Testchaos sorgt für Ärger
Die Ausreisebeschränkungen für Wiener Neustadt und den Bezirk Neunkirchen sorgten am Wochenende für Ärger. Oft erst nach langem Warten konnte der Test zur notwendigen Ausreise erledigt werden. Die ÖVP-Bezirkschefin sucht jetzt freiwillige Helfer.
Wien, 29. März 2021 | Österreich wurde zur Test-Republik. Aus immer mehr Bezirken des Landes kann man nur noch mit negativem Test ausreisen. Im Hochinzidenz-Bezirk Neunkirchen in Niederösterreich haben die Ausreisebeschränkungen an den Teststraßen für Chaos und längeren Wartezeiten gesorgt. Dort sucht man mittlerweile nach freiwilligen Helfern.
Appell
“Freiwillige werden derzeit dringend gesucht, sowohl medizinisches wie auch Hilfspersonal. Wenn Sie Interesse haben, melden Sie sich bitte auf ihrer Gemeinde“, richtete Neunkirchens BH-Chefin Alexandra Grabner-Fritz der Bevölkerung in der „NÖN“ aus.
Drei ÖVP-Landtagsabgeordnete legten gemeinsam mit zwei SP-Abgeordneten in einem „Appell an die Bevölkerung“ nach: “Wir ersuchen alle, die vielen Testangebote zu nutzen, um die weitere Ausbreitung des Virus zu verlangsamen und die Vorschriften einzuhalten.“
Testorganisation sorgt für Ärger
Das bedeutet für die Menschen in und um Wiener Neustadt (80 Gemeinden und 210.000 Einwohner) eine harte Geduldsprobe. Wer nicht zu einer Behörde muss oder in einer Notsituation ist, kann nur mit aktuellem Test (Antigen-Test, nicht älter als 48 Stunden; PCR-Test, nicht älter als 72 Stunden) ausreisen.
Der Ärger über die Organisation vor Ort scheint groß. In einem Gebiet für 86.000 Einwohner standen am Samstag nur vier Teststraßen zur Verfügung, in Summe nur 12 Stunden. Man werde diese Woche neue Kapazitäten schaffen, heißt es. Aber offenbar fehlt es noch an Personal.
Für die Polizei ist die Zahl jener Personen, die versuchen, ohne Test ausreisen zu wollen, indes auffallend hoch, schreibt der „Kurier“. Mehr als sechs Prozent der 7.422 in Neunkirchen kontrollierten Personen wurden bisher zurückgewiesen.
Ausreisebeschränkungen auch anderorts
Auch in Tirol gehen die Ausreisebeschränkungen weiter. Vom 31. März bis zum 14. April ist zum Verlassen des Bezirkes Kufstein ein negativer Corona-Test nötig, für den Bezirk Schwaz ist diese Maßnahme noch bis 1. April aufrecht. Sie dürfte jedoch verlängert werden.
Und auch das Ausreisen aus Österreich wird schwieriger. Slowenien, geht ab Donnerstag wieder in den Lockdown, einige Grenzübergänge zu Österreich wurden für eine Ein- und Ausreise zwischen 23 und 5 Uhr gesperrt.
(ot)
Titelbild: APA Picturedesk