Sonntag, April 28, 2024

»Tinder-Schwindler« aus OÖ soll Opfer um 590.000 Euro geprellt haben

Angeklagt

Er gab sich zwei Jahre lang als Millionär und reicher Geschäftsmann im Internet aus, bis er seinen Opfern “Geldnot” und “Investments” vorgaukelte. So soll ein Welser mehreren Frauen insgesamt 590.000 Euro entlockt haben. Jetzt wurde der mutmaßliche Liebesbetrüger angeklagt.

Wels, 18. Februar 2022 | Die Geschichte des 37-jährigen Österreichers erinnert an jene des “Tinder-Schwindlers” aus Israel. Dieser erlangte spätestens durch eine kürzlich auf Netflix erschienene Dokumentation weltweite Bekanntheit. Auch der Mann aus Wels soll seine vorwiegend weiblichen Opfer mit der sogenannten “Love Scam”-Methode abgezockt und sich so seine Spielsucht finanziert haben.

Die Masche ist besonders hinterhältig und läuft meistens über das Internet, so auch in diesem Fall. Auf Datingplattformen aber auch persönlich während seiner Besuche in Spielcasinos – vor allem in Deutschland, Luxemburg und in den Niederlanden – lernte der Beschuldigte offenbar die Frauen kennen. Er soll sich als Millionär oder reicher Geschäftsmann ausgegeben haben.

Mann täuschte Geldnot und Investments vor

Bereits nach kurzer Bekanntschaft sei die Thematik “Geld-Investment bzw. Geldnot” in den Mittelpunkt der Beziehung gerückt, berichtete die Polizei. Wegen angeblicher Therapie- und Krankenhauskosten aufgrund seiner schweren Erkrankung oder Begräbniskosten für Familienangehörigen bat er seine Bekanntschaften um hohe Geldsummen. Oder aber er gab vor, Startkapital für Unternehmen zu benötigen.

Von Mai 2019 bis Juli 2021 soll er den Opfern so in Summe 590.000 Euro entlockt haben, beziffert die Anklagebehörde den Schaden. Mehrere Monate dauerten die nationalen und internationalen Ermittlungen, bis der Verdächtigte geschnappt wurde. Bei einem Fluchtversuch mit dem Auto im August des Vorjahres wurde er von Polizisten der Inspektion Grieskirchen erwischt. Vergangene Woche wurde er wegen des Verbrechens des gewerbsmäßig schweren Betruges angeklagt.

Fälle von Liebesbetrug häufen sich

Dass Liebe in vielen Fällen tatsächlich blind macht, zeigt sich vor allem während der Pandemie. Die Internetkriminalität ist insgesamt gestiegen, vor allem Liebesbetrügereien im Netz werden häufiger. Erst im Dezember letzten Jahres sorgte der Fall eines 75-jährigen Kärntners für Aufregung. Er ging einer Heiratsschwindlerin ins Netz. Wie der ORF Kärnten damals berichtete, knöpfte sie ihm im Lauf von fünf Jahren mehrere zehntausend Euro ab. Sie gab vor, aus Ghana und notleidend zu sein. Außerdem versprach sie, nach Österreich zu kommen um ihn zu heiraten.

(mst/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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1 Kommentar

  1. Ist für mich absolut unverständlich. Wie kann man auf so etwas reinfallen? Wenn’s ums Geld geht hört bei mir der Spaß auf. Ich frage mich immer wie blauäugig Menschen auch bei Einkaufsfahrten sind, obwohl es hinlänglich bekannt ist, dass das reinste Abzocke ist.
    Ich muss allerdings zugeben, daß ich auch keine Erfahrung damit habe und auch kein Bedürfnis habe es auszuprobieren.🙄

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