Das ist ein Unterüberschrift
“Krone”-Kolumnist Michael Jeannée hat mit seiner “Post von Jeannée” am 12. September 2019, die sich an ZackZack-Herausgeber Peter Pilz und “Falter”-Chefredakteur Florian Klenk richtete, den Ehrenkodex der österreichischen Presse verletzt.
Wien, 29. Oktober 2021 | In der mit “Herr Klenk” betitelten Kolumne bezeichnete Jeannée zunächst Pilz u.a. als “Schmutzkübel- und Anpatzerchef” und “gefährlichen Diffamierer”. Im weiteren Verlauf des Textes wandte sich der “Krone”-Autor dem Journalisten Klenk zu und griff auch den Falter-Chefredakteur heftig an. Der sei ein “Verbreiter von Halbwahrheiten, Dreistigkeiten, Unwahrheiten.” Klenk klagte wegen übler Nachrede und gewann. Jeannée wurde zur Zahlung von 7.200 Euro verurteilt.
Mehr als 150 Leserinnen und Leser haben sich nach Erscheinen der Kolumne an den Presserat gewandt. Der Senat 2 hat im November 2019 ein Verfahren eingeleitet, es dann aber unterbrochen, da aufgrund des Artikels zum damaligen Zeitpunkt das genannte Gerichtsverfahren anhängig war. Im Juli 2021 konnte sich der Senat schließlich wieder mit der Causa befassen. Zwar sei bei Kommentaren die Meinungsfreiheit großzügig auszulegen, doch die verwendeten Formulierungen stufte man als “herabwürdigend und beleidigend” ein.
Die Medieninhaberin der “Kronen Zeitung”, die die Schiedsgerichtsbarkeit des Presserats bisher nicht anerkannt hat, nahm am Verfahren nicht teil. Sie wurde aufgefordert, freiwillig über den Ethikverstoß zu berichten.
(apa/red)
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