Donnerstag, April 25, 2024

Kern legt Aufsichtsratsposten bei russischer Staatsbahn zurück

Ex-Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) zieht sich als Aufsichtsrat bei der russischen Staatsbahn RZD zurück. Nach dem Angriff Russlands sei diese Entscheidung „alternativlos“.

 

Wien, 24. Februar 2022 | Der ehemalige Bundeskanzler Österreichs, Christian Kern (SPÖ), zieht sich mit sofortiger Wirkung als Aufsichtsrat bei der russischen Staatsbahn RZD zurück. Kern teilte dies am Donnerstagmorgen, nach dem Angriff Russlands gegen die Ukraine, dem „Standard“ mit. Der vormalige ÖBB-Manager wollte diesen Schritt eigentlich nicht gehen, doch nun sei die Entscheidung für ihn „alternativlos“.

Staatsbahn “Teil einer Kriegslogistik”

In den Morgenstunden habe er die Organe der Joint Stock Company Russian Railways (RDZ) darüber informiert, dass er sein Mandat im Direktorium mit sofortiger Wirkung zurücklege. Die Staatsbahn sei in der Nacht „Teil einer Kriegslogistik geworden“. Das bedaure Kern zutiefst.

Zuvor hatte Kern noch keinen Grund für ein Zurücklegen des Postens gesehen, das Mandat bei der Staatsbahn sei „einfach eine hochinteressante Aufgabe, die ich auch für null Euro machen würde”. Zudem sei es keine politische Aufgabe oder Lobbyingtätigkeit – über Nacht veränderte sich jedoch Kerns Meinung.  “Meine Gedanken sind bei den Opfern dieser sinnlosen Aggression”, so Kern.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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33 Kommentare

  1. Herr Kern legt den Aufsichtsratsposten zurück. Löblich. Etwas anderes hätte ich von ihm auch nicht erwartet.

    Und? Folgt

    Herr Schüssel

    seinem Beispiel? Oder müsste er ohne
    G´schäftl am Hungertuch nagen? Der Arme?

    • Lieber Huabngast, da werden Sie beim Lüssel aber auf Granit beißen. Warum soll sich der eine Verbrecher vom anderen Verbrecher distanzieren? Moral-u. Ehrlos, wer wenn nicht er?
      Es muss heller werden Österreich, es muss heller werden Welt!

      • Ach ja, lieber „der Beobachter“, ich vergass die Schar seiner Bewunderer.
        „Yes, they´ll all come to meet me
        Arms reaching, smiling sweetly
        It´ good to touch
        the green, green grass of home…
        Ui,…

    • Sie werden von Dr. Lüssel doch nicht so einen Schritt erwarten? Das wäre doch mit Einkommensverlusten für ihn verbunden. Das geht ja gar nicht.

  2. Wie bitte?
    Dialogbereitschaft ist zwar prinzipiell zu befürworten und eine gute Sache.Allerdings nur, wenn sie auf beiden Seiten vorhanden ist.
    Alles andere benennt man besser als das, was es ist. Nämlich eine zweckbefreite und absehbar ergebnislose Kombination zweier Monologe, und spart sich Mühe, Ärger und Zeit, mit Menschen zu diskutieren, die das Recht auf eigene Meinung mit dem Recht auf eigene Fakten verwechseln. Es ist blauäugig zu glauben, man müsse den Dialog offenhalten. Die Regierung muss einfach entscheiden – und zwar auf Basis der aktuell verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse.

  3. Zitat aus einem Interview zum Buch DUMMHEIT von Heidi Kastner, Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie:

    Der Corona-Impfgegner ist also dumm?
    Zu diesem Schluss muß man kommen.

    Wenn Sie das sagen, vergrößern Sie den Graben, der die Gesellschaft derzeit spaltet. Da stehen sich zwei Welten gegenüber, jene der Impfbefürworter und der Impfgegner, die gar nicht mehr miteinander reden können.

  4. Dass die MFG die große durchschauerin der Politik ist. Na ja – da soll sich jeder selbst ein Bild davon machen wie großartig es ist wenn man mit rechtsextremen mitmarschiert. FÜR DAS VOLK ist es auch wenn in Städten stundenlang demonstriert wird und den Geschäften der Umsatz verloren geht. Wieso demonstrieren Sie nicht z.b.auf dem Flugplatz in Pinkafeld (oder sonstwo) z.B. oder wo sie niemanden in der persönlichen Freiheit (welche Sie sich auf die Fahnen geschreiben haben) einschränken.
    Ich habe in meinem engen Familienkreis auch einige Impfgegner. Mein Kommentar dazu:
    Jedes Bäuerlein das 7 Kühe und 12 Hendl im Stall hat kennt sich besser bei Corona aus als fast die gesamte wissenschafliche Welt. Bitte bei der nächsten Krankheit oder einer größeren OP Fr. Dr.Dr. Nina Proll konsultieren.

  5. Ich verstehe den Applaus hier überhaupt nicht. Er hat genug verdient und möchte seinen Ruf nicht (komplett) ruinieren. Wer die Zusammenhänge in der Politik bereits durchschaut hat, weiß, dass es völlig egal ist wer gerade Kanzler ist. Das ändert überhaupt nichts. Ein Lichtblick, der sich gerade am Horizont zeigt, ist die MFG. Sie versuchen wenigstens FÜR DAS VOLK zu arbeiten und sind keine “Huren der Reichen”.

  6. Ich gratuliere zu diesem Schritt Hr. Kern.
    Schade daß Sie nicht mehr Bundeskanzler sind, es wäre uns vieles erspart geblieben.

  7. Jetzt warten wir alle, ob auch der Herr Schüssel und die Frau Kneissel ihre hoch dotierten Funktionen bei den russischen Gaskonzernen zurücklegen. Vielleicht anstandshalber?

    • Der Kern war Chef der ÖBB und hat den Konzern zu einem wichtigen europäischen Mitspieler gemacht. Unter ihm wurde u.a. die Lokomotivenflotte erneuert und Fahrtrouten im Ausland aufgebaut.

  8. Das war höchst sn der Zeit. Sehr gut.
    Jetzt warten wir noch, was Schüssel macht, oder Kneissl.

  9. Aha, doch Charakter!!
    Typen wie Schüssel, Schröder und dem Kurzen würd das nicht passieren die charakterlosen Gestalten!!!

  10. Bravo Herr Kern!
    (Hat er mein Posting von vorhin gelesen? Hab genau dieses “im Sold stehen” angesprochen)

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