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Zufall rettet Stadt Wien 5 Millionen aus Commerzialbank-Desaster – 17,5 Millionen sind aber verloren

Aber 17,5 Millionen sind verloren

Glück gehabt: Am 14. Juli verbot die Finanzmarktaufsicht (FMA) der Commerzialbank Mattersburg die Fortführung der Geschäfte. Am selben Tag, nur Stunden vor der Schließung der Bank, lief ein Geschäft der Stadt Wien mit der Commerzialbank aus. 5 Millionen flossen gerade rechtzeitig an die Bank zurück. Doch weitere 17,5 Millionen sind verloren.

Wien/Mattersburg, 05. August 2020 | Knalleffekt in der Causa Commerzialbank: Die „Gemeinnützige Siedlungs- und Bauaktiengesellschaft“ (Gesiba) konnte gerade noch so 5 Millionen retten, die in einem kurzfristigen Termingeschäft bei der burgenländischen Bank angelegt waren.

Glück im Unglück

Ein Sprecher der Gesellschaft, die sich im Besitz der Stadt Wien befindet, sprach von Glück im Unglück. Die Gesiba verfügt über ein Stammkapital von 932 Millionen Euro. Das müsse kurzfristig veranlagt werden, damit die Gesellschaft flüssig bleibe. Man brauche das Geld für die Beschaffung von Baumaterial und ähnlichem. Zur Risikostreuung investiere die Gesiba Teile ihres Kapitals bei sieben unterschiedlichen Banken, darunter auch der Commerzialbank.

5 Millionen seien am 14. Jänner bei der Mattersburger Skandalbank zu 0,75 Prozent Zinssatz angelegt worden. Der Vertrag zwischen Gesiba und Commerzialbank liegt zackzack vor. Laufzeit: sechs Monate, also bis zum 14. Juli. An diesem Tag wurde das veranlagte Geld mit Zinsen vertragsgemäß zurückgezahlt. Entgegen anderslautenden Medienberichten sind die 5 Millionen, die gerade noch gerettet wurden, nicht Teil einer größeren Summe, die von der Gesiba bei der Commerzialbank veranlagt worden war. Diese 17,5 Millionen gehen der Stadt durch den Bankenskandal verloren.

Rendi-Wagner wuchs in Gesiba-Gemeindebau auf

Ob das Geld der Gesiba zu jenen sieben Millionen Euro gehört, von denen der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil sagte, sie seien kurz vor der Schließung der Bank noch abgezogen worden, ist unklar. Aus dem Büro des Landeshauptmanns hieß es, man könne zum jetzigen Zeitpunkt dazu noch nichts Näheres sagen.

Die Gesiba hat in Wien unter anderem die Per-Albin-Hansson-Siedlung und den Wohnpark Alt-Erlaa errichtet. Auch am Umbau der Wiener Gasometer war die Gesellschaft beteiligt. In der Hansson-Siedlung am Favoritner Verteilerkreis wuchs SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner auf. Auswirkungen auf die derzeitigen Mieter von Gesiba-Bauten wird der Verlust laut Gesellschaft nicht haben.

(to/tw)

In der Peer-Albin-Hansson-Siedlung verbrachte Pamela Rendi-Wagner ihre ersten Lebensjahre.

Titelbild: Die Gesiba gehört zum Firmenimperium der Stadt Wien. Dessen oberster Hüter ist Finanzstadtrat Peter Hanke. APA Picturedesk

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