeichen setzte (wer die Geschichte kennt, weiss, wann das zuletzt geschehen ist) meinte er diejenigen, die mit den Corona-Massnahmen und dem Impfzwang nicht einverstanden waren.
      Aufgrund solcher Aussagen wurde er von freien Linen des Faschismus bezichtigt.

    • Meine Gegenfrage an wolfi:
      Was nützte Schulpflicht zB bei Ihnen, wenn übergeordnete sozioökonomische, klimapolitologische Fragen auf winzig unerhebliche persönliche Sachebenen reduziert werden? Werden sachliche Argumente da etwa nur infantil billig auf subjektiv personenbezogen, emotionalisierten Einwände reduziert?? Mangelt es da etwa an angelernter, -geeigneter sachbezogenen Diskussionskultur? Wird’s da etwa nur auf ideologisch gepflügte Ebenen reduziert / regressiert??
      Sinn geleitete Antworten werden dazu nicht erwartet, weil anscheinend nur auftrags- / interessensbezogen denkbar von wolfi’s Seite…

        • … Schrift ist bekanntlich geduldig – die Leser*innenschaft eher nicht … 😉 Völlig belanglos, auf welches unterirdisches Niveau Sie das hier jetzt noch runterziehen / begraben möchten, weil’s an sachbezogenen Argumenten hinten und vorne fehlt – aus “dieser Nummer” heute kommen’S nimmer raus… (Sie sollten eigentlich von Ihren Buberl hier bereits gelernt haben. Aber! Es steht Ihnen natürlich jederzeit weiterhin völlig frei, jenen treu “die Stange zu halten”…)

          • “Amt für Betrugsbekämpfung – Finanzpolizei” ist auf der Heckscheibe eines grauen Pkws zu lesen. Soweit, so harmlos, doch der Parkplatz des Behördenautos sorgt auf X für Stirnrunzeln. Denn der Dienstwagen der Finanzpolizei wurde unmittelbar vor der SPÖ-Parteizentrale in der Löwelstraße abgestellt.

          • … “unterschreib’ ich ungeprüft. Was hat das jetzt mit Ihrem aktuellen Argumentationsnotstand in unserem Exkurs genau zu tun???
            Wissen’S was mir in unserem heutigen “Ausflug” gar nicht mehr sooo denkfremd erscheint? Dass Sie zB mindestens eines Archetyps wie dem schuchtligen Grosz entsprächen… (wobei: mir sexistisch eingeengt wertend eingeschränkte Zuordnungen qualitativ völlig fremd sind… sollte jede/r/s nach dessen Fasson leben und wirken dürfen) Mir geht’s in diesem Kommentar hier nur um den Habitus, dem Sie hier meiner empfundenen Meinung nach schwülstig fröhlich offen frönen … 😉

          • No, bafff und blank jetzt??? (Ich schrieb hier kürzlich schon mal her, einige “prominente” Hände bereits geschüttelt zu haben…)
            Ich schrieb auch her, dass ich es gerade zu liiiiiiebe, unterschätzt zu werden… 😉
            antonym -> googlen’S mal … schönen Abend noch … !

          • @dymm
            Sie sind ein sexistischer, ordinärer, vulgärer aber halt ganz kleiner Gedichtlschreiber und nichts deutet darauf hin dass Sie gut gebildet wären -ganz im Gegenteil.
            Wen interessiert schon wer Sie inwiefern einschätzt? Auch bloß Sie selber und Sie überschätzen sich maßlos. Wen wunderts da noch dass Sie sich dauernd selber antworten müssen -selbst der Hund macht schon einen Bogen um Sie. Mir kanns jedenfalls wurscht sein bloß dürfen Sie ja nicht von sich auf andere schließen. Das müssen Sie sich ganz gut merken.

          • @dymm
            Bloß was Sie betrifft in meiner Analyse über sie. Vielen Dank für Ihr positives Feedback und merke: Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung.

    • wolfi# 1531

      Werbung für steuerbegünstigte privat pharma die mit gepfeilte Studien und mit viel finanzielle spenden von steuergeld geholfen wird und Einfluss auf höchste ebene in Regierung hat.
      Mafiosis habe dich aber “geschützt” wie lange deine “Steuer” eingesackt wurde.
      Sie sagen dass, was wir heute erleben Demokratie wäre…

  5. Mehr braucht man nicht zu wissen:
    Misik trat 1983 mit 17 Jahren der Gruppe Revolutionäre Marxisten (GRM) bei. (Wikipedia)

    • Die GRM entstand im Herbst 1972, als die Minderheit der Hochschulorganisation Marxistisch-Leninistische Studenten (MLS) sich dem Trotzkismus zuwandte und daraufhin ausgeschlossen wurde. Die GRM verstand sich bereits bei der Gründung als österreichische Sektion der Vierten Internationale. Ab März 1973 gab die GRM die vierzehntäglich erscheinende Zeitung Rotfront heraus, ab 1980 die im gleichen Rhythmus erscheinende Zeitschrift die linke, die seit 2006 nur noch im Internet erscheint. Die GRM war in den 1970er Jahren eine der stärksten Organisationen der radikalen Linken in Österreich und zählte um 1979 zirka 90 mehrheitlich studentische Kader-Mitglieder und ein mobilisierbares Umfeld von mehreren Hundert engen Sympathisanten.

      • Und der Ausschuluss passierte unter SPÖ Kreisky Regierung: (Misik ist kein SPÖler)
        Regierung Kreisky II – 4. November 1971 bis 28. Oktober 1975 (Alleinregierung der SPÖ)
        Bundeskanzler Bruno Kreisky (SPÖ), Vizekanzler Rudolf Häuser (SPÖ), alle Minister und Staatssekretäre (davon 2 Ministerinnen und 1 Staatssekretärin) von der SPÖ nominiert.

  6. Herr Misik träumt von Temo 30!
    Realität: Während Italien noch über Tempo 150 auf Teilen des Autobahnnetzes diskutiert, ist Tschechien mit dem Beschluss bereits durch.
    Herr Misik träumt davon, dass ihm der Kühlschrank sein Essen bestellt……(naja) und sein Smart Meter spielt dann alle Stückerl und stellt seinem Kühlschrank den Strom ab!
    Herr Misik träumt von der Emanzipation der Frauen: Realität: die gibt es nicht mehr! Alles kaputt durch Männer dürfen Frauen und was weiß ich noch alles sein! (LSGBTQ)

  7. “Sehnsucht nach Hoffnung”

    Sie wird eine solche bleiben, diese Sehnsucht, wenn man der “Hoffnung” keinen Ausdruck gibt. ZB im zvilcouragierten Ausdruck freier Meinungsäusserung im offentlichen Format einen Medium-Forums. Mich wundert sehr, warum hier nicht mehr User:innen in freier – damit diverser – Meinungsäusserung frequentieren. Diese Online Medium wird doch von 1.000en gelesen? Liegt am kakanisch anerzogenen Gehorsam, dass man im Obrigkeitsdenken “eh nix gegen die da oben” ausrichten kann? Liegt’s an exorbitanter Leidensfähigkeit, die sich reihum grassierenden Verschlechterungen in der Lebensqualität noch als “gedrade noch hinnehmenbar” bis zum Anschlag ertragen zu können? Liegt’s an Mutlosigkeit, lähmender Onmacht, Interessenlosigkeit?

    Ich lade also viele neue User*innen herzlich ein, mir diskutant entgegenend, erweitert, widersprechend zu begegnen. Wo sonst in unserem “neutralen” Land bietet sich die Gelegenheit, unzensuriert in freier Meinungsäusserung zivile Gedankenwelt in öffentliche Aufmerksamkeit zu bringen?

    “Ein Wort lebt im Andern ewig weiter.” Ist nie mehr rückgängig zu machen. Wird vom (auch anonymen) Gegenüber situativ interpretiert, angeglichen, erweitert… Wird auch verstärkt werden können, um der Politik nicht das alleine Vorrecht einzuräumen, manipulativ propagandistisch eine Meinungshoheit ins Volk zu trommeln. (~500 Mio jährlich wird mit Steuergeldern dafür ausgegeben, um den politischen Betrieb derart am Leben zu erhalten. Österreich ist damit Prokopf-Weltrekordhalter!)

    Meinungen sind hier diversest vertreten, werden demokratisch, politisch unabhängig mit- und ja, auch ausgetragen…

    Wie wär’s mit diskutantem Diskurs, anstatt der zunehmend radikalisierten Polemisierung im Lande anheim zu fallen?? Auf dem Weg, unserem Land damit zu helfen, die kommenden epochalen Aufgaben fortschrittlich über-leben zu können…

  8. Frage an die Forenleitung: Ist es möglich, meinen “verschwundenen” Meinungsbeitrag dazu zu re-aktivieren? Übernommen wurde er, veröffentlicht nicht, muss also noch auf eurem Server irgendwo liegen… (reproduzierbar ist er mir nicht mehr) Danke 🙂

  9. Guter Kommentar, “…..der Pessimismus ist seiner Natur nach impotent…” sage ich ja immer 😉 Allerdings sollte man Folgendes nicht vergessen, die Klimakrise ist eine Bedrohung für die Menschheit in einem noch nie dagewesenen Ausmaß. Die Sache rast auf uns zu und anstatt sofort auf die Stop Taste zu drücken haben wir uns gerade einmal gemächlich erhoben, auf der Suche nach dieser Taste. Ja wir sind uns ja noch nicht einmal wirklich einig, ob wir diese Taste eigentlich brauchen…….Wer da nicht zum Pessimismus neigt der steht bei mir schon irgendwie im Verdacht, blauäugig zu sein.

  10. “Nun für diese „Gesellschaft der Normalen“, Herr Misik, sind Sie ein Paradebeispiel. Ihnen scheint viel daran zu liegen, an der seit 2020 in diesem Land etablierten Linie, jeden Diskurs mit Andersdenkenden im Keim zu ersticken, festzuhalten. Das ist allzu verständlich, denn das „Normale“, wie Sie es meinen, ist protonormalistisch, es lässt keine Flexibilität zu, es hat einen vorgegebenen Diskursrahmen, ja eine vordefinierte Marschrichtung. Dieses Normale, Herr Misik, ist erstickend. Dieses Normale ist dogmatisch, ja fanatisch. Eine „Gesellschaft der Normalen“, die dermaßen repressiv-dogmatisch und von oben herab diktierend vorgeht und bei Widerspruch lynchenden Charakter annimmt, ist keine demokratische Gesellschaft.”
    Das ist ein Ausschnitt aus einem Brief an den plötzlich gewandelten “Optimisten” Robert Misik. Dieser Brief kam nicht von Konservativen, nicht von Rechten oder deren Sympathisanten, nein, dieser Brief kan von den FREIEN LINKEN.
    Wie treffend die das doch beschrieben haben, wofür Misik in Wahrheit steht. Für den autoritären Staat nämlich.

    • Werter Putinversteher, ich muss sie leider enttäuschen, diese ” freie Linke” ist in Wirklichkeit so links wie mein rechter Schuh. Die Antifa bezeichnet sie als “Nazis unter linker Fahne”. Eine nicht ganz unzutreffende Bezeichnung wie ich finde. Dass sie sich dafür erwärmen wundert mich nicht, passt diese Doktrin doch perfekt in ihr hier zur Schau gestelltes Weltbild. https://www.rf-news.de/2022/kw07/freie-linke-wolf-im-schafspelz

      • @baer Aus der Sicht der Freien Linken sieht es genau umgekehrt aus. Die Antifa (da müsste man ja auch genauer sein, welche gemeint ist, da es auch hier unterschiedliche Strömungen bis verfeindete Gruppen gibt) die die Freien Linken so bezeichnen, sind eben aus Sicht der Freien die Faschisten mit dem falschen Mäntelchen. Ja, ich habe weit mehr Sympathien für diese Freien Linken als für die dogmatischen, sich als elitär empfindenen Kaderlinken in der Tradition von Lenin und Stalin. Ich habe Sympathien für die demokratische Linke, zu den Misik ganz sicher nicht gehört. Der wäre sogar bereit gewesen, Leute, die seine Corona-Doktrin nicht mitmachen wollten, in Lager zu internieren. Soche wie ich es nenne Pseudo-Linke sind die grösste Gefahr für die Demokratie.

  11. “Das wäre eine Welt, die unsere Großeltern noch für das Paradies gehalten hätten.”

    Ja, ganz bestimmt…

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