Samstag, April 27, 2024

Zahlungsprobleme: Wien Energie braucht sechs Milliarden vom Staat

Zahlungsprobleme

Wegen stark steigender Gas- und Strompreise muss die Wien Energie hohe Ausfallsabsicherungen an die Börse leisten. Doch diese kann das Unternehmen nicht aus eigener Kraft stemmen.

Wien, 29. August 2022 | Große Aufregung um Wien Energie, den größten Energieversorger des Landes: Sonntagabend gab Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) in der „ZIB2“ bekannt, dass das Unternehmen den Bund um finanzielle Unterstützung gebeten habe. Wie das Finanzministerium am Montag bekanntgab, benötigt die Wien Energie sechs Milliarden Euro.

Ein akut fälliger Betrag von 1,75 Milliarden Euro zur Absicherung zukünftiger Geschäfte auf dem Energiemarkt sei mithilfe der Stadt Wien aufgebracht worden. Die finanziellen Spielräume seien aber erschöpft, erklärte das Finanzministerium mit Verweis auf einen Brief von Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ).

Hilfe zugesagt

Aus diesem Anlass war am Sonntag ein Krisengipfel abgehalten worden, bei dem Vertreter aus der Energiewirtschaft und der Regierung im Bundeskanzleramt die Situation besprachen, darunter Finanzminister Brunner, der Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Wien Energie-Chef Michael Strebl.

Am Montag gab Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) via Twitter bekannt, dass die Hilfe zugesagt worden sei. Um helfen zu können, müsse man aber noch offene Fragen mit der Stadt Wien als Eigentümerin klären. Gespräche dazu fänden in den folgenden Stunden statt.

Hohe Sicherheitszahlungen fällig

Gerüchte, dass die Wien Energie zahlungsunfähig sei, dementierte das Unternehmen noch Sonntagabend. „Wien Energie und die Wiener Stadtwerke sind solide, wirtschaftlich gesunde Unternehmen mit bester Bonität“, hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme vom Sonntag. Es müssten keine Verluste ausgeglichen werden, sondern aufgrund der stark gestiegenen Strom- und Gaspreise hohe Sicherheitszahlungen an die Börse geliefert werden.

Internationale Energieversorger in Deutschland stünden vor denselben Problemen und nutzten bereits das Instrument von staatlicher Unterstützung, so die Wien Energie. Weil Wien Energie wenig Strom selbst produziere und vor allem Strom zukaufe, sei das Unternehmen im Fall von Preisanstiegen besonders betroffen, ließ auch Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) am Montag wissen.

Solche Sicherheitszahlungen sind bei sogenannten Futures zu leisten, also Geschäften, die für die Zukunft abgeschlossen worden sind. Im Zeitraum bis zum Fälligkeitsdatum des Vertrags hinterlegt der Verkäufer dabei beim Händler eine Art finanzielle Ausfallsabsicherung. Steigen die Preise stark an, kann der Händler eine Anpassung dieser Sicherheitszahlung fordern, die dann innerhalb von wenigen Tagen fällig ist. Wird der Vertrag am Fälligkeitsdatum wie vereinbart abgewickelt, fließt diese Kaution zurück.

Ökonom Picek: „Braucht jetzt mehr Transparenz“

Oliver Picek, Chef-Ökonom am Momentum-Institut, sagte gegenüber ZackZack, ein Bericht der Rating-Agentur Fitch vom Juni 2022 habe bereits festgestellt, dass Wien Energie sehr wenig liquide sei und zusätzliche Verbindungen dadurch schwer zu stemmen seien, sollten diese aufkommen. „Genau das ist jetzt eingetreten“, so Picek. Es gebe ein Liquiditäts-, kein Insolvenzproblem. Zu sagen, das Unternehmen hätte sich anders besser aufstellen können, sei schwierig, weil nicht bekannt sei, was für Geschäfte es getätigt habe. Dennoch: Der Experte sieht Aufklärungsbedarf.

Die Energiekrise aufgrund des Ukrainekriegs sei wohl die „ultimative Quelle“ des Problems und bei früher abgeschlossenen Geschäften schwer vorhersehbar gewesen. Aber, „Transparenz braucht es schon ein bisschen mehr, spätestens dann, wenn man sich an die Republik wendet und eine Milliardensumme an Garantien haben will“, so das Urteil des Experten.

Andere Versorger bislang keine Probleme

Andere Landes-Energieversorger hätten keinerlei solche Probleme, gaben diese am Montag bekannt. Das wird damit erklärt, dass diese eine andere Einkaufspolitik verfolgen, als die Wien Energie. Die Wien Energie setze stark auf Börsengeschäfte, die anderen Versorger vor allem auf Verträge mit direkten Handelspartnern, dort seien Sicherheitszahlungen nicht nötig.

Über die Gründe dafür, dass gerade die Wien Energie so stark auf Börsengeschäfte setzt, kann Picek nur mutmaßen. Womöglich sei ein Grund dafür die großen Mengen an Strom, die das Unternehmen einkaufen müsse. Dass die Wien Energie gegenüber anderen Landesversorgern so stark auf Börsengeschäfte setze, sei zu hinterfragen, so der Experte gegenüber ZackZack. „Wenn es möglich ist, sollte die Wien Energie sich überlegen, ob man nicht für die Zukunft umsteigt auf private langfristige Verträge“, so Picek weiter.

UPDATE: Dieser Artikel wurde um 16.24 Uhr dahingehend korrigiert, dass der Fitch-Bericht aus dem Juni 2022 stammt, nicht von 2021.

(pma)

Titelbild: ZackZack/ Christopher Glanzl

Pia Miller-Aichholz
Pia Miller-Aichholz
Hat sich daran gewöhnt, unangenehme Fragen zu stellen, und bemüht sich, es zumindest höflich zu tun. Diskutiert gerne – off- und online. Optimistische Realistin, Feministin und Fan der Redaktions-Naschlade. @PiaMillerAich
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133 Kommentare

  1. Bitte diese Überschrift korrigieren – wie man in anderen Medien bereits lesen kann, soll es ja nicht um 6, sonder um 10 Milliardos gehen? (Natürlich fehlen da noch die ganzen Folgeschäden, aber diese kann man ja verschweigen?)

  2. Krisen und Kriege sind der Tummelplatz für Spekulanten, die die Gelegenheit nutzen, sich auf Kosten der Allgemeinheit zu bereichern. Man sollte jetzt nicht auf die Wien Energie hindreschen, welche die Energie aktuell sauteuer an den Börsen kaufen muß, sondern sich Gedanken darüber machen, wie man den Spekulanten das schmutzige Handwerk legen kann.

  3. eine meisterleistung an unfähigkeit und ich hab multiple-de-ja-vues. ich erinner mich an die vöst-alpine-intertrading-gschicht. an die salzburger-swapp-gschicht. die wienwert-substanz-anleihen auch super nur anders. welche orchialgenies sind da auf termin-börsen unterwegs und können nicht in echtzeit ihre positionen, fälligkeiten blabla abrufen??? wie kanns das bitte 2021 geben? rote zahlen, schwarzes geld, grün hinter den ohren, das blaue vom himmel, die rosa brille, blablablalb und ich behaupte, deren zenith an unfähigkeit ist noch lange nicht erricht. ich seh da noch massives steigerungspotential und geh sicherheitshalber schon einmal short auf gewisse anleihepositionen höhö margincall at its best

    • (Verlässlich) Trefflicher Kommentar in diesem Kontext! Merke: Da, wo Politik am Börsen-Poker-Tisch – gerne als “Freier Markt” euphemisiert – “mitmischen” will, geht’s meistens (für den Steuerzahler) in die Hose…

      Aber! Aus meiner Sicht geht es hier wieder einmal, wie so oft in diesem himmelschreiend heuchelnd verlogenen Lande, um eine reine Symptomdiskussion und nicht um lösungsorientierte Ursachenergründung zur (zivil erwünschten) Resilienzentwicklung.

      Wer mir nämlich weismachen will, dass diese “Bombe” nun zufällig rechtzeitig vor der anstehenden Tiroler Landtagswahlen hochgeht, und nicht etwa “ferngesteuert” im gesetzten Timing, dem unterstelle ich, Teil dieses hintertriebenen Spiels zu sein.

      Das rote Wien mit seinem sehr handelslastingen Energieerzeuger ist in diesem Energie-Pokerspiel unter kriegswirtschaftlichen Parametern undiskutiert höherem Risiko – exorbitanter Volatilität geschuldet – ausgesetzt -> höheres Risiko erhöht den Einsatz (Sicherstellungen) in diesem Spiel. Das ist mMn aus der Sicht der rechts(rechts)mittigen BR auch genau so gewollt. Niemand unter schwarzer Regierungs-Ägide forcierte in den letzten Jahren / Monaten nämlich die Entkopplung von internationaler Fossil-Energie-Beschaffung durch legistische- / logistische Unterstützung zum Ausbau inländerischer Energieproduktion (Windräder, Solarenergie). Im Gegenteil, man stand in diesen einschlägigen konservativen Kreisen eisern auf der Bremse punkto Bewilligungen, novellierter Gesetzesgebung und generösen Fördertöpfen zu Errichtung derselben, um das Wiener Energie-Geschäftsmodell für den Steuertopf risikominimierend zu entlasten. Man stimmte sogar gegen die Novellierung des Merit-Order Prinzips auf EU-Ebene…

      Mir kann auch niemand erzählen, dass die im inoffizellen Weg am Wr. Gemeinderat vorbei bereits getätigten Bürgschaften / Grarantien für den erhöhten Kapitaleinsatz im Energiekrisen-Casino-Spiel den schwarzen Subversionären im Proporz nicht bekannt gewesen sei, diese dubiosen Praktiken der Sozen als Unternehmenseigentümer also nicht schon längst in öffentliche Diskussion zu bringen gewesen wären – um sogen. politisches Kleingeld damit wechseln zu können. Jetzt aber, da absehbar börsengetriggerte Entwicklungen tatsächlich zur (teuren) Realität wurden, werden die Atout-Karten politisch motivierter Schuldzuweisen einschlägig medial massiv (no-na-net) im Wahlkampf-Spinning gespielt, um vielleicht doch noch das Ruder in die “richtige Richtung” (konservative) herumzureissen. Meine Konklusio: Es sitzen an diesem Pokertisch einige abgezockte Falschspieler:innen, die die eigentlichen Strukturprobleme im Land mit daraus resultierenden (ich behaupte kalkulierten!) Kolateralschäden erfolgreich am Kernthema vorbei (der überfällig notwendigen Energiewende) in den öffentlichen Diskurs wiederwahl-kämpfend zum Schaden für politische Gegner bringen wollen… und! -> es gelingt ihnen ganz gut – wie ich meine… 😉

  4. Hr. Schnitzel! Musst ja nicht englisch reden. Kannst gerne alles in deutsch auch wienerisch erklären. Also komm doch heraus aus deinem Zählerkastenversteck!

  5. Überall die selben korrupten Strukturen.
    Gewinne werden privatisiert und gibt es Probleme, zahlt brav der Steuerzahler.

    Wer verantwortet die Schäden, die in Europa von Fehlentscheidungen der Eliten entstanden sind?

    Letztlich passiert genau das, was vor 26 Jahren, im Buch *die Globalisierungsfalle”, beschrieben wurde.

    Der Zug ist abgefahren, egal ob:
    Freier Journalismus
    Klima
    Ernährung
    Soziales miteinander
    Finanzen
    Bildung
    Freiheit

    Es ist vorbei…

    Aber ich werde noch den einen oder anderen Baum pflanzen.

    Für immer Gewaltfrei

    • Oh, das hat, denke ich, mit Korruption nichts zu tun. Der Energiemarkt funktioniert immo wie ein Pyramidenspiel. Und deswegen müssen die Energieversorger aus diesem aussteigen. Die Wien Energie hat wenig Kapazitäten selbst Energie zu produzieren (kleine Landesfläche ohne Erneuerbare). Ich nehme an, dass die Wien Energie deswegen in den Energiehandel eingestiegen ist, um gegenüber anderen Landesenergieversorgern beim Preis an die Kund:innen mithalten zu können. Soweit das Geschäftsmodell. Soweit die Spezialisierung am Markt.

      Aber: Die Wien Energie hätte schon viel früher aufschreien müssen. Gegen EbnW usw. kann sie am Ende nicht mithalten. Das hätte klar sein müssen.

      Zu allen Parteien in Wien: Ihr wusstet das! Ihr habt das Geschäftsmodell der Wien Energie Jahr für Jahr abgesegnet. Ihr braucht nicht überrascht tun.

      • Ich schreibe von korrupten Strukturen, dabei meine ich generell den Börsenhandel von Energie, Lebensmitteln, systemrelevanter Infrastruktur usw.
        Das hätte nie privatisiert werden dürfen.

        Politische Parteien aller Farben in Europe tragen zum Untergang des Mittelstandes sowie des Wohlstandes in Europa bei.

        Die Wien Energie hat sich verspekuliert, sowie viele Zwischenhändler aller Art in Europa.

        Hier passiert ja nur eine weitere Umverteilung von unten nach oben.

        Für immer Gewaltfrei

  6. Das ist ein Hammer. Zuerst hab ichs nicht geglaubt, dass 8 Milliarden € im Raum stehen. Dann hab ich mir gedacht, das gibts ja nicht, dass die das nicht vorher wissen konnten. Dann erfahr ich, dass die Wien Energie schon im Juli 700 Millionen € als Garantie abgab und dann nochmal. Und wir hören nichts davon.

    Das geht so nicht. Das ist m.E. der zweite große Fehler Ludwigs, nach dem Durchdrücken der Stadtstraße. Die Probleme waren also nicht nur vorrauszusehen, sie waren der Stadtregierung bereits seit zwei Monaten bekannt. Da frag ich mich schon, wieso man damit nicht früher an die Öffentlichkeit gegangen ist. Das geht so nicht. Haben die geglaubt, im Herbst ist alles wieder runter? Dann wär ihnen nicht mehr zu helfen.

    Sogar aus politischen Durchschlägen wäre es sinnvoll, dass das viel früher offengelegt wird: Jetzt erst erkennt die Regierung, dass Feuer am Dach ist. DEN Druck hätte man schon viel früher aufbauen können. Das ist einfach nur dumm gewesen.

    • Ich verstehe überhaupt nicht warum Ludwig so an der Straße festhält. Einfach die Wiener Lienen ausbauen und die Öbb in die Pflicht nehmen und es wäre allen geholfen.

      • Das verstehe ich auch nicht. Und ich verstehe auch nicht, dass die Stadt Wien oder die Wien Energie nicht schon im Juni alles auf den Tisch gelegt haben. Das ist jetzt alles natürlich ein Desaster und man muss verteidigen.

        Wien Energie hat z.B. im Jänner Strom eingekauft und im Februar an die Salzburg Energie verkauft (Lieferung war für November vereinbart). So, jetzt zahlt die Salzburg AG (zum Beispiel) im September die erste Rate zum Februrarpreis, die Wien Energie muss aber neuen Strom für den Jetzt-Preis einkaufen.

        Wenn man das im Mai oder Juni publik gemacht hätte und die Bedeutung für den Energiemarkt in Ö, bevor da etwas schief geht, dann hätte man auch auf die Regierung Druck aufbauen können, dass entsprechende Gesetze erlassen werden. Und nun ist Wien in Bedrängnis und ich habe den Eindruck, dass die Regierung jetzt erst das Problem verstanden haben. Nur, jetzt fühl ich mich von allen verarxt.

        • Wenn die Regierung bzw. das Energieministerium einen Versorgungsplan für Österreich ausgearbeitet hätte, alle Energieversorger mit einbezogen hätte, wäre die BR auch informiert gewesen. Österreich ist so ein kleines Land und die BR schafft es bis heute nicht einen Notfall auszuarbeiten und die Bevölkerung zu informieren. Die EMI verplempert jede Menge Steuergeld für Berater und was kommt dabei heraus?
          Nixxx.
          Man sollte allen in den Ar… treten.

          • Da gebe ich Ihnen schon recht. Auch hat unsere Regierung auf europäischer Ebene verhindert, dass der europäische Energiemarkt neu geordnet wird: bisher. Sie wollte an den Marktmechanismen festhalten. Im Sinne der Markt-Mullahs. Was das in dieser Situation bedeutet, dürfte die BR jetzt erst erfasst haben.

            Sorry, aber die Stadt Wien hat ebenso einen riesigen, unverzeihlichen Fehler gemacht. Das früher klar zu machen, hätte einen Punktgewinn bedeutet. Und man wär jetzt nicht in Erklärungsnot + 10 Milliarden € als Szenario ins aviso zu stellen hätte die BR auch vor 2 Monaten schon aufgeschreckt.

            Mich würde interessieren, wie sich die anderen Länder ihre Energie besorgen. Wer auch immer an der Börse für sie einkauft, ist dem Konkurs preisgegeben.

          • Die Wien Energie brauchte gestern ad hoc 2 Milliarden, davon stemmt die Stadt und die WE 1,5 .Heute kommt 1/3 zurück, sozusagen das Überbrückungsgeld vom Bund. Die WE braucht jetzt keine 10 Milliarden, es soll eine Sicherstellung für den Notfall sein und einen Sicherheitsschirm für alle Energieversorger auslösen. Die Schweiz, Deutschland, Frankreich und noch ein paar haben das schon längst. Zumindest habe ich es so verstanden. Natürlich ist die WE säumig und ich nehme sie auch nicht in Schutz. Für ÖVP, FPÖ etc. die BR ist’s klarer Weise ein gefundenes Fressen und sie werden es ausschlachten.
            So wie Armin Wolf Hanke in die Mangel genommen hat, hätte jeder andere, vor allem jeder einzelne unserer BM, zu stottern angefangen. Basti oder Nehammer wären unter dem Tisch verschwunden.😉

          • Ja, so funktioniert das bei Termingeschäften. Das ist schon klar. Warum die Wien Energie Termingeschäfte macht, ist offen: Sie sind immer hoch risikobelastet. Darum ist auch der Umfang der Termingeschäfte im Verhältnis zum Grundumsatz einzubeziehen, um einen “Stresstest” zu bestehen. Die Termingeschäfte waren u.U. zu umfangreich. Das wird die Finanzmarktaufsicht sicher prüfen.

            Andere Länder haben diesen Schutzschirn. Ja. Und auch Ö wird ihn brauchen. Halt zeitlich verzögert in den anderen Bundesländern, wenn die Landesversorger die Termingeschäfte ausgelagert haben. Dann kriegen sie halt in einem halben Jahr keine Energie mehr, wenn die Trader in Konkurs sind. Wenn die Stadt Wien das vor 2 Monaten kommuniziert hätte – ohne höchste Not – dann wäre der Druck schon lange bei der Regierung. Aber jetzt ist er bei der Wiener Regierung und SPÖ. Und wir haben keinen Schutzschirm.

            Für uns Laien sind diese Handelsgeschäfte immer verdächtig. Sie funktionieren, wenn alles im Lot bleibt. Seit dem 24.2.2022 ist nichts mehr im Lot. Und das wussten die Verantwortlichen und haben weitergemacht wie bisher. Das ist aus meiner Perspektive fahrlässig. Dass sich Hanke mit Termingeschäften nicht auskennt, kann man ihm nicht anlasten. Aber dass in der Wien Energie weiter getradet wurde nach Kregsbeginn als ob es kein Morgen gäbe, ist fahrlässig. Dass die Wiener Politik stillschweigend mitspielte, als sie Geld garantierte, ist ebenso fahrlässig. Die Politik hat uns das mitzuteilen.

            Das Problem ist: Aus den 8 Milliarden € Garantiehinterlegung können in 4 Monaten bereits 80 Milliarden geworden sein. Die Preise steigen am freien Markt ja weiter. Jeder versucht noch mitzunehmen, was geht. Sowas kann ein Fass ohne Boden werden. Der Markt ist entfesselt. Und ja, man muss jetzt den Markt einstellen. Es ist unser Steuergeld, das da geopfert wird. Denn wenn man 2 Milliarden hinterlegen muss statt wie früher 200 Millionen, dann deswegen, weil die Rohstoffe eben nun so teuer sind.

            Ob sich das noch ausgeht, und ob die Wien Energie schadlos bleibt und wer anderer draufzahlt in diesem Pyramidenspiel, das ist noch nicht heraußen.

          • Alles richtig, sehr komplex.
            Christian Kern schreit schon die längste Zeit Feuer, aber die BR bewegt sich nicht.
            Ihrem Klientel verpflichtet!
            Ich glaube nämlich nicht, dass die BR schläft, ich glaube es ist gewollt.

          • Ähem. Wir sprechen von Nehammer und Compagnon? Nein, die haben das nicht durchschaut. Die hatten garantiert keine Ahnung, was das Festhalten an den Marktmechanismen jetzt bedeutet.

            Peter Pilz hat das am Sonntag schon ganz akurat formuliert: Markt-Mullahs, die fundamentalistisch den Markt heilig erklärt haben. Und die Wien Energie war vom Geschäftsmodell eigentlich ihre Klientel. Voll am freien Markt engagiert. Und nun sagen die, sie brauchen mehr Garantieerklärungen. Weil sie selber so viel nicht aufstellen können.

            Ich traue den Leuten in der ÖVP viel Bösartigkeit zu, aber dass sie sich der Konsequenzen des freien Marktes, der sich gerade in eine Pyramidenspiel umgestaltete, bewusst gewesen sind, das trau ich ihnen nicht zu. Das wäre Weitblick. Und den erkenne ich nicht.

            Aber den erkenne ich auch bei den anderen Parteien nicht. Seit Kriegsbeginn sage ich: Solange es nur um die Preise geht, ist alles halb so schlimm. Die Verfügbarkeit ist das Problem. Und dieses Problem hat noch niemand angesprochen. Ob wir nichts zu heizen haben, weil wir uns die Preise nicht leisten können oder weil “nichts mehr da ist”, ist einerlei. Wir haben in beiden Fällen nichts zu heizen. Ja, wer den letzten, höchsten Preis noch bezahlen kann, hat den Zuschlag. Wer auch immer das sein wird, hat halt ein bissl länger was davon.

            Wir kommen ums Einsparen nicht herum. Und: Von Versorgungssicherheit wie früher braucht niemand mehr reden. Wer es tut, wird bald als Lügner dastehen, auch wenn er es nicht besser wusste.

          • Ich trau ihnen auch keinen Millimeter, aber nicht, weil sie so klug wären. 😉 Sie sind unkluge Apologeten des Marktes. 😀

            Das mit der Gasumlage in D hab ich mir so genau nicht angeschaut. Aber ich bin nicht verwundert, wenn es zum legalen Missbrauch kommt. Der Markt sagt bei ungleichen Wettbewerbsbedingungen (Größe zählt): Nimm dir, was du krallen kannst. Anders formuliert: Nimm dir, was sie dir zu nehmen erlauben. Nochmals anders formuliert: Nimm dir, was sie übersehen haben, dir vorzuenthalten.

            Der Energiemarkt gehört ausgesetzt. Dies bedeutet Kriegswirtschaft = Der Staat nimmt die Beschaffung (Kern) und Zuteilung in die Hand. Und ich meine, wir sollten uns schleunigst auf Kriegswirtschaft einstellen. Zuerst am Energiemarkt und weiteres wird man sehen. Aber soll niemand glauben, dass wir, so unschuldig wie die Jungfrau zum Kind wir dazu gekommen sind, in einem Krieg auf Dauer so tun könnten, als ob es diesen nicht gäbe.

      • Passt zwar nicht zum Thema, aber es “betrifft” mich doch und ich denke, auch viele Touris, es ist nervig, daß die Wochenkarte nur von Montag bis Montag gilt, weil reist man unter Woche an, wird das echt teuer, es müsste doch wie schon in vieles Städten zu machen sein, daß 1 Woche, 1 Woche ist.

        Wollte ich den Ludwig mal fragen, aber der hat im Moment sicher andere Probleme, und na ja, diesmal trifft es uns noch, aber beim nächsten Wien Urlaub, wer weiß, vielleicht funktioniert es dann.

        Wie gesagt, passt nicht zum Thema, kann hier auch keiner ändern, weiß ich auch, aber wer weiß, vielleicht liest ja einer von denen aus Wien mit und denkt sich, aha, na, ja, schaun ma mal 🙂

        • Sie haben Glück, ich kann mir eine Wochenkarte maximal an den Kühlschrank heften, bei mir gibt es breit und weit keine Öffis, nichtmal ein Taxi…. 😉

          • Für an den Kühlschrank heften, ist sie zu teuer :). Aber uns trifft es schon, also wir zahlen 2 x 17,90, also 4 x, da wir ja zu zweit fahren. Aber 1 Wochenkarte kommt für 4 Tage billiger, also ich verstehe es nicht, in Linz ist 1 Woche, 1 Woche, was das anbelangt und auch sonst :).

            Weit und breit keine Öffi, Horror! Und auch kein Taxi, auch schlimm.

            Ich glaub ich hab eine Marktlücke gefunden, Rikscha Fahrer würden das Problem etwas lösen :). Aber woher nehmen, wenn nicht stehlen 🙂

          • …weiß nicht, in meinem Bundesland dauert eine Woche 7 Tage, aber ich lebe ja ziemlich abgeschieden…. 😂
            Rikscha klingt gut, 120 Höhenmeter auf 2 Km auch!? – egal in welche Richtung.

          • in unserem auch, ist wie Grippe, nimmst was, dauert sie 1 Woche, nimmst nix, dauert sie 7 Tage :), aber bei uns kann ich mir z.b. heute eine Wochenkarte kaufen, die gilt dann bis nächsten Dienstag, also 1 Woche, sprich 7 Tage, Wien ist anders, die sagen Montag-Montag ist eine Woche, basta.

            Also des wird eine schwere Geburt, o.k. Rikscha, keine Marktlücke bei den Höhenmetern, aber ich glaub ich hab die Lösung, Sherpas, denen ist die Höhe und die Richtung egal 🙂 gut bezahlen und passt!

          • Gute Idee, die schonen auch die Umwelt, der CO2 Ausstoß ist gering und Bodenversiegelung gibt’s kaum😜

          • … naja, Sherpa ist kein Beruf, die sind eine Volksgruppe mit einer Lebensraum bedingten Höhenanpassung.
            Für die leb ich dann doch ein paar Tausend Meter zu weit unten… 😂
            E-Lufttaxi wäre cool…. 🤣

          • Außerdem, Sherpa sind sehr anpassungsfähig. Bei uns kocht einer sehr gut auf 1500m 😋 und ist sehr lustig.

          • Stimmt, nützen aber mfe, so hoch oben ned viel 🙂 Ich dachte, diese Lösung würde die Öffi-Probleme von mfe lösen 🙂

  7. Warum sich PRW für Wien rechtfertigen muss ist mir unerklärlich. Die ist – werter Hr Pötzelsberger und Fr Schmuck nicht in der Landespolitik tätig.

    • Von wem werden mir die Ohren lang gezogen? Vom GROSSEN Kickl? Haha!
      Und schön dass sie mich als grünen Oarsch bezeichnen. Das würde nicht einmal ich machen! Gratuliere!

      • Und wann kommt der Bus vorbei, mit den Leuten die diese Beleidigungen die Du hier absonderst interessieren?

      • Ja ich war in Hainburg. Warum? weil es mir damals als junger Bub wichtig war. Ja ich war grün eingestellt.
        Nur, irgendwann teilt man nicht mehr die Meinung einer Bewegung. Und ich meine eine Bewegung und nicht eine Partei.
        Die Wege haben sich getrennt.
        Und wenn sie mich schon lesen, dann dürften sie auch gelesen haben, dass ich VdB momentan schwer in Frage stelle.

  8. Egal ob wir die hohen Gas und Strompreise über unsere private Rechnung bezahlen, oder über unsere Steuern, die der Staat einheben muss, um seine Schulden zu bezahlen, am Ende zahlen immer wir!
    Dass die Wien Energie 6 Mrd als Boni ausgeschüttet haben könnten, wie hier unten in den Raum gestellt wird, möchte ich mehr als bezweifeln.

  9. Ludwig ist erledigt!!! Jetzt geht’s nur noch darum, wer von den Grünen als EX Regierungsmitglied ist noch involviert, wie weit haben die Neos schon ihre Freunde im Vorstand der Wien Energie samt den Schwarzen???

  10. Die Ursache sind die explodierenden Energiepreise, die noch weiter steigen werden, soviel steht fest. Ob nun Russland schon wieder daran schuld sein soll, wage ich mal zu bezweifeln, eher Zelensky oder Biden, die beiden “sorgten” dafür, daß Nordstream II nicht in Betrieb ging. Verantwortung dafür tragen die beiden selbstverständlich nicht, sie wollen Putins “völkerrechtswidrigen Angriffskrieg” um jeden Preis stoppen, bezahlen sollen ihn gefälligst die Europäer. Komisch nur, daß z.B. die US-geführte Koallition in Syrien dagegen nicht “völkerrechtswidrig” handelte (das Öl von dort wird weiterhin gestohlen und über NATO-Partner Türkei abtransportiert), der syrische Golan nicht “völkerrechtswidrig” von Israel seit Jahrzehnten besetzt wird und auch der Jugoslavien Krieg nicht “völkerrechtswidrig” (ohne UN-Mandat) begonnen wurde. Das alles wird zu gerne ausgeblendet, weil es unangenehm für jene ist, die Kriege mit sehr vielen Toten zu verantworten haben und andere dafür bezahlen lassen.

    • Minister Habeck hat sich auf eine Maischberger Frage dazu hinreißen lassen zu sagen: Wenn Gas durch North Stream 2 kommt, wäre das eine politische Niederlage (für ihn)!

      Es gibt auch noch andere Irre. Seine Weggefährtin Baerbock ist übrigens ein Young World Leader des World Economic Forums.

      • Keine der fünf Pipelines, die Gas aus Russland nach Europa pumpen können, läuft derzeit mit voller Kapazität, weil die EU und ihre Mitglieder das neben Zelensky und Biden verhindern. Zwei dieser fünf Pipelines sind aufgrund von politischen Entscheidungen der EU und ihrer Mitgliedsstaaten – nicht aber wegen Russland – vollständig außer Betrieb. Die Verantwortung für die Energiekrise liegt auch nicht bei der Nordstream II Verfechterin Merkel, die man als Bogey-Woman schon in Position bringen will, sondern bei den Sanktionsfanatikern.

    • Ja, ich stimme folgendem zu: Sicher werden die Preise steigen. Also, die Preise sind das erste, was anzieht. Tatsache ist die Energkieknappheit. Aber das kann nun keine Überraschung sein nach einem halben Jahr Krieg. Dass wir ums Einsparen von Energie nicht herumkommen werden, weil sie so nicht bezahlbar ist, ist nun klar. Wäre sie durch Stützungen bezahlbar gehalten, wäre sie immo bezahlbar, aber dann is nächstes Jahr Sense.

      Wie auch immer wir die geopolitische Lage bewerten (auch ohne Sanktionen würde Putin beim leisesten Aufmucken das Gas zurückdrehen, um Druck zu machen), Tatsache wird bleiben, dass die Energie nicht ausreichen wird. Ob über den Preis oder übers Abschalten, das ist immo die Frage. In D gibts z.B. kaum Gasetagenheizungen. Da hat ein Haus eine Gasheizanlage und bedient damit sechs, sieben oder mehr Häuser. Die Hauseigenümer, Verwaltungen, stellen das Gas zur Verfügung und verrechnen. Da haben einige Hausverwaltungen für den nächsten Winter schon Briefe ausgeschickt, zu welche Tageszeiten die Heizanlage in Betrieb sein wird (4h am Tag, mehr nicht).

  11. Unter der Voraussetzung, dass Energie-Futures ähnlich konfiguriert sind wie FX-Futures (Währungsfutures):
    1. es findet ein daily settlement statt, d.h. die Futures werden täglich abgerechnet, und entweder Gewinne gutgeschrieben, oder aber Verluste von der Margin (einem Einlagenminimum) abgezogen.
    2. Es fanden offensichtlich Margin Calls statt, d.h. es kann sich nur um short Positionen handeln. Man hat also Energie-Futures verkauft (man verkauft zum Preis des Tags der Begründung des Futures für einen späteren Zeitpunkt) und wurde von den Preissteigerungen überrascht,
    3. Es handelt sich bei den Margins um keine Sicherheiten im herkömmlichen Sinn. Wenn man Short Positionen hat (man wettet auf ein Fallen der Preise), verliert man weiterhin Geld. Nur eine Umkehr des Trends würde dazu führen, dass ein Plus auf dem Margin Konto entsteht. Oder aber man geht “long”, und killt die Position.
    Insgesamt bleiben mehr Fragen offen als bislang beantwortet werden.

  12. Warum musste man auf den Artikel so lange warten?
    Anyway, es ist nicht einfach einzugestehen, dass das so lange forcierte und bei jeder Gelegenheit gepushte Grün Rot Pink nicht funktionieren wird.

    Irgendwie fällt auf daß die NEOS ganz ganz still sind – gäbe es Verdacht gegen die FPÖ; wären die Speerspitze auf den Barrikaden, aber jetzt?

    Könnte es sein, dass die NEOS für das Desaster mitverantwortlich sind? Warum? Hafenecker hat angeschnitten, dass Wien begonnen hat Assets teilweise ins Ausland zu verkaufen und dann zurückzuleasen. Das trägt die Handschrift von Wirtschaftsmanager, die mit Kapital auf der Börse spielen gehen – NEOS? Sind diese an dem Milliarden-Grab ev. mitschuld und halten die Papperlatur, weil jetzt im Roten Wien jeder die Schuld bei den Roten sucht? Fragen über Fragen….

        • Sind doch alles Mutmaßungen die hier verbreitet werden. Und alle kommen aus der gleichen Richtung. Ich frage mich nur, warum Habeck in Deutschland schon Vorsorge getroffen hat um in ähnlichen Fällen den Energiekonzernen helfen zu können? So abnorm scheint die Handlungsweise der Wien Energie also nicht zu sein. Aber ist natürlich wieder ein gefundenen Fressen um sich für die ach so unmenschlichen Coronamaßnahmen in Wien rächen zu können und Leute zu diffamieren egal ob die verantwortlich sind oder überhaupt was verbrochen haben. Hauptsache Hetze und Randale garniert mit ein par schönen Verschwörungstheorien.

          • Bitte erschrecken Sie nicht, wenn Sie begreifen, dass Sie belogen wurden.

            Könnten Sie auch finden: BWM Habeck gab auf einer Veranstaltung in Hamburg zu, dass ein Teil der Maßnahmen zur Bekämpfung der Gaskrise zur Teuerung am Markt beigetragen hatte.

            So hatte die Bundesregierung dem Unternehmen „Trading Hub Europe“ (THE) mehr als 13 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, um Brennstoff einzukaufen und damit die Speicher zu füllen.

            Diese massiven Gaskäufe aus Steuermitteln trugen offenbar dazu bei, die Notierungen am Markt nach oben zu treiben.
            Habeck erklärte nun, die Regeln der staatlichen Gasbeschaffung ändern zu wollen. „Wir werden Erdgas nicht mehr zu jedem Preis einkaufen, deshalb werden sich die Märkte beruhigen“, sagte der Minister.

            Hoffentlich kommt bald ein Faktenchecker der das berichtigt, inzwischen wird es dem Steuerzahler zusätzliche Mrd kosten.

          • Ja und? Warum erzählen sie mir das? Sie schmeißen Kraut und Rüben durcheinander um davon abzulenken, dass sie dem Ludwig eigentlich eh nur ans Bein pissen wollen und ihnen dazu jedes Mittel recht ist? Traurig wenn man nichts anderes mehr im Schädel hat als seinen Corona Wahn. Sie sind ja ganz schön abgedriftet in den letzten zwei Jahren, alle Achtung das hätte ich nicht gedacht.

          • Ich habe mit keinem Wort Corona erwähnt, das waren Sie. Anscheinend haben Sie nichts anderes mehr im Schädel.
            Ich bin keine Wienerin, welche Maßnahmen in Wien ergriffen werden ist mir herzlich egal. Sie können jetzt natürlich wieder auf Corona umschwenken.
            Ich habe auf die NEOS verwiesen, dazu sagen Sie nichts.
            Sie haben Habeck ins Gespräch gebracht. Meine Antwort zu Habeck haben Sie offensichtlich nicht verstanden. Auch hier steht übrigens nichts zu Corona.

            Das Wien Energie Debakel hat erst begonnen und das wird noch weite Kreise ziehen und Corona wird keinen mehr interessieren.

            Und jetzt muß ich Sommergespräch schauen. Gute Nacht!

  13. Jetzt weiß ich endlich, warum man den Immunitätserlass noch immer nicht eliminiert hat
    Der Herr Ludwig wird sich hier wohl mit der FPÖ dagegen zusammengetan haben, welche ja auch Angst hatten, dass ihrem Herrn Pilnicek etwas passieren könnte und dieser vielleicht dort entfernt wird?

      • Wir heizen mit Gas. Unser Anbieter hat alle Verträge im Mai gekündigt, alle. Das ist ein Unternehmen aus OÖ und D. Wir haben einen neuen Vertrag angeboten bekommen (und damit waren wir privilegiert, denn nicht alle hatten das Glück). Die garantierten Preise sind nun um 108% höher als im Februar und gelten bis zur Anpassung im September.

        Ich rechne mit 300% höheren Tarifen bis Jahresende.

        Bei Strom ist es ähnlich gelaufen, immo sind die Zahlungen auch etwa verdoppelt. Auch unser Stromanbieter ist nicht die Wien Energie, aber das ist alles im ähnlichen Rahmen.

        • Wir haben ein Problem mit der Fernwärme, können uns nicht aussuchen, wer die liefert, wechseln geht da nicht, voriges Jahr wurde ohne Angabe von Grüden, einfach von der Wohnungsgenossenschaft der Anbieter gewechselt. Man musste einen neuen Vertrag unterschreiben,wie gesagt, wir können da nichts machen.
          Vorige Woche kam ein Schreiben, daß es nun wieder zum Anbieter den wir vorher hatten zurück geht, auch ohne Angaben von Gründen.

          Also wir rechnen auch mit einigem mehr an Kosten, wobei Heizkosten bei uns nicht so ins Gewicht fallen, das Haus ist extrem isoliert, aber alleine schon, daß wir hier die Dinger hängen haben, zahlen wir bei 0 Verbrauch einiges an Kosten, die werden sie sicher in die Höhe fahren.

          Aber egal ob Gas oder Fernwärme wir Mieter sind hilflos.

          • Vor unserem Haus wird grad Fernwärme verlegt. Wir könnten anschließen, wenn 80% im Haus zustimmen. Man wird sehen, wie es sich entwickelt. Vom Preis her, denke ich, wirds hinkommen. Aber aussuchen können wir uns das nicht. Das stimmt. Da wird rumgedoktert, und wir müssen es schlucken.

          • Wir konnten uns nicht entscheiden, das Haus wurde saniert und alle mussten Fernwärme nehmen, es war überall Gas drinnen, aber wenn wer rausgestorben ist oder ausgezogen, wurde sofort Fernwärme rein gemacht, also die neuen Mieter hatten die dann schon, wir Alten hatten noch Gas, aber dann bei der Sanierung, ich sag es mal nett, auf “sanften” Druck, konnte man sich nicht mehr wehren. Aber den Gasofen zum Kochen konnten sie auch mit Druck nicht raus bringen, na, ja, es stimmt schon, wr können es uns nicht aussuchen und müssen es schlucken, eine andere Wahl haben wir nicht. Wir zahlen für die Fernwärme um einiges mehr, als für das Gas, alleine schon, für, daß die Heizkörper da stehen, aber nützt nichts, ist nun mal so.

        • Die 500er im Visier der Fernwärme-Öfen …
          Sofern die Banken die Scheinchen ned schneller aus dem Kreislauf holen – zwei Institutionen ganz hapig auf eine Banknote.

  14. Da dürfte es im Ablauf eine Parallele zu CommerzialBank Skandal im Burgenland geben, nur eben viel grösser. Wenn die Leichen erst jetzt zum Vorschein kommen, wer hat dann die WienEnergie in den letzten Jahren geprüft? Wer hat gesagt, dass die Prüfer nichts finden sollen? Ich wette, dass der Weg in die Politik führt.

    • Ganz ehrlich, wissen sie eigentlich worum es bei dem ganzen geht? Das Geld ist nicht futsch, es ist nur als Sicherheit gedacht. Bei ihnen muss gleich der Ludwig gehen obwohl sie anscheinend nicht einmal wissen worum es bei der Causa geht.

      • Richtig, das Geld ist nicht futsch, die Wien AG kauft eben nur schon jetzt ein für nächstes Jahr, kann man machen, muß man aber nicht unbedingt, die Anderen machen es eben nicht, ich wette, wenn die Linz AG das machen würde, dann bräuchte sie auch Geld.

        Aber das kapieren eben nicht alle, schön mal draufhauen, statt in Ruhe zu überlegen, Wien kauft einfach zu früh um viel zuviel Geld, ob das klug ist, ich weiß es nicht.

  15. PP, an dem Missmanagement hatten deine Grüne auch noch die Finger im Spiel im Vorstand als EX Regierungsmitglied. Die Neos werden jetzt drann kommen als Regierungspartner und die Schwarzen haben eh die Nase überall drinnen mit Versorgungsposten bei der Wien Energie!!!
    Tja, glaube die Blauen können da nicht mithalten, so ein Pech PP

  16. Das wird ein Kriminalfall!!! Rot und Schwarz in den Managerposten.
    Schauen wir wie tief die Grünen als EX Regierungsmitglied und die Neos jetzt bei diesem korrupten Sauhaufen involviert sind!!!

    • Nach dem der Ersteintrag zu diesem Thema nun verschwunden ist, darf ich meine dortiges Posting nochmals hier einkopieren:

      Jetzt wurden also über die Wien Energie wieder 8 bis 10 Milliarden versenkt
      An die 2,5 Milliarden wurden über unserem Präsidenten an Bürgergeldern versenkt
      an die 10 bis 15 Milliarden über die Hypo Alpe Adria
      Ca. 1 Milliarde über den CB Burgenland Skandal
      Ca. 1 Milliarde über die Europfighter
      Ca. 0,5 Milliarden über den Salzburger Finanzskandal
      Bin schon gespannt auf den Corona und Covid Skandal (würde ich einmal mit ca. 20 Milliarden schätzen wollen)
      Kommt dazu der BAWAG Skandal und viele weitere und vermutlich auch der Pensionskandal von Herrn Vranizky wohl auch mit einem beachtlichen Betrag, usw. usf.
      Sagen wir einmal ganz locker die letzten Jahre weit über 50 Milliarden!!!!
      Wer hat diese Geld erhalten, es wird sich ja nicht in Luft aufgelöst haben?
      Wie viele Provisionen sind hier noch zusätzlich geflossen?
      Wie viele neue Millionäre gibt es aus diesen Skandalen?
      Wie viel Volkswirtschaftlicher Insgesamtschaden ist deraus entstanden? – das 2 fache, 3- fache, oder noch mehr?
      Ich würde nun für alle Politiker und führenden Beamten eine 10 % Wiedergutmachungsabgabe über die nächsten 10 Jahre inklusive den Pensionisten dafür vorschlagen, zweckgemidmet für die Ärmsten dieses Landes!

      • “Wer hat diese Geld erhalten, es wird sich ja nicht in Luft aufgelöst haben?”…..

        Geld löst sich bekanntlich niemals in Luft auf, es wandert zu jemand anderem……

        • Das ist ja der größere Skandal als der Wirecard Skandal
          Da kann Österreich doch auch kein Nettozahler mehr sein?
          Ich glaube wir holen uns dieses Geld über diesen Weg zurück und schreiben diesen Schaden nun über die bisherigen Zahlungen an die EU ab?

  17. Ich sehe das so, die Wiener bekommen jetzt ihren 10 Mrd € Energiebonus vom Bund, die anderen nicht.

  18. Der Herr Picek…
    Da gibts nichts mehr zu beschönigen und auch nix mehr zu retten. Wien Energie entpuppt sich immer mehr als ein Faß ohne Boden.
    Die Konkurrenz geht über vor Gewinnen. Da wirds keinen Aufstellen.
    Für die Verantwortlichen gehören harte Strafen bzw Strafzahlungen und Entlassungen inkl. Arbeitssperre für den Halböffentlichen und staatlichen Sektor her.

    Zu den 6 Mrd.. Da kommt noch mehr.

    Alles Gurgelt mit 0,6 Mrd. möchte ich hier auch noch erwähnt anführen.

  19. Das stinkt gewaltig, alle Strompreisanbieter in Österreich haben uns seit 6 Monaten abgezockt und Gewinne gemacht!!
    Hier haben sich Rot und Schwarz mit Versorgungsposten gegenseitig geschützt.
    Boni kassiert die Direktoren und Manager und jetzt…game over!!!
    Der Nehammer und Brunner wollen jetzt sofort einspringen weils wissen, die Schwarzen sitzen im Vorstand mitten drinn

  20. Echte Versager alles verspekuliert, wo sind jetzt die 2 Spezialiste Ludwig vor Zerplatzen und Hacker Masken auf.

  21. Jahrelang hat Wien immer mit dem moralischen Zeigefinger auf den Rest Österreichs gezeigt. Jahrelang hat Wien Willkommen gerufen und ist in ein Wohnraumdebakel und ein Schuldesaster abgerutscht. Aber der Zeigefinger blieb immer oben. Und jetzt kommt die Rechnung für so viel moralische Überheblichkeit. Aber ich glaube nicht, dass deswegen die Vernunft einkehrt.

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