Donnerstag, Oktober 10, 2024

Geheimdienstbericht: Ukraine drängt Russland im Süden zurück

Geheimdienstbericht:

Der britische Geheimdienst meldete am Mittwoch, dass die Ukraine mit einer Offensive im Süden erfolgreich russische Streitkräfte zurückgedrängt habe. Russland behauptet indes das Gegenteil.

Kiew/Moskau/London, 31. August 2022 | Die Ukraine treibt offenbar ihre Gegenoffensive gegen die russischen Invasionstruppen im Süden des Landes voran. Ukrainische Panzerverbände hätten seit Montag an mehreren Frontverläufen Angriffe gestartet, teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch auf Basis eines geheimdienstlichen Lageberichts mit. Russland betrachtet die Gegenoffensive der Ukraine im Süden des Landes demgegenüber als gescheitert.

Russland stellenweise zurückgedrängt

Die ukrainischen Truppen hätten die russischen Streitkräfte stellenweise etwas zurückgedrängt und dabei Schwachpunkte der russischen Verteidigungslinien ausgenutzt, so der Londoner Lagebericht. Die ukrainischen Streitkräfte gehen nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im gesamten Osten und Süden in die Offensive. Das sagte er in seiner täglichen Ansprache in der Nacht auf Mittwoch.

Auch eine ukrainische Regionalbehörde sieht Erfolge des ukrainischen Militärs in von Russland besetzten Gebieten bei der südlichen Stadt Cherson. Dasselbe gelte auch für die Städte Beryslaw und Kachowka, sagt der Vizechef des Regionalrats von Cherson, Jurik Sobolewskji, dem ukrainischen Fernsehen. Einzelheiten wollte er nicht nennen.

Russland behauptet Gegenteil

Das russische Verteidigungsministerium erklärte im Gegensatz zu den Berichten seitens London und der Ukraine, seine Truppen hätten die ukrainischen Streitkräfte zurückgedrängt. Der Versuch einer Gegenoffensive sei fehlgeschlagen, und die Ukraine habe schwere Verluste hinnehmen müssen, hieß es in Moskau.

So seien drei ukrainische Hubschrauber abgeschossen worden. Zudem habe die Ukraine während der zweitägigen Kämpfe im Süden vier Kampfjets verloren.

Gegenseitige Vorwürfe wegen AKW-Beschuss

Zu den Herausforderungen, die Kriegslage zu beurteilen, zählt die Tatsache, dass Berichte aus dem Kampfgebiet nicht unabhängig überprüft werden können. Seit Tagen werfen sich die Ukraine und Russland etwa gegenseitig vor, das südukrainische Atomkraftwerk (AKW) Saporischschja zu beschießen und damit einen Atomunfall zu riskieren.

Am Montag ist ein Team internationaler Experten der Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA) aus Wien in Richtung AKW Saporischschja aufgebrochen, um die Lage vor Ort zu beurteilen und Schäden an der Anlage zu inspizieren.

(pma/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

  • Pia Miller-Aichholz

    Hat sich daran gewöhnt, unangenehme Fragen zu stellen, und bemüht sich, es zumindest höflich zu tun. Diskutiert gerne – off- und online. Optimistische Realistin, Feministin und Fan der Redaktions-Naschlade. @PiaMillerAich

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