Dienstag, April 30, 2024

»Aug um Aug, Zaun um Zaun« – Nehammer zelebriert Zaun-Errichtung

Nehammer zelebriert Zaun-Errichtung

Im Jahr 1989 durchschnitt der damalige Außenminister Alois Mock (ÖVP) symbolisch den Stacheldrahtzaun des Eisernen Vorhangs an der ungarischen Grenze. 32 Jahre später feiert Innenminister Nehammer die Errichtung eines Grenzzauns.

Wien, 25. August 2021 | Litauen errichtete an der Grenze zu Belarus einen Grenzzaun von 100 Kilometern. Die Grenze, die das EU-Land absichern will, ist allerdings 700 Kilometer lang. Seit einigen Monaten sind in der spärlich besiedelten Gegend im Nordosten Europas plötzlich hunderte Flüchtlinge aufgetaucht. Litauen beschuldigt Lukaschenko, die Menschen gezielt einzuschleusen – aus Rache für die EU-Sanktionen gegen die autokratische Führung in Minsk.

“Wir können euch ein paar Berge liefern”

Am Dienstag kamen bereits erste europäische Gratulanten zum Bau des noch nicht fertiggestellten Grenzwalls: Österreichs Innenminister Karl Nehammer und Außenminister Alexander Schallenberg. “Migranten werden quasi als Waffen eingesetzt”, formuliert es der Außenminister. Aufgrund der flachen grünen Grenze, scherzte Schallenberg Richtung litauischen Amtskollegen: “Wir können euch ein paar Berge liefern”. Nehammer wiederholte einmal mehr, dass sich die EU “nicht erpressen” lasse. “Zum zweiten Mal versucht ein Drittstaat mittels Migranten die Politik der EU zu ändern”, so Nehammer offensichtlich in Anspielung auf die Türkei. Begleitet wurden die Aussagen der Minister mit Fotos am Grenzzaun.

Nehammer konträr zu Mock

Im Netz wurden schnell Vergleiche mit dem ehemaligen ÖVP-Außenminister Alois Mock gezogen. Bekanntestes Bild Mocks ist zweifellos ebenfalls an einem Grenzzaun gefallen, allerdings nicht bei der Errichtung, sondern bei der Durchtrennung. 1989 zerschnitt er mit seinem Amtskollegen aus Ungarn, Gyula Horn, symbolisch den Stacheldraht des Eisernen Vorhangs. Nachdem sie den Stacheldraht unter großer Medienaufmerksamkeit symbolisch durchtrennt hatten, gab Mock seiner Hoffnung Ausdruck, der „Eiserne Vorhang“ werde „in der Geschichte später einmal eine Periode des Irrtums dokumentieren, in der Völker durch Zäune getrennt waren“. Der jetzige Innenminister hingegen zelebriert die Errichtung eines solchen.

https://twitter.com/danielwisser/status/1430232453147512837

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk/JÜRGEN MAKOWECZ, Robert Jäger / APA-Archiv

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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45 Kommentare

  1. Ich warte eigentlich nur noch auf den Tag, an dem man solche Zäune wieder als “antifaschistischen Schutzwall” bezeichnet……

  2. Als Alois Mock seinerzeit den Stacheldraht durchtrennte, troff ihm der Antikommunismus von den Lefzen. Er sah sein heiß ersehntes neoliberales Großeuropa am Horizont auftauchen. Mittlerweile ist selbiges da und hat Verhältnisse geschaffen, welche keinen einzigen vernünftigen Linken überraschen , und welche Rechte und Linke dazu zwingen, neue Zäune zu errichten. Und denjenigen Linken, welche sich nicht entblöden wollen, in diesem neoliberalen Großeuropa eine Verwirklichung der großen sozialistischen Idee zu erblicken , rufe ich zu: Wacht auf! Es wird Zeit!

    • Zu mindest ein Trost: Mock “durfte” es nicht erleben.

      Schon PP hatte uns seinerzeit gewarnt, doch niemand wollte es hören. Alle träumten von der “Reisefreiheit”. Nun ist sie da. Und was hat sie uns gebracht? Brauchte man zuvor einen Reisepass um Ländergrenzen zu überschreiten braucht man jetzt einen “grünen” (ein Hohn der Geschichte) Pass um vor die Haustüre zu treten. Nur das Geld braucht keinen Pass. Es wandert ungehindert von unten nach oben. Schöne neue Welt! Das Licht am Ende des Tunnels lässt grüßen. Und der “Sommer wie früher” ist wie die Fata Morgana aus alten Zeiten.

      Wir danken dem “politischen Talent”. Hätte er im Leben jedoch etwas anständiges gelernt, wäre uns wohler. Garantiert.

    • Sie meinen, das leben hinter dem eisernen vorhang war edbens- und erstrebenswert?
      Wenn sie heute in kuba ihren geburtstag feiern wollen, müssen sie offiziell um eine torte ansuchen und bekommen eine zugeteilt.

  3. Es ist schon interessant wie sich zackzack dem Mainstream annähert.
    Anstelle von Versäumnissen (Auszahlung von zugesprochen Entschädigungen
    für besonders betroffen Arbeitskrägte)
    zu berichten, berichtet man lieber über geschlossene Grenzen.
    Das viele Arbeitskräfte noch immer
    8 Stunden eine Maske tragen müssen, ist auch kein Thema, jedoch die Probleme der Welt sind vorrangig.
    Ich lese euch nur mehr wegen der Posts und nicht mehr wegen eurer Artikel.

  4. The show must go on.

    Ist das nicht der Nehammer, der am Tod von 4 Menschen am 2.11.2020 mitverantwortlich ist?
    Nur weil im BVT “Radio Niederösterreich” so laut aufgedreht wurde, hat man die Warnung des Slowakischen Geheimdienstes überhört. Was können die Opfer dafür?

    Ist das nicht der Nehammer, der kleine Schulmädchen abschiebt, nicht aber straffällig gewordene Afghanen? Was kann Leonie dafür?

    • Ordensverleihung für Nehammer am 2. November in Sicht?
      In zwei Monaten wird Nehammer sicher besonders stolz auf sich sein, immerhin auch nach einem Jahr nicht zurückgetreten zu sein.
      Kurz kann ihm dann den Nichtzurückgetreten Orden verleihen!

    • Na ja, ich würde jetzt nicht Türkis einen Orden wegen Erfindung von moron geben.(sie sind wahrscheinlich für moron zu moron)
      Weltweit werden Mauern und Zäune gezogen. Alles nur mehr irgendwie irre auf Erde.

  5. Ein Zaun gegen Ungarn? Ist so als würde ich im Garten zwischen Gemüsegarten und Wiese einen 2m hohen Zaun errichten, damit die Schnecken nicht hinüber kommen.
    Sag ich ja: Nehammer übetrifft Resitarits. Der hat lengendär ein Zuckerl spitzgelutscht um damit zuzustechen.

    • Es gibt auch Gartenmauern. Sind auch nicht ganz schneckensicher, aber… Und noch ein Aber, damit Sie mich nicht missverstehen: Ich stehe menschlichem Leid alles andere als gleichgültig gegenüber, aber (zum Dritten) man beseitigt es nicht, indem man es in einigen wenigen Ländern konzentriert.

  6. Während die Linksfaschisten und Kommunisten im Kalten Krieg mit dem Eisernen Vorhang die Leute davon abhielten, aus dem kommunistisches Regime zu fliehen, versucht man jetzt, unangemeldete Gäste davon abzuhalten bei uns einzudringen. Ich erwarte nicht, dass Linksgurken diesen Unterschied verstehen.

    • 1. Was sind Linksgurken?
      2. Wo ist der Unterschied zwischen Flucht vor den Kommunisten oder Flucht vor den Taliban? Angemeldet waren übrigens beide nicht so viel ich weis.

      • 1.) Linksgurken sind die Menschen, die in jedem Taliban oder Terroristen einen armen Flüchtigen sehen. Anstatt sich auf Frauen zu konzentrieren, fordern die, dass tausende Männer nach Österreich kommen, um dann, vielleicht einen Familienzuzug zu forcieren.
        2.) Der Unterschied ist der, dass vor den Kommunisten Familien geflohen sind oder zumindest die Männer ihre Frauen und Kinder vorgeschickt haben. Bei der Flucht vor den Taliban haut jeder ab, der meint ein besseres Leben in Europa zu haben (Geld, Haus, Frauen usw.), was man auf einmal auch bei der stetig steigenden Zahl von Ortskräften sieht. Allerdings vergessen diese “Flüchtlinge” ihre Frauen und Kinder.

        • Vor den Kommunisten sind Familien geflohen, zumindest haben die Männer zuerst Frauen und Kinder vorgeschickt. Das waren die braven Flüchtlinge.

          Bei den bösen Flüchtlingen hat man den unbegleiteten Minderjährigen aus Afghanistan und anderswo vorgeworfen, (verantwortungslos) vorgeschickt worden zu sein, damit dann die Familien nachkommen könnten. Habe ich das falsch in Erinnerung? Wo ist der Unterschied, außer in gut und böse?

        • 1) Auch die Frauen wollen vermutlich, dass ihre Angehörigen nach Österreich kommen, wo also ist der Unterschied beim Familienzuzug?
          2) Die Männer vergessen nicht ihre Frauen sondern die Frauen, Kinder und die Alten können nicht mitgenommen werden, weil sie die Flucht nicht schaffen. Sind die schon einmal aus Afghanistan nach Europa geflohen? Sie unterstellen diesen Leuten mangelnde Fürsorge für ihre Frauen und Kinder. Bleiben sie bei der Wahrheit. Was sie behaupten ist ein Vorurteil.

        • 1) Sie schreiben von Linksgurken, nur, genau bei Punkt 1 geht ihnen der Saft aus, weil sie denken, das es nur in ihrer Kultur sowas wie Liebe gibt. Gut, das Leben hat ihnen noch keine Liebe gezeigt.
          Auf der ganzen Welt ist es gleich. Eine Frau wünscht sich nur ihren Mann auf der Seite, oder ein Mann wünscht sich nur seinen Mann an der Seite, oder eine Frau wünscht sich nur ihre Frau an ihrer Seite. Klar, sind auch Einzelgeher zu akzeptieren.

          Hören sie auf rechtextremen Blabla zu machen.

    • Was sind linkskurken?
      Welche art von gurke sind sie?
      Was sind linksfaschisten?
      Helfen sie mir, das zu verstehen. Würde gerne wissen welche art v gurke ich in ihren augen bin.

    • Oh, sie haben Kickl im Sommergespräch gehört…oder doch nur gesehen! Es gibt ja auch Menschen, die gehen zu einen Konzert, weil sie das Konzert sehen möchten. Obwohl man bei einen Konzert die Lauscher spitzen sollte. Wurscht, jeden das seine.
      Kickl hat scheiße verzapft, die ÖVP ist mittlerweile rechtsrechts.

  7. Der Vergleich hinkt etwas. Das Öffnen des Eisernen Vorhangs war ein weltgeschichtliches Ereignis und markierte das Ende des Kalten Krieges. Der Sturz der kommunistischen Regimes wurde mit Begeisterung gefeiert. Die damaligen Flüchtlinge waren Leute, die aus armen Diktaturen kamen und nach Freiheit, Selbtsverwirklichung und selbstverständlich auch besseren Konsumprodukten suchten. Sie kamen nicht aus “failed states”, die vorher im Bombenhagel versanken und durch ausländische Interventionen zerrissen wurden. Sie waren kein Unterpfand oder Verhandlungsmasse für einen Erdogan. Es gab kein professionelles Schlepperwesen, das zig Milliarden Euro umsetzte. Es kamen auch nicht nur die, die sich einen Schlepper leisten konnten. Es kamen auch nicht nur junge Männer, sondern ganze Familien. Die meisten waren gut ausgebildet, viele mit Hochschulabschluss und Berufserfahrung.
    Die Flüchtlingskrise ist nur durch intensive politische Arbeit in den betroffenen Regionen zu lösen. Nicht durch Zäune.

  8. Es wird Zeit dass endlich den Schleppern und illegalen Grenzgängern der Boden entzogen wird. Zaun entlang der ungarischen und slowakischen Grenze gleich runter bis Slowenien und Italien. Damit das Xindl draußen bleibt.

    • Und die guten, wie der flex und die restlichen türkisen, werden die uns weiter zugemutet oder bleiben die drüben bei ihrem idol orban?

  9. Irgendwann wird auch der letzte fremdfinanzierte NGO Schlepperfan begreifen müssen, dass das Spiel mit den Ärmsten letztlich nur auf Kosten der Basis geht, auf die die Gutmenscherln selber stehen …

    • Wir warten hier im Forum glaub ich alle schon lange auf einen Lösungsvorschlag von ihnen, weil außer heißer Luft und viel Gehässigkeit ist die bezüglich noch nie Irgendetwas von ihnen gekommen.

  10. 3 Vollversager stehen vor dem Zaun um die Symbolikpolitik für den Pöbel und die Tiere zu zelebrieren. Dank gilt den Versager Wähler, die die 2 Parteien gewählt haben. Schande.

  11. Falls die noch öfters Zäune abreissen und wiedererrichten, wär es doch lohnend mal eine Tor einzubauen.

    • Der Faymann hats eh so gemacht, Seitenteil mit Türen…aber das hat auch wieder keinem gepasst.

  12. Der Volkszorn auf diese Verbrecher Regierung samt ihren gekauften Handlangern wird immer Ärger ! Bald können sich die Herrschaften warm sehr warm anziehen , die Bürger stehen auf siehe Tirol !!!! Seine Sommertour hatte sich der Kanzler wohl angenehmer vorgestellt. Während sich Kurz unlängst noch „positiv überrascht“ darüber zeigte, dass die Kroaten im Urlaub so nett zu ihm gewesen seien, erwartete ihn gestern in Tirol neben der dortigen ÖVP mit Günther Platter vor allem der Volkszorn. Von „Kurz muss weg“ bis hin zu „Du Mörder!“ und „Landesverräter!“ entlud sich der Hass der Einheimischen über die Corona-Diktatur. Vor allem die Kinderimpfungen sind den Tirolern ein Dorn im Auge. „Finger weg von unseren Kindern!“, so der der emotionale Appell. https://www.wochenblick.at/finger-weg-von-unseren-kindern-tirol-steht-auf-gegen-kurz-besuch/

    • DANKE
      DANKE AN DIE AUFRECHTEN TIROLER UND ÖSTERREICHER, DIE IHREN PROTEST GEGEN DIESE FIESE GRÜN TÜRKISE PARTIE ZUM AUSDRUCK BRINGEN!
      KURZ UND KOGLER MÜSSEN WEG!

    • Er sagt ja eh nix mehr zu corona. Ist jetzt privatsache, sagt er. Der verantwortungslose bub.

  13. Die Beratung zu einem Zaunbau hätten die Bad Twins im Baumarkt billiger haben können. 😬🤢

    • Da hätten sie Maske tragen müssen!
      Maske tragen schadet der Gesundheit und der Eitelkeit!

      • Ja, denn dann sieht man seinen grindigen bart nicht mehr, und seine verzerrte fratze auch nicht.
        Nur seine rechte kralle dürfen wir noch bewundern.

  14. diese regierung ist eine regierung der schande.
    der herr karl ist nicht mehr nur eine psychstudie über den gelernten österreicher, sondern ganz offensichtlich ein in der realität des jahres 2021 angekommener türkiser.

    um es mit dem bereits legendären satz vom 2.11. zu kommentieren:
    schleicht´s eich, es oaschlöcher

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