Dienstag, April 30, 2024

Sonntagsfragen: Seriöse Meinungsforschung oder manipulative Werbung?

Die Meinungsforscherin und Statistikerin Sabrina Dorn erklärt den Mitläufer-Effekt bei „Sonntagsfragen“. Nicht nur deshalb muss man genau schauen, was man serviert bekommt. Ein Gastbeitrag.

Sabrina Dorn

Wien, 08. Oktober 2022 | Die Bundespräsidentenwahl steht an und auch sonst wird man von politischen Meinungsumfragen regelrecht überschwemmt. Allerdings sind diese mit Bedacht, wenn nicht gar mit Vorsicht, zu genießen. Denn nicht immer ist es für den Endkonsumenten einfach, manipulative Werbung und schlechtes Handwerk von seriöser Meinungsforschung zu unterscheiden.

Die Sache mit dem Mitläufer-Effekt

In der Produktwerbung wird mittels angeblich durch Meinungsumfragen gewonnener Beliebtheitswerte gerne der Eindruck erzeugt, ein Produkt könne wahre Wunder bewirken. Und tatsächlich: Die Kaufentscheidung kann dadurch positiv beeinflusst werden. Man bezeichnet die dabei erzeugte, kognitive Verzerrung als Bandwagon- oder Mitläufer-Effekt. Laut psychologischer Handlungstheorie denken sich Menschen dabei: „Was für so viele andere gut ist, muss auch für mich gut sein.“

Dieser sogenannte Mitläufer-Effekt wurde in den 1940er-Jahren erstmalig vom Soziologen Paul Felix Lazarsfeld im Zusammenhang mit der US-amerikanischen Wahlforschung beschrieben. Er stellte fest, dass Wähler bei ihrer Wahlentscheidung eine „Tendenz zum Sieger“ zeigen und bei politischen Wahlentscheidungen dazu neigen, sich entgegen ihrer eigentlichen eigenen Meinung zu entscheiden.

Dass das tatsächlich funktioniert, war damit auch schon vor der Causa Beinschab evident – über fingierte Beliebtheitswerte wurde die Machtübernahme in der ÖVP durch Sebastian Kurz zumindest stark begünstig – und ein gut verstandenes Phänomen, mit dem gezielt politisch Stimmung gemacht werden kann.

Erstaunlich ungeregelt

In gewisser Weise beachtlich sind auch die gewerberechtlichen Voraussetzungen, um auf dem Gebiet der Markt- und Meinungsforschung eine selbständige Tätigkeit auszuüben. Es handelt sich dabei nämlich um ein freies Gewerbe, sodass man dafür keinerlei Befähigungsnachweis erbringen muss. Einzig: Man muss mindestens 18 Jahre alt sein, einen EU- beziehungsweise EWR-Aufenthaltstitel besitzen und es dürfen keine anderen Ausschlussgründe vorliegen, etwa bestimmte Vorstrafen.

Neben einer Vielzahl weiterer Tätigkeiten befinden sich auf der bundeseinheitlichen Liste der freien Gewerbe übrigens ebenfalls Wahrsagerei und die Erzeugung von Wünschelruten. Im Gegensatz dazu muss etwa ein Unternehmensberater oder Buchhalter einen Befähigungsnachweis erbringen und dies, obwohl wahrscheinlich viele sofort der Aussage zustimmen würden, dass ihnen das Erstellen einer Buchhaltung leichter fallen würde, als ohne Vorkenntnisse Inferenzstatistik und andere wissenschaftliche Methoden korrekt anwenden zu können.

Laut Definition der Wirtschaftskammer Österreich umfasst die Tätigkeit als Markt- und Meinungsforscher nämlich die Ermittlung von Entscheidungshilfen mittels entsprechender wissenschaftlicher Methodologie. Man könnte hier regelrecht gewerberechtlich statuierte Wissenschaftsfeindlichkeit unterstellen oder einen Schildbürgerstreich vermuten.

Transparenz ist A und O

Eine wichtige Frage, um seriöse politische Meinungsforschung zu erkennen, ist, ob das durchführende Institut Mitglied des Verbands der Markt- und Meinungsforschungsinstitute Österreichs (VdMI) ist oder sich jedenfalls in seiner Arbeit an die vom VdMI vorgegebenen Richtlinien zur Durchführung von Sonntagsfragen hält. Diese Richtlinien sind vor allem auch an die Medien gerichtet. Darüber hinaus müssen VdMI-Mitglieder allgemein sicherstellen, dass Projekte und Tätigkeiten genau, transparent und objektiv konzipiert, ausgeführt, berichtet und dokumentiert werden.

Um Aussagekraft über die wahlfähige Bevölkerung zu besitzen, muss eine Sonntagsfrage auf einer ausreichend großen und vor allem repräsentativen Stichprobe für die wahlfähige Bevölkerung beruhen. In diesem Zusammenhang ist auch der Anteil jener anzugeben, die im Rahmen der Befragung keiner politischen Partei ihre Stimme geben würden – potentielle Nichtwähler, Weißwähler, Un- oder Spätentschlossene.

All diese Informationen müssen – wenn auch in der medialen Berichterstattung häufig nur verkürzt dargestellt – öffentlich verfügbar sein, damit jederzeit ersichtlich ist, dass die Kriterien auch eingehalten wurden. Als allgemeiner Grundsatz gilt damit auch bei Sonntagsfragen: je transparenter, desto besser.


Sabrina Dorn ist Ökonomin und Statistikerin und seit kurzem im Bereich der Meinungsforschung tätig. Sie hat vor ihrer Rückkehr nach Österreich 2021 Jahr an der ETH in Zürich gelehrt und geforscht.

Titelbild: BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com

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42 Kommentare

  1. Das Parteien Meinungsforschung betreiben, soll so sein, aber sobald diese in den Medien erscheinen, haben sie einen Zweck zu erfüllen, Einflussnahme auf das Wahlverhalten.

    Meinungsforschung dient heutzutage nur mehr dazu, herauszufinden was den Leuten ein Anliegen ist, um dann mit geschmalzen Worten aus den Denk Panzern den Leuten zu erklären, dass sie die einzigen sind, die diese Anliegen richtig angehen werden, wobei alle Parteien im Parlament, nur die Vorgaben der Konzerne erfüllen.

    Für ein geglücktes Leben

  2. Danke für dieses Wissen, da ich das bisher nicht wußte.
    Es gibt also kein Gewerbe für diese Dienstleistung und damit vermutlich auch keine Haftpflichtversicherung.

    Wenn ich nun eine Umfrage mache mit einem bestimmten Stichprobenumfang und damit eine bestimmte Bandbreite an Ungenauigkeite erzeuge, dann sollte es noch meiner Meinung nach auch noch eine weitere Ungenauigkeit geben können, aber doch nicht eine Umfrage um unter 25 Prozent, wo dann fast 35 Prozent herauskommen? Die Abweichund von 35 Prozent auf 25 Prozent ist ja fast 40 Prozent!!!!

    Zumindest für mich ist hier klar, dass diese Umfragen nie und nimmer stimmen konnten und damit ein schwerer Betrug sind.
    Gebe es hier eine Haftpflichtversicherung, da wäre ich mir sicher, dass hier einige Klagen würden, so aber? (Vielleicht noch den dafür bezahlt habenden Auftraggeber?)

    Besser wäre es dann vielleicht genau deshalb eine Strafanzeige mit Privabeteiligtenzuspruch hier zu tätigen?

    • Hohe Abweichungen zeigen nicht zwangsweise, dass bei der Umfrage vom Umfrageninstitut betrogen wurde. Strafanzeige würde ich daher keine empfehlen, da bleiben Sie wohl mangels stichhaltigen Beweisen auf den Gerichtskosten sitzen.

      FPÖ-Wähler*innen geben oft nicht zu, dass sie FPÖ wählen, weil es von vielen als asozial angesehen wird, Ausländer*innen noch mehr zu benachteiligen, Krankenhäuser mit CoVid19-Patient*innen zu überlasten und die Ukrainer*innen im Stich zu lassen. Das gilt selbst bei anonymen Umfragen, weil sie sich nicht sicher sein können, dass nicht die Daten gehackt werden können, das Telefon abgehört oder ähnliches.

      Seriöse Umfrageinstitute veröffentlichen daher nicht die Rohdaten sondern rechnen die durchschnittlichen Abweichungen der Rohdaten von den Wahlergebnissen darauf. Manchmal werden die Rohdaten aus Transparenzgründen zusätzlich angegeben, diese weichen im Normalfall jedoch stärker vom tatsächlichen Ergebnis ab.

      Bei der letzten Bundespräsidentenwahl hatte Hofer in Umfragen nur 25%, tatsächlich jedoch 35%. Ich denke, dass liegt daran, dass Hofer die Regierung entlassen wollte und es noch asozialer ist, ein demokratisches Wahlergebnis nicht zu akteptieren. Das haben daher noch weniger Wähler als sonst zugegeben und die Umfrageinstitute nicht genug dazugerechnet.

      Bei den aktuellen Wahlen wollen wieder einige Kandidat*innen die Regierung entlassen, ich könnte mir daher wieder eine sehr starke Abweichung vorstellen. Ich denke, es ist daher wichtig, zur Wahl zu gehen und sich nicht zu denken, dass eh schon alles entschieden ist.

      • Sehr geehrter Herr/Frau “Bluemals Laptop”!

        Es tut mir sehr leid ihnen (natürlich nur aus meiner subjektiven Sicht) sagen zu müssen, dass sie leider die Naturgesetze auf dieser Erde entweder noch nicht vollständig verstanden haben, oder das einfach noch nicht wissen, oder vielleicht auch nur ignorieren?

        Es handelt sich bei Umfragen um die Nützung der mathematischen Statistik.
        Das heißt, dass wenn der Stichprobenumfang groß genug ist und auch die Befragten einen repräsentativen Quersschnitt entsprechen, dass dann eine Umfrage eben mit einem entprechenden Abweichungsradios auch wirklich den Tatsachen entsprechen muss.
        Dabei sind auch Sonerfälle involviert und gibt es auch noch das Fehlerausgleichsgesetz.
        Nicht involviert aber sind Manipulationen und nur um solche kann und muss es sich hier handeln!

        Man kann das also drehen und wenden wie man will und auch enorme Zufälle hier mit einkonstrieren, aber die Ergebnisse werden dann trotzdem die Gleichen sein.

        Bei der Manipulation aber nützt man das ganz dreist aus, dass die meisten Menschen das eben weder wissen, noch sich vorstellen können?

        • Dass alle Umfragen eine statistische Schwankungsbreite haben, habe ich nie bestritten. Wenn die Umfrage nicht innerhalb der Schwankungsbreite liegt, bedeutet das jedoch nicht zwangsweise, dass sich alle Umfrageinstitute zusammengeschlossen haben um das Ergebnis zu manipulieren. Einen alternativen Grund habe ich Ihnen genannt, Sie sind nicht darauf eingegangen, wieso Sie das für so unwahrscheinlich halten.

          Ich denke, wenn die Umfrageinstitute mit Absicht so falsche Ergebnisse veröffentlichen, schaden sie sich selber, denn dann werden weniger Leute die Umfragen ernst nehmen und daher auch weniger beauftragen. Dass sich alle Umfrageinstitute darauf einigen, mit Absicht ihrer Reputation zu schaden, wage ich zu bezweifeln.

          Auch die Beinschab-Umfragen, die ja bekanntlich manipuliert wurden, haben kurz vor der Wahl ungefähr gestimmt. Da ging es mehr um Umfragen weit abseits der Wahl, bei denen die Mitterlehner-ÖVP besonders schlecht abgeschnitten hat und eine alternative Wahlumfrage mit Kurz als ÖVP-Chef durchgeführt wurde, bei der diese viel besser abgeschnitten hat. Andere alternative Parteichefs wurden nicht abgefragt, der einzige Sinn war wohl, Mitterlehner durch Kurz zu ersetzen.

          Bei thematischen Umfragen, zu denen es keine Volksabstimmung gibt, macht das ebenfalls Sinn: Einerseits wegen dem Mitläufereffekt, andererseits ändern dann auch manche Parteien ihr Wahlprogramm, wenn sie denken, dass sie damit Wähler*innen gewinnen können. (Als beispielsweise 2019 die Grünen massiv zugelegt haben, hat selbst Norbert Hofer plötzlich den Klimaschutz für sich entdeckt https://orf.at/stories/3125788/, als das nicht mehr populär war, hat er das Thema schnell wieder vergessen und stattdessen Tempo 140 auf der Autobahn eingeführt).

  3. Es tut mir leid, ich glaube nicht an den Zusammenhang. Die Trollgarde des Schüssel hat schon deshalb nicht gewonnen und deren kurzen´sche Nachgeburt auch nicht.

    Es ist der Effekt dessen, dass die Umformulierung von Gemeinwohl in Wirtschaft, die im Vermögen von wenigen mündet, intuitiv erkannt und gefühlt wird und Lösungsansätze nur von Populisten aufgezeigt werden.

    Deshalb wählt man Letztere und nicht wegen dem beschriebenen Scheißdreck da. Da bewirkt vielleicht bei solchen etwas, die täglich irgendetwas einschmeißen, dass sie alles auf Durchzug setzen.

    • Leider haben Kurz und Schüssel sehr wohl gewonnen, die Umfragen könnten daran durchaus auch Schuld sein. (Ich glaube jedoch, dass die zu positive Berichterstattung durch Inserate und Medienförderung mehr Unterschied macht). Wenn die Leute, die negativen Auswirkungen der Politik von Kurz und Schüssel spüren ist allerdings beides nachrangig.

      Ich glaube, dass es den Effekt zwar gibt, wenn jemand zu eindeutig vorne ist, ist der Effekt des strategischen Wählens jedoch stärker und die Leute versuchen den Juniorpartner zu bestimmen.

      Außerdem glaube ich, dass die Leute im Trend sein wollen, wenn eine Partei in Umfragen verliert und trotzdem auf Platz 1 bleibt, wenden sich die Leute auch eher ab, weil der Trend gegen diese Partei spricht. Da wendet man sich lieber einer Partei zu, die aufsteigt, auch wenn sie nicht auf Platz 1 ist.

      Mir kommt vor, dass relative Wahlgewinner*innen in den Umfragen kurz nach der Wahl oft noch besser abschneiden, relative Wahlverlierer*innen hingegen noch schlechter. Teilweise gilt das sogar, wenn man nur im Vergleich zu den Umfragen gewonnen bzw. verloren hat und da könnte die Aufholjagd bzw. der Absturz auch nur durch zu schlechte bzw. zu gute Umfragewerte simuliert sein.

      • ich wollte schreiben, dass die Pfosten nicht DESHALB gewonnen haben und warum ich nicht denke, dass die “Umfragen” schuld waren und jemals sein werden.

        • Das war schon unter Haider nicht der Grund und auch nicht bei anderen Populistensiegen anderswo. Es sind die Abgehängten, es sind die Opfer von Missständen und wenn wir das auf “Umfragen” herunterbrechen, wird es nicht ins Bewusstsein eindringen.

          • Sie haben oben von Kurz und Schüssel geschrieben und diese wurden eher nicht von den Abgehängten und Opfern von Missständen gewählt. Diese wählen eher Protestparteien die gegen das politische Establishment auftreten und nicht Leute wie Kurz und Schüssel die in Establishment-Parteien wie der ÖVP Karierre gemacht haben.

            Hier eine SORA-Analyse der Nationalratswahl 2017: https://strategieanalysen.at/wp-content/uploads/2017/10/ISA-SORA-Wahlanalyse-NRW2017-2.pdf
            Die Kurz-Wähler*innen haben zu 37% Österreich als eher gerecht wahrgenommen, nur 24% als eher ungerecht.

            Die Abgehängten und Opfer von Misständen würden ihr Schicksal doch niemals als gerecht empfinden. Deshalb empfinden auch nur 9% der FPÖ-Wähler*innen Österreich als eher gerecht und gleich 53% als eher ungerecht.

  4. ich glaub nur an die umfragen von zackzack

    da kann ich wenigstens einschätzen wie ich die ergebnisse zu bewerten habe.

  5. Sooo ein hübsches Gesicht könnte mir alles Mögliche über “irgendetwas erzählen”, weil ich faktisch reizüberflutet wäre, wenn nur die Zeit dabei so laaaaaaaangsam als möglich verginge… 🤗
    (bin übrigens der Meinung, dass eine solche Schönheit im Auftritt um einiges “manipulativer” wirken könnte, als x-beliebige Meinungsumfragen etc. und wenn diese auch noch g’scheid & gebildet ist, erst recht… 😉 )

    • … selbstverständlich in stets höchster Wertschätzung ihrer fachlichen Expertise!

      • Mein Kumpel, der AntonYm, stieß mich auch in leiser Verzückung und trug mir begeistert auf, das hier her zu schreiben:

        Keine wie du (für Sabrina)

        Ich wanderte auf vielen Wegen
        über Wiesen, Straßen; spürt’ den Sand
        barfuss zwischen meinen nackten Zehen
        vergaß mich in so mancher Nacht
        fand mich dort in manchem Leben
        und es fühlte sich für mich so an
        wie nur von fremder Hand gemacht.

        Nicht viel hatt’ es mit mir gemein
        begegnet‘ Wahrem und Betrügen
        als würd’ es um was andres geh’n
        als würd’ ich dort was überseh’n
        vernahm Geschichten ich dort, ihre Lügen
        um dann ein Teil davon zu sein…

        Von der Mündung rauf bis an die Quelle
        folgend brav so mancher Spur
        verlor ich trödelnd mich und selten helle
        fand dich(!) suchend mich dann meistens nur
        ging stur durch Himmel und die Hölle.

        Doch egal wohin ich geh’
        welchen Berg ich mir erklommen
        und Gewässer ward’ durchschwommen
        mühend mich doch immerzu
        wen immer ich dort stehen seh’
        es ist keine so wie du…

        © AntonYm 2014

  6. Jeder kennt ein gutes altes Sprichwort: Traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast.

    Diese Umfragen sind und waren zu keinem Zeitpunkt etwas anderes als Manipulation.

  7. Das sind Eure Grünen: “Wer mit Marco Pogo saufen geht, wacht mit Rosenkranz auf” – mit diesem Spruch zum Wahlkampf-Finale wollen die Grünen ihren Hofburg-Kandidaten Alexander Van der Bellen (78) noch vor einer Stichwahl retten. Die Nerven dürften blank liegen. Und Marco Pogo ist sauer.

    • ja, jeder Mensch ist beeinflussbar, zumindest in gewissem Rahmen. Solche “Umfragen” sollte man vor wichtigen Entscheidungen einfach bleiben lassen, es gibt schon vorher ausreichend Ankerpunkte.
      Meinungs- und Ansichtenänderungen erlebe ich täglich, passiert immer wenn Informationen den Blick breiter machen.

      • Ja schon, aber durch eine Umfrage erhält man doch nicht mehr Information die Sache oder die Person betreffend. Man erfährt lediglich was die breite Maße denkt und das ist doch eigentlich nicht relevant bei einer Entscheidungsfindung, zumindest nicht für mich. Gerade weil die breite Maße manipulierbar ist. Was jetzt natürlich nicht bedeutet, dass man einer dieser “Anti Mainstream Jünger” werden sollte die blindlings alles negieren was irgendwie nach breiter Maße riecht, weil das ist genauso unsinnig.

      • Bissi Neid schüren…..und dann geht schon was . Nicht nur in Österreich.
        Besonders Menschen die es aus eigener Kraft nicht geschafft haben , nach ” oben” zu kommen sind anfällig für jede Art der Manipulation.

    • Politisch interessierte werden sich von solchen “Zwischen-Ergebnissen” in ihrer Meinungsbildung nicht beeinflussen lassen. Jetzt ist es aber leider(?) so, dass mEn die überwiegende zivile Mehrheit gar nicht (mehr?) politisch interessiert ist. Warum, weshalb, wieso sei jetzt dahingestellt. Bieten solche in Sonntagsfragen Zelluloid verpackten “Informationen” doch einen vermeintlich bequemen Überblick zur “aktuellen” Situation. Kurz & Co war es aber auch möglich, mit gefake’tem öffentlichen Meinungsbild ihrem verdeckten Umsturz-Treiben einen “moralischen” rational vernünftigen Unterbau zur dann “logischen” Abwicklung des finsteren Treibens zu verpassen. Solches zivile “Freiwild” nur beiläufig Interessierter und aber auch manipulativ einfach gestrickten Gemüter ist für Sonntagsfragen-Spin-ner:innen gerade deshalb auch so wichtig, um gestreute “Volksmeinung-Mehrheiten” zu bereits vorbereitet lancierter Themenlage gründlich zu mißbrauchen, oder kompetitive Ideen / Verbesserungsvorschläge beim pol. Mitbewerber zu konterkarieren…

    • Leute die taktisch wählen, gibt es genug. Die Taktik hängt meist von den Umfragen ab.

      Ein Beispiel: Bei der vorletzten Wahl in Wien-Leopoldstadt lag die SPÖ weit voran, FPÖ und Grüne jedoch Kopf an Kopf. Die Wahl wurde angefochten und wiederholt.

      Bei der Wiederholung wollten viele Wähler*innen, dass die Grünen vor der FPÖ liegen und haben sich gedacht, dass die SPÖ sowieso gewinnt. Andere sind sogar ganz zu Hause geblieben. Im Endeffekt waren dann die Grünen klar auf Platz 1, die FPÖ hat ebenfalls zugelegt und die SPÖ war weit abgeschlagen.

      Ich denke, dass das erste Wahlergebnis eher dem Wähler*innenwillen entsprochen hat und dass es sich wiederholt hätte, wenn es eine Umfrage gegeben hätte, dass die Grünen gewinnen. (Auch bei allen anderen Bezirksvertretungswahlen ist die Leopoldstadt ein tiefroter Bezirk). Die Anzahl der taktischen Wähler*innen wurde jedoch von den taktischen Wähler*innen und denen, die ganz zu Hause geblieben sind, unterschätzt.

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