Samstag, Juli 27, 2024

Liveticker: Russland-Invasion

Alle Geschehnisse des Freitags rund um die Invasion Russlands in der Ukraine.

17:00: Danke für’s Lesen!

Danke, dass Sie die Entwicklungen rund um Russlands Einmarsch in der Ukraine bei uns mitverfolgt haben. Wir beenden den Live-Ticker für heute und wünschen Ihnen trotz allem einen schönen Abend!

(pma)

16:55: Russland droht mit Konsequenzen, sollte Finnland der NATO beitreten

Russland hat Finnland mit “ernsthaften militärischen und politischen Folgen” gedroht, sollte der nordeuropäische Staat der NATO beitreten. Über den Twitter-Account des russischen Außenministeriums ließ Pressesprecherin Maria Zakharova wissen, dass Finnlands Unabhängigkeit von jeglichen militärischen Bündnissen ein zentraler Faktor für Frieden und Stabilität in Nordeuropa sei.

Sie reagierte damit auf die Ankündigung seitens Finnlands Premierministerin Sanna Marin, das Land sei bereit der NATO beizutreten, sollte es die nationale Sicherheit erfordern. Sanna Marin hatte am Donnerstag im EU-Parlament gesagt, Russlands Invasion habe die Mitgliedschafts-Debatte verändert.

Lange galt ein solcher Beitritt in Finnland als politisches Tabu, das sehr geringe Unterstützung in der Bevölkerung fand.

(pma)

16:19: Manche Luxus-Güter angeblich von Sanktionen ausgenommen

Die italienische Regierung hat angeblich hart dafür gekämpft, dass italienische Luxus-Waren nicht von den Sanktionen gegen Russland betroffen sind. Das berichtet der britische Journalist Joe Barnes auf Twitter. Der italienische Premierminister Mario Draghi lobbyiert demnach auch dafür, dass auch künftige Sanktions-Pakete die italienische Luxus-Branche verschonen.

Die belgische Regierung wiederum soll erfolgreich durchgesetzt haben, dass die Diamanten-Industrie ebenfalls von den Sanktionen ausgenommen ist. Vermuteter Hintergrund für die Ausnahmen ist der Handel mit Oligarchen.

Auf den meisten Twitter-Accounts bekannter Luxus-Marken, darunter auch Gucci, herrscht indessen business as usual. Balenciaga, wie Gucci Teil der Kering-Gruppe, hat ein weißes Quadrat und eine Friedenstaube gepostet. Versace, ein weißes Rechteck mit dem Wort „Peace“ in schwarzen Buchstaben.“

Viele ursprünglich italienische Luxus-Marken sind mittlerweile in britischer und vor allem französischer Hand und Teil großer Luxus-Unternehmensgruppen. Produziert wird aber zum Großteil in Italien.

(pma)

15:25: Hunderte demonstrieren in New York gegen Krieg in Ukraine

Hunderte Menschen haben in New York gegen den russischen Einmarsch in die Ukraine demonstriert. Mit ukrainischen Flaggen und Plakaten versammelten sie sich am Donnerstag und in der Nacht zum Freitag in Manhattan unter anderem auf dem Times Square, vor dem russischen Konsulat und den Vereinten Nationen. Vor den zahlreichen ukrainischen Restaurants und Bars der Stadt bildeten sich teils lange Schlangen.

In der Millionenmetropole an der US-Ostküste leben rund 150.000 Ukrainer, nach Angaben von Bürgermeister Eric Adams die größte solche Gruppe in den USA. “Unsere Stadt steht mit ihnen zusammen”, schrieb Adams via Twitter. “Diese nicht provozierte und nicht zu rechtfertigende Invasion in ihr Heimatland ist ein Angriff auf die Freiheit.”

(bf/apa)

15:24: Auch Wiener Linien setzen ein Zeichen

(bf)

15:11: “Spiegel”: Russisches Vermögen in Deutschland vor dem Einfrieren

In Deutschland könnte laut einem Bericht des “Spiegel” Vermögen von Russinnen und Russen im Volumen von 25 Milliarden Euro eingefroren werden. Darunter seien Firmenbeteiligungen, Wertpapiere und Bankguthaben, schrieb das Magazin am Freitag unter Berufung auf nicht näher bezeichnete offizielle Angaben. Verwiesen wird auf die Ankündigung der Bundesregierung, sie wolle wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine auch gegen russische Investoren vorgehen.

Allein 2019 tätigten russische Firmen und Privatleute dem Bericht zufolge Direktinvestitionen von 8,9 Milliarden Euro in Deutschland. Genannt wird vor allem der Energiekonzern Gazprom, der über eine Tochtergesellschaft in Berlin Anteile an deutschen Gasnetzbetreibern hält und bis Donnerstag als Sponsor mit Trikotwerbung beim Fußballklubs Schalke 04 in Erscheinung trat.

In der Aufstellung nicht berücksichtigt ist demnach russischer Immobilienbesitz, der ebenfalls einen erheblichen Umfang habe. “Tatsächlich kauften Russen in deutschen Metropolen zuletzt Häuser und Wohnungen im großen Stil auf”, hieß es im “Spiegel”. Verwiesen wird auf Einschätzungen von Fachleuten, wonach der Immobilienboom in Deutschland auch darauf zurückzuführen sei, dass russisches Schwarzgeld in Deutschland anlegt worden sei.

(bf/apa)

14:58: Tschetschenien macht Truppen für Russland mobil

Auf Twitter mehren sich die Berichte darüber, dass der tschetschenische Präsident Ramsan Achmatowitsch Kadyrow, ein enger Verbündeter Putins, Truppen mobilisiert und in den Kampf schickt. Kadyrow soll eine Botschaft an den ukrainischen Präsidenten Selenskyj gerichtet haben, er solle sich bei Putin entschuldigen, bevor er Ex-Präsident der Ukraine werde.

Kadyrows Truppen gegenüber stehen angeblich tschetschenische Freiwillige, die auf der Seite der ukrainischen Truppen kämpfen.

Die Kadyrowzy sind eine paramilitärische Sicherheitstruppe, die von Kadyrow angeführt wird und als extrem brutal gilt. Kadyrow hat angeblich 70.000 von ihnen mobilisiert, laut der russischen Nachrichtenagentur RIA. Den Kadyrowzy werden Menschenrechtsverletzungen wie Mord und Folter vorgeworfen. Sie sind nicht dem russischen Innenministerium untergeordnet und fühlen sich deshalb an keine Rechtsnormen gebunden.

(pma)

14:50: Putin: Voraussetzung für Friedensverhandlungen ist Kapitulation der Ukraine

Laut Berichten der “Tagesschau” und der “Welt” ist Putin nur dann zu Friedensverhandlungen mit der Ukraine bereit, wenn deren Streitkräfte die Waffen niederlegen, also kapitulieren.

(pma)

14:47: Nationaler Sicherheitsrat Österreichs empfiehlt Swift-Ausschluss von Russland

Der österreichische Nationale Sicherheitsrat hat beschlossen, der Bundesregierung zu empfehlen, Russland aus dem Swift-System auszuschließen. Im nicht mehr vertraulichen Antrag ist die Rede davon, “Russlands Aggression härtestmöglich zu sanktionieren”.

(pma)

14:41: Kreml bestätigt Bereitschaft zu Friedensgesprächen

Der Kreml hat nun bestätigt, dass Russland bereit für Friedensgespräche mit der Ukraine ist. Moskau sei bereit, eine russische Delegation zu Gesprächen in die belarussische Hauptstadt Minsk zu schicken, sagte der Sprecher von Präsident Wladimir Putin, Dmitri Peskow, am Freitag. China hatte bereits verkündet, ein Telefongespräch mit Russland geführt zu haben, indem der Kreml Gesprächsbereitschaft signalisiert hatte.

Nach Kreml-Angaben ist der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko bereit, die Bedingungen zu schaffen für ein Treffen der russischen und der ukrainischen Delegation. Putin habe mit Lukaschenko darüber gesprochen, dass ein Ort mit Garantien für die Sicherheit der Verhandlungen nötig sei.

(apa/pma)

14:26: Telekom Austria macht Anrufe und SMS in die Ukraine kostenfrei

Die Telekom Austria ermöglicht ihren Kunden bei A1, yesss!, bob und XOXO bis auf Widerruf gratis Telefonate und sms in die Ukraine und von dort nach Österreich. Das gelte für Kunden im Festnetz und am Handy, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Es entfallen die üblichen Roamingkosten, auch bei der Nutzung mobiler Daten.

Auch die Deutsche Telekom macht bis auf Weiteres Anrufe und SMS in die Ukraine kostenfrei.

(apa)

14:00: Website des russischen Verteidigungsministeriums nicht erreichbar

Die Website des russischen Verteidigungsministeriums ist nicht erreichbar.

Sie ist anscheinend Ziel eines Hackerangriffs von Anonymous geworden. Anonymous hatte am Donnerstag via Twitter verkündet, sich offiziell in einem Cyber-Krieg gegen Russland zu befinden. Das Verteidigungsministerium hat sich bisher nicht zum Vorfall geäußert.

(pma)

13:58: Krisentreffen der EU-Innenminister am Wochenende

Die Innenminister der 27 EU-Staaten werden am Wochenende bei einem Krisentreffen über die Folgen des russischen Großangriffs auf die Ukraine beraten. Es sollen dabei konkrete Antworten auf die Situation erörtert werden, teile Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin über Twitter an.

(apa/pma)

13:53: Putin laut China zu “hochrangigen Verhandlungen” mit Ukraine bereit

Der russische Präsident Wladimir Putin ist nach Angaben Chinas zu “hochrangigen Verhandlungen” mit der Ukraine bereit. Dies sagte Putin nach Angaben des chinesischen Außenministeriums in einem Telefonat mit seinem Amtskollegen Xi Jinping am Freitag. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sich persönlich an Putin gewandt und Gespräche vorgeschlagen. “Lassen Sie uns am Verhandlungstisch Platz nehmen, um das Sterben der Menschen zu stoppen”, hatte Selenskyj gesagt.

China hat sich bisher gegen Sanktionen gegen Russland ausgesprochen und gesagt, es hoffe auf einen Dialog der Konfliktparteien.

(apa/pma)

13:21: Russlands Notenbank wird sanktionierte Banken unterstützen

Die russische Notenbank hat Unterstützungsmaßnahmen für die sanktionierten russischen Banken angekündigt. Die Zentralbank und die russische Regierung “werden den von den westlichen Staaten sanktionierten Banken jede nötige Unterstützung gewähren”, erklärte die Institution am Freitag. Das betreffe vor allem die beiden größten Banken des Lands, die VTB und die Sberbank. Alle Transaktionen in Rubel sowie alle Kundendienste könnten “wie gewohnt” stattfinden. Alle Finanzinstitute hätten eine “große Reserve” an Geldmitteln, versicherte die Notenbank.

Die Sberbank erklärte, alle Systeme und Büros funktionierten normal weiter und sämtliche Kunden hätten vollständigen Zugang zu ihren Finanzen. Die VTB erklärte indes, angesichts der Sanktionen sei die Nutzung von Visa- und Mastercard-Karten im Ausland derzeit “unmöglich”. Die Bank empfahl das Abheben von Bargeld für geplante Bezahlvorgänge im Ausland.

(apa/pma)

13:16: UN erwartet bis zu vier Millionen Flüchtlinge

Die Vereinten Nationen stellen sich auf bis zu vier Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine ein, sollte sich die Situation weiter verschlechtern. Schon jetzt seien Tausende über die Grenzen in Nachbarländer wie Polen, Moldau, die Slowakei und auch Russland geströmt, sagte eine Sprecherin des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR am Freitag in Genf.

Rumänien hat am ersten Tag der russischen Invasion der Ukraine fast 11.000 Flüchtlinge aus dem Nachbarland gezählt. Etwa 3.660 davon seien am Donnerstag auf ihrem Weg nach Bulgarien und Ungarn durch Rumänien gekommen, sagt Innenminister Lucian Bode. Rund 7.000 befänden sich im Land. Der UN-Flüchtlingshilfe zufolge sind innerhalb der Ukraine derzeit mindestens 100.000 Menschen auf der Flucht. Die Ukraine hat annähernd 42 Millionen Einwohner.

Russland hat nach Angaben von Außenminister Sergej Lawrow mehr als 110.000 Flüchtlinge aus den nun von Moskau anerkannten “Volksrepubliken” in der Ostukraine aufgenommen. Russland habe humanitäre Hilfe bereit gestellt für Menschen, die “gezwungen waren, wegen des andauernden Beschusses durch die Streitkräfte der Ukraine vorübergehend aus den Gebieten Donezk und Lugansk überzusiedeln”, sagte Lawrow am Freitag in Moskau der Agentur Interfax zufolge. Putin nahm die angebliche Verfolgung und Tötung der russischstämmigen Bevölkerung in den Gebieten Donezk und Lugansk seitens der Ukraine zum Anlass, einzumarschieren.

(apa/pma)

13:10: Russische Medien dürfen nur Berichte offizieller Quellen bringen

Die russischen Aufsichtsbehörden haben den Medien des Landes bereits am Donnerstag Anweisungen zur Berichterstattung über die Lage in der Ukraine gegeben. Die russischen Medien dürften nur Informationen von offiziellen russischen Stellen publizieren. Die Verbreitung “falscher Informationen im Internet” führe zu sofortigen Beschränkungen.

In Kriegen oder Konflikten wird von den verschiedenen Parteien häufig versucht, die Berichterstattung zu kontrollieren und zugunsten der eigenen Seite zu beeinflussen. “Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit”, lautet ein bekannter Spruch.

(apa/pma)

13:09: Formel-1-Grand-Prix in Sotschi abgesagt

(apa)

13:06: Russischer Außenminister Lawrow traf Separatisten-Führer

Nach der Anerkennung der Separatisten-Gebiete in der Ostukraine als unabhängige Staaten, hat Russlands Außenminister Sergej Lawrow die Anführer der Separatisten getroffen. Bei dem Gespräch sei es auch um die von Russland gestartete “Militäroperation” im Nachbarland gegangen, teilte das Außenministerium am Freitag in Moskau mit. Nach dem Einmarsch in die Ukraine sprach Lawrow der dort gewählten Regierung die demokratische Legitimation ab.

Lawrow verteidigte den Überfall auf die Ukraine. Damit würden die Gebiete von “Unterdrückung” befreit. Die Ukrainer könnten so ihre Zukunft frei bestimmen. “Wir sehen keine Möglichkeit, eine Regierung als demokratisch anzuerkennen, die ihr eigenes Volk unterdrückt und Völkermord-Methoden anwendet”, sagte Lawrow laut Agentur Interfax mit Blick auf Kiew. Er kündigte an, den Vereinten Nationen Beweise für den behaupteten “Genozid” in der Ostukraine vorzulegen.

(apa/pma)

12:58: FIS sagt alle Weltcups in Russland ab

Der Internationale Skiverband (FIS) hat alle noch angesetzten Weltcup-Veranstaltungen in Russland in diesem Winter abgesagt. “Nach enger Beratung mit ihren Interessenvertretern hat die FIS entschieden, dass im Interesse der Sicherheit aller Teilnehmer und zur Wahrung der Integrität des Weltcups alle verbleibenden Weltcup-Veranstaltungen bis zum Ende der Saison 2021/22 abgesagt oder an einen anderen Ort verlegt werden”, teilte der Weltverband am Freitag mit.

Zuvor hatte die FIS bereits die Absage des Weltcup im Ski Cross in Sunny Valley bei Tscheljabinsk bekanntgegeben und angegeben, die Situation im Konflikt genau beobachten zu wollen.

(apa/pma)

12:54: Debatte um weitere EU-Sanktionen hält an

Die EU will nach Angaben von Ratspräsident Charles Michel weitere Sanktionen gegen Russland verhängen. Ein drittes Sanktions-Paket sei in Vorbereitung.

“Man geht davon aus, dass ein drittes Paket kommt, und es wird sich sehr zielgerichtet und intensiver an diejenigen richten, die im Kreml tatsächlich Macht und Einfluss haben”, sagte Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer Freitagfrüh nach den Beratungen in Brüssel.

Die Ukraine fordert, dass Russland aus dem internationalen Swift-Verfahren ausgeschlossen wird. Es wäre das “wirtschaftlich schärfste Schwert” des Westens gegen Moskau, wie Ökonom Stefan Kooths vom Institut für Weltwirtschaft es formuliert. Doch es ist auch ein zweischneidiges Schwert, denn der Ausschluss hätte nicht nur für die russische Wirtschaft schmerzhafte Folgen, sondern auch für viele andere Länder.

(apa/pma)

12:52: Russland sperrt Luftraum für britische Flugzeuge

Russland hat seinen Luftraum für britische Flugzeuge gesperrt. Von dem Überflugverbot seien auch Maschinen betroffen, die in Großbritannien geleast wurden, teilte die russische Luftfahrtbehörde am Freitag in Moskau mit. Dies sei eine Reaktion auf ein Landeverbot für die staatliche russische Fluggesellschaft Aeroflot, das Großbritannien nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine ausgesprochen hat.

(apa)

12:50: Merkel: “Keinerlei Rechtfertigung für Putins Völkerrechtsbruch”

Die ehemalige deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den russischen Angriff auf die Ukraine verurteilt und sich hinter die Bemühungen ihres SPD-Nachfolgers Olaf Scholz gestellt, Präsident Wladimir Putin zu stoppen. “Dieser Angriffskrieg Russlands markiert eine tiefgreifende Zäsur in der Geschichte Europas nach dem Ende des Kalten Krieges”, erklärte Merkel am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin. “Für diesen eklatanten Bruch des Völkerrechts gibt es keinerlei Rechtfertigung, ich verurteile ihn auf das Schärfste”, so die frühere Regierungschefin. Ihre Gedanken seien bei beim ukrainischen Volk und bei der Regierung unter Führung von Präsident Selenskyj.

(apa/pma)

12:47: Religionsgemeinschaften in Österreich rufen zum stillen Gebet auf

Die Spitzen der Kirchen und Religionen in Österreich laden für 15 Uhr zu einem stillen Gebet für die Menschen in der Ukraine ein. Währenddessen werden im ganzen Land die Kirchenglocken läuten. Im Wiener Stephansdom erklingt dazu die Pummerin. Auch der ORF wird für die überkonfessionelle Gedenkminute sein Programm unterbrechen.

(apa/pma)

12:13: Donald Tusk: “EU-Staaten, die harte Sanktionen blockiert haben, sind eine Schande”

Donald Tusk, Präsident der Europäischen Volkspartei, rechnet mit jenen EU-Mitgliedsstaaten ab, die härtere Sanktionen gegen Russland ausgeschlossen haben, darunter wohl einen Ausschluss vom Banken-Zahlungssystem Swift. “Die EU-Regierungen, die harte Sanktionen blockiert haben, unter anderem Deutschland, Ungarn und Italien, haben Schande über sich gebracht”, heißt es im Tweet.

Auch Österreich hat härtere Sanktionen gegen Russland bislang nicht unterstützt. Tusk hat am Donnerstag zu voller Einigkeit Polens, Europas und des Westens aufgerufen. Das sei die “Notwendigkeit des Moments”.

(apa/pma)

12:01: Höhere Strahlung in Tschernobyl durch Aufwirbeln von radioaktivem Staub

Das russische Verteidigungsministerium hat mitgeteilt, Fallschirmjäger nach Tschernobyl zu bringen, um dort das Atomkraftwerk zu bewachen. Gestern hatten russischen Truppen das Gebiet nach ukrainische Angaben nach heftigen Gefechten eingenommen. Die Strahlung rund um das Kraftwerk liegt laut Russland auf einem normalen Level.

Die ukrainische Atombehörde meldet allerdings höhere Radioaktivität auf dem Gelände rund um das Atomkraftwerk. Sie macht dafür die schweren Militärfahrzeuge verantwortlich, die radioaktiven Staub aufwirbeln.

(apa/pma)

11:55: Selenskyj: Russland greift auch zivile Ziele an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagt, dass Russland auch zivile Ziele angreift. Die ukrainische Armee kämpft nach eigenen Angaben mittlerweile gegen vordringende russische Truppen in der Hauptstadt Kiew.

Russland hat beim Großangriff auf die Ukraine laut dem ukrainischen Innenministerium in den letzten 24 Stunden 33 zivile Ziele getroffen. Zwei Kinder seien getötet worden. Russland hat eigenen Angaben zufolge 118 ukrainische Militärstandorte zerstört.

(apa/pma)

11:47: Kreml kündigt Vergeltung für westliche Sanktionen an

Russland hat Vergeltung für vom Westen verhängte Sanktionen angekündigt. Moskau werde mit “symmetrischen und asymmetrischen” Gegenmaßnahmen reagieren, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag. Die EU, die USA und weitere westliche Verbündete hatten wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine umfangreiche Sanktionen gegen Moskau verhängt.

(apa/bf)

10:59: US-Außenminister Blinken und ukrainischer Präsident Selenskyj gehen von Umsturz-Plänen Russlands aus

Russlands Präsident Wladimir Putin will nach Ansicht von US-Außenminister Antony Blinken die ukrainische Regierung stürzen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einem Videostatement Donnerstagabend gesagt, er habe Informationen, dass Russland als oberstes Ziel ihn und an zweiter Stelle seine Familie habe.

(apa/pma)

10:54: Champions-League-Finale in Paris

Das Finale der Fußball-Champions-League wird am 28. Mai in Paris/St. Denis statt in St. Petersburg stattfinden. Diese Entscheidung fällte das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (UEFA) am Freitag bei einer Krisensitzung aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine. Außerdem wurde beschlossen, dass russische und ukrainische Teams ihre Spiele künftig auf neutralem Boden austragen sollen.

(apa)

10:40: Laut Präsident Selenskyj bisher 137 ukrainische Soldaten getötet

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat alle Männer der Bevölkerung zu den Waffen gerufen und lobte in einer Videobotschaft ihren Einsatz. Bisher sind bereits 137 Soldaten im Kampf gegen Russland getötet worden. “Sie haben bis zu ihrem letzten Atemzug gekämpft und sind als Helden gestorben. Sie werden immer in unserer Erinnerung bleiben”, sagte Selenskyj.

(apa/pma)

10:33: EU hat neue Sanktionen beschlossen, Ausschluss Russlands von Swift aber nicht geplant

Die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten haben am Donnerstag bei einem Sondergipfel einem umfangreichen Sanktionspaket gegen Russland zugestimmt. Die Strafmaßnahmen betreffen unter anderem die Bereiche Energie, Finanzen und Transport. Zudem soll es Exportkontrollen für bestimmte Produkte sowie Einschränkungen bei der Visa-Politik geben. Ein Ausschluss Russlands aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift und Ausfuhrverbote waren zunächst nicht vorgesehen.

Swift sei “derzeit in den Vorschlägen kein Thema”, sagte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) vor Beginn des Gipfels. “Die Aussetzung von Swift würde weniger die Russische Föderation als die Europäische Union treffen”, so der Bundeskanzler. Russland habe zum einen ein eigenes Zahlungssystem und würde bei einem Ausschluss sofort auf chinesische Zahlungssysteme umsteigen.

(apa/pma)

10:22: Ukraine-Solidaritätsbekundungen aus dem Fußball

Vor und während der Europapokal-Partien am Donnerstagabend haben Fußballprofis und Fans ihre Solidarität mit der von Russland angegriffenen Ukraine bekundet. Die Spieler des FC Barcelona und des SSC Neapel zeigten vor ihrer Europa-League-Partie gemeinsam ein großes Banner mit der Aufschrift “Stop War”, übersetzt “Beendet den Krieg”, und verurteilten damit “die russische Militäraktion gegen die Ukraine”, wie Barça auf der Vereins-Internetseite schrieb.

Atalanta Bergamos ukrainischer Nationalspieler Ruslan Malinovskyi zeigte während der Partie bei Olympiakos Piräus beim Torjubel ein Shirt unter seinem Trikot, auf dem “No War in Ukraine” stand, also “Kein Krieg in der Ukraine”.

In der Conference League wärmten sich die Profis von Slavia Prag vor dem Spiel gegen Fenerbahce Istanbul mit besonderen Shirts auf. “We stand with Ukraine” stand auf den Aufwärmtrikots: “Wir stehen zur Ukraine”. Die Kapitänsbinde trug der ukrainische Nationalspieler Taras Kacharaba.

Champions-League Finale doch nicht in St. Petersburg

Die UEFA hatte am Donnerstag angekündigt, das Champions-League-Finale nicht wie geplant in St. Petersburg veranstalten zu wollen. Es ist für den 28. Mai geplant. Am Freitag um 10 Uhr wollte sich das Exekutivkomitee des Fußballverbands treffen, um Weiteres zu besprechen. Ob dabei schon ein neuer Austragungsort beschlossen wird, war im Vorfeld noch unklar.

(APA/pma)

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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