Wien:
Die Stadt Wien hat die Coronainzidenz in den Spitälern nach Impfstatus ausgewertet. Pro 100.000 Menschen sind zehn Mal mehr Ungeimpfte im Spital.
Wien, 07. Dezember 2021 | Das Drittel der noch ungeimpften Menschen in Österreich ist für 80 Prozent der symptomatischen Corona-Infektionen verantwortlich. Dieses Missverhältnis setzt sich in den Spitälern fort. Die Stadt Wien hat die Corona-Fälle in den Krankenhäusern nach Impfstatus untersucht. Geimpfte spielen bei der Spitalsbelegung keine große Rolle.
Die Inzidenz (die Zahl der Betroffenen pro 100.000 Menschen) liegt bei den Ungeimpften bei 40. Bei Geimpften beträgt die Inzidenz 4. Ungeimpfte haben also ein zehn Mal höheres Risiko, so schwer an Corona zu erkranken, dass sie im Spital behandelt werden müssen. Noch krasser ist der Unterschied, betrachtet man nur die unter-60-Jährigen: In dieser Gruppe ist die Inzidenz der Ungeimpften sogar 18 Mal höher. Dass Corona keineswegs nur für alte Menschen gefährlich ist, zeigt die Belegung der Intensivstationen: 58 Prozent der Patienten dort sind unter 60.
Als geimpft zählt, wer mindestens zwei Impfungen erhalten hat oder genesen und mindestens einmal geimpft ist. Als Corona-Fälle werden jene Patienten gezählt die wegen (also nicht mit) Corona im Spital sind.
Unklarheit über Impfpflicht
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) hatte am Montag in der ZIB2 ein definitives Ende des aktuellen Lockdowns am 11. Dezember angekündigt. Der Lockdown für Ungeimpfte geht jedoch weiter. Unklarheit besteht bezüglich der Bestimmungen der für Februar angekündigten Impfpflicht. Ein ursprünglich durchgesickerter Entwurf hatte Ausnahmen für Kinder und Schwangere beinhaltet. Alle verwendeten Impfstoffe sind jedoch für beide Gruppen zugelassen, Experten empfehlen die Impfung sowohl für Kinder als auch für Schwangere ausdrücklich. Ob es bei der Ausnahmeregelung bleiben würde, wollte Mückstein im ZIB2-Interview nicht beantworten.
(tw)
Titelbild: APA Picturedesk