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Eine 32-jährige Frau in Vorarlberg wurde durch mehrere Messerstiche getötet. Ihr Ehemann hat mittlerweile die Tat gestanden.
Bludenz, 31. August 2022 | Eine 32-jährige Frau ist am Dienstagabend in Bludenz vor ihrem Wohnhaus mit einem Messer angegriffen und tödlich verletzt worden. Ihr 36-jährige Ehemann galt zuerst als dringend tatverdächtig und hat die Tat mittlerweile gestanden, informierte die Polizei. Er hatte die Polizei nach der Tat selbst verständigt und sich widerstandslos festnehmen lassen.
Die beiden hatten in Trennung gelebt. Die junge Mutter hinterlässt drei Kinder, das jüngste davon drei Jahre alt. Sie sind vorläufig bei Verwandten untergekommen.
Angriff aus dem Hinterhalt
Die 32-Jährige soll mit mehreren Messerstichen zu Boden gebracht worden sein, sie verstarb an Ort und Stelle. Der 36-Jährige wurde laut Polizei kurz nach dem um 20.30 Uhr verübten Angriff und unweit des Tatorts aufgegriffen und festgenommen. Die Ermittlungen werden vom Landeskriminalamt Vorarlberg geführt.
Der Ehemann hat die Tat gestanden. Nach einem Streit über die Betreuung der gemeinsamen Kinder am Dienstagabend ist er nach Angaben der Polizei zum Wohnhaus der Frau gefahren, hat sie aufgefordert, aus dem Haus zu kommen, und ihr dort mit einem mitgebrachten Küchenmesser aufgelauert.
Die zehnjährige Beziehung der beiden war offenbar schon länger von Gewalt des Mannes gegen seine Frau geprägt. Seit 2015 war vier Mal ein Betretungs- und Annäherungsverbot gegen den Mann ausgesprochen worden. Außerdem besteht gegen ihn ein behördliches Waffenverbot.
26. Femizid in Österreich
Es handelt sich nach Zählung der APA bereits um die 26. Tötung einer Frau oder eines Mädchens in diesem Jahr. Femizide sind Tötungen von Frauen durch Männer aufgrund ihres Geschlechts, oder weil sie gegen die traditionellen Rollenvorstellungen verstoßen, die Frauen zugeschrieben werden. Sie zählen zu den Hassverbrechen. Täter sind meist (Ex-)Partner, Bekannte oder Familienmitglieder der Frauen.
Hilfenummern
In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, Hilfe und Informationen unter:
- Frauen-Helpline: 0800-222-555 (kostenlos und rund um die Uhr)
- Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF)
- Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie
- 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719
- Frauenhaus-Notruf unter 057722
Anlaufstellen für Männer in Krisen- und Gewaltsituationen, Beratung in Krisen sowie zur Prävention und Beendigung von Gewalt in der Familie:
- Männernotruf: 0800 246 247
- Männerinfo: 0720 70 44 00
Telefon-, E-Mail- und Chat-Beratung für Menschen in schwierigen Lebenssituationen oder Krisenzeiten:
- Telefonseelsorge: 142 (Notruf), täglich 0–24 Uhr
UPDATE: Der Artikel wurde um 15 Uhr um die neuesten Erkenntnisse zu dem Fall ergänzt, etwa das Geständnis des Mannes und Details zu den Umständen der Tat.(red/apa)Titelbild: ZackZack/Christopher Glanzl