Freitag, April 19, 2024

Briten sollen Party in Jochberg gefeiert haben – Ischgl 2.0?

Ischgl 2.0?

Ischgl war gestern – Jochberg ist anscheinend die neue Anlaufstelle, wenn es um Corona-Partys in den Bergen geht. Seit Weihnachten macht eine 60-köpfige Skilehrergruppe – darunter die 17 positiven Coronafälle mit Verdacht auf Mutation – nicht nur die Skipisten unsicher. Laut aktuellen Berichten soll ihr Aufenthalt bis jetzt eine einzige Dauer-Party gewesen sein.

Wien, 14. Jänner 2021 | „Es war eine Non-Stop-Party, seit diese Gruppe hier angekommen ist“, packt ein britischer Skilehrer gegenüber der britischen „Sun“ aus. Kurz vor Weihnachten reisten 60 Personen aus den unterschiedlichsten Ländern ins kleine Jochberg im Bezirk Kitzbühel, um sich in Pandemie-Zeiten zum Skilehrer ausbilden zu lassen. Die Partie, bestehend aus Briten, Iren, Esten, Isländern, Spaniern und Holländern, soll in Gästehäusern einer ortsansässigen Skischule Quartier bezogen haben.

“Virus breitet sich wie Lauffeuer aus”

Dort dürften es die Skilehreranwärter dann ordentlich krachen gelassen haben. Von Abstands- und Isolationsregeln zwischen den einzelnen Haushalten keine Spur, wie der Skilehrer berichtet:

„Die Briten sind in drei Häusern untergebracht. Sie halten sich nicht an die Abstandsregeln, daher breitet sich das Virus wie ein Lauffeuer zwischen ihnen aus.“

Auch nachdem die ersten Personen erkrankten, soll es weiter gegangen sein. So hätten die meisten nur leichte Symptome verspürt und in Folge trotzdem weitergefeiert.

Dornauer: „Tilg und Platter haben Erklärungsbedarf“

Die 1.500 Einwohner von Jochberg wurden Dienstag und Mittwoch bereits zum Corona-Test gebeten. Bis Mittwoch um Mitternacht sollen bereits 1000 Jochberger getestet worden sein, darunter vier positive Fälle. Für den Skiort hagelt es bereits Kritik.

„Es kann von keiner beruflichen Notwendigkeit die Rede sein, wenn junge Briten einen Vorbereitungskurs auf die Anwärterprüfung als Skilehrer machen. Das ist schlichtweg nicht notwendig. Wir reden da nicht von einem staatlich geprüften Skilehrer, sondern von der Anfangsstufe bzw. der Vorbereitung zum Anwärter“,

so Georg Dornauer, Landesparteivorsitzender der SPÖ Tirol.

Er sieht im Aufenthalt der Gruppe keine „Berufsausbildung durch eine gesetzlich anerkannte Ausbildungsstätte“. Vielmehr müsse man davon ausgehen, „dass Goldgräberstimmung herrscht und die angehenden Skilehrerinnen und Skilehrer aus ganz Europa zusammengekarrt und unter schlechtesten Bedingungen mehr schlecht als recht ausgebildet werden.“

„Sollte ein erneutes Behördenversagen im Fall Jochberg vorliegen“, so Dornauer abschließend, „haben Platter und Tilg abermals Erklärungsbedarf. Es kann nicht sein, dass die Tirolerinnen und Tiroler jedesmal als Dolm der Nation hingestellt werden, nur weil die schwarz-grüne Landesregierung außerstande ist, diese Krisensituation endlich in den Griff zu bekommen.“

Ob bei diesem Skiausbildungskurs tatsächlich alle Vorgaben eingehalten wurden, wird laut Landesamtsdirektor Herbert Forster bereits ermittelt.

(mst)

Titelbild: APA Picturedesk

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