Sonntag, Mai 5, 2024

Presserat rügt krone.at für Porträtfoto eines Mordopfers

Der Presserat hat krone.at für die unverpixelte Veröffentlichung eines Porträtfotos einer ermordeten Frau gerügt. Das Online-Nachrichtenangebot der “Kronen Zeitung” verletzte damit den Persönlichkeitsschutz der Abgebildeten.

Wien, 17. Dezember 2021 | Der gerügte Artikel “‘Bestialischer’ Mord an Ehefrau: Lebenslange Haft” erschien am 22. Juni. Darin wird berichtet, dass ein 75-jähriger Oberösterreicher für den Mord an seiner 71-jährigen Frau am Landesgericht Steyr zu lebenslanger Haft verurteilt worden sei. Laut gerichtsmedizinischem Gutachten habe er 23-mal auf den Kopf des Opfers mit einem Kupferhammer eingeschlagen, zudem habe die Frau 54 Messerstiche am ganzen Körper aufgewiesen. In etwa der Mitte des Artikels ist ein Portraitfoto der Ermordeten neben zwei Kerzen zu sehen.

Krone.at soll freiwillig über Ethikverstoß berichten

Ein Leser kritisierte die Bildveröffentlichung, da diese dem journalistischen Anstand widerspreche. Der Senat 3 des Presserats hielt fest, dass Berichte über Tötungsdelikte von Interesse für die Öffentlichkeit seien, aber der Persönlichkeitsschutz des Opfers geachtet werden müsse – was im vorliegenden Fall nicht geschehen sei. Denn die Persönlichkeitssphäre sei auch über den Tod eines Menschen hinaus zu wahren. Eine unverpixelte Bildveröffentlichung könne zudem die Trauerarbeit der Hinterbliebenen beeinträchtigen.

Der Presserat fordert krone.at auf, freiwillig über den Ethikverstoß zu berichten. Die Medieninhaberin erkennt die Schiedsgerichtsbarkeit des Selbstkontrollorgans nicht an und hat auch nicht am Verfahren teilgenommen.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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3 Kommentare

  1. Dreht denen endlich den Geldhahn zu. Außer der Karikatur in der Sonntagsbeilage ist nichts wirklich brauchbar an dieser Zeitung. Nur Schund, einseitige suggestive Berichterstattung und Verstöße gegen jegliche Moral und Ethik am laufenden Band und das seit Jahren. Krönung war das Foto von grausam erstickten Menschen in einem Lastwagen. Damals hätte es eigentlich schon ernstliche Konsequenzen gegen dieses Schmierblatt geben müssen.

  2. die krone ist die vom presserat am häufigsten verurteilte “zeitung”.
    ich frag mich ernsthaft welche geisteszwerge sich diesen mist täglich antun. wie deppad muss ma sein, um sowas überhaupt zu lesen und dann auch noch zu glauben?
    und ich frag mich, wie deppad und gewissenslos muss ma sein, um da zu inserieren. besonders frag ich mich das bei politischen parteien wie spö oder grünen.

    nächste frage:
    nach welchen gesichtspunkten wird eine presseförderung gestaltet, bei der soetwas förderungswürdig erscheint?
    wieso überhaupt bekommt ein unternehmen, dass seinen hälfteeigentümern (familie dichand) einen garantierten jahresgewinn in hoher einstelliger millionenhöhe garantiert und auszahlt, förderungen aus steuermitteln?

    https://www.hagerhard.at/blog/2018/01/alternative-facts/

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