Kogler und Blümel dagegen
Geht es nach Vizekanzler Kogler und Finanzminister Gernot Blümel dürfte die 3G-Regel als Zugangsbeschränkung für die Gastronomie noch länger bleiben. Österreich hat weltweit die strengsten Gastro-Regeln.
Wien, 15. Juni 2021 | Wie lange gibt es noch die 3G-Zugangsbeschränkungen für Gastro und Co.? Trotz niedriger Inzidenz dürften die Beschränkungen weiter aufrecht bleiben, zumindest wenn man den Aussagen von Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und Finanzminister (ÖVP) am Dienstag Glauben schenkt.
Kogler und Blümel für weiter Testen
Auf eine entsprechende Frage angesprochen, sagte Werner Kogler: „Mein intuitiver Zugang ist, dass wir gut beraten sind, durchaus daran festzuhalten.“ Auch Finanzminister Blümel rief zu Vorsicht auf, immerhin soll eine neue Variante auf dem Vormarsch sein.
Kogler glaubt, dass die Testpflicht in vielen Bereichen ein Erfolgskonzept sei. “Mit der Systematik des Reintestens ist uns sehr sehr viel gelungen”, so Kogler. Außerdem sei die neue Delta-Variante „nicht ganz vernachlässigbar“. Wägt man Kosten und Nutzen der Tests ab, dann überwiege der Nutzen, so der Vizekanzler.
Laut Blümel würde man „den Vorsprung aufs Spiel setzen“, sollte man nun die Testpflichten lockern. Die österreichischen 3G-Regeln ist weltweit eine Besonderheit. Nur in Tschechien gibt es ein ähnliches Konzept. Auch bei unserem Nachbarn ist auch für die Außengastronomie ein “G” vorzuweisen. Die Tests gelten allerdings länger. Ein PCR-Test ist eine Woche gültig, ein Antigentest 72 Stunden. In Teilen Deutschlands, in Dänemark und in Slowenien ist ein negativer Test für den Zutritt der Innengastronomie verpflichtend.
Umstrittenes Testen
Andere Länder wie Italien verlangen einen G-Nachweis bei größeren Veranstaltungen. In Frankreich oder Spanien gibt es kein vergleichbares Konzept, ebensowenig außerhalb der EU. Die Corona-Verläufe sehen – ob mit oder ohne 3G und unabhängig der Durchimpfungsrate – ähnlich aus.
Ähnliche Kurven 2021. Auch in Montenegro, das seine Impfkampagne erst im Mai begann und erst bei rund 20 Prozent Erstimpfungen steht. Quelle: ourworldindata.org/coronavirus
Eine Studie des „Corona Panel“ der Universität Wien zeigte zuletzt, dass jeder Vierte Österreicher auf die Corona-Tests gänzlich pfeift. Viele andere stehen aufgrund ihrer Arbeit vor einer de facto Testpflicht. Die Tests sind, vor allem bei sehr niedriger Inzidenz, unter Experten durchaus umstritten.
(ot)
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