Mittwoch, Oktober 9, 2024

Umfrage zur Tirol-Wahl: Nächste Klatsche für Mattle

Umfrage zur Tirol-Wahl

Der Tiroler Volkspartei droht bei der Wahl Ende September ein Desaster. Eine neue Umfrage prognostiziert Landeshauptmann Anton Mattle ein sattes Minus.

Innsbruck, 01. September 2022 | Eine neue Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Gallup, die im Auftrag der “Tiroler Tageszeitung” durchgeführt wurde, bestätigt den Trend, den bereits die letzte Umfrage zur Tirol-Wahl gezeigt hat – einen Komplett-Absturz der ÖVP. So erreichen die Schwarzen demnach nur mehr 26 Prozent der Wählerstimmen. Das würde ein Minus von 18 Prozentpunkten im Vergleich zur Landtagswahl im Jahr 2018 bedeuten.

Für die Erhebung wurden zwischen 8. und 20. August 600 Menschen online und telefonisch befragt. Die Schwankungsbreite liegt bei 4,1 Prozent.

Historischer Absturz

Damit würde die ÖVP ihr historisch schlechtestes Ergebnis einfahren – dieses kommt aus dem Jahr 2013 (39,35 Prozent). Die FPÖ landet mit 20 Prozent an zweiter Stelle und legt demnach zu (2018: 15,53 Prozent). Die SPÖ liegt mit 19 Prozent knapp dahinter und kann im Vergleich zu 2018 (17,25 Prozent) nur leicht dazugewinnen.

Der derzeitige kleine Koalitionspartner der ÖVP, die Grünen, tritt mit prognostizierten 11 Prozent auf der Stelle (2018: 10,67 Prozent). Profitieren würden dagegen Liste Fritz und NEOS: Der Liste Fritz werden derzeit 9 Prozent (2018: 5,46 Prozent) ausgewiesen, NEOS 8 Prozent (2018: 5,21 Prozent). Der erstmals antretenden Impfgegner-Partei MFG werden mit 3 Prozent wenig Chancen auf Einzug in den Tiroler Landtag eingeräumt.

Zweierkoalition nicht möglich

Laut dieser Umfrage wäre nach dem 25. September rechnerisch keine Zweierkoalition mehr möglich – eine Premiere in Tirol. Innerhalb der ÖVP hatte es zuletzt unterschiedliche Aussagen gegenüber einer Dreiervariante gegeben, Spitzenkandidat Anton Mattle zeigte sich jedoch offen. SPÖ-Landesparteivorsitzender Georg Dornauer, dem gute Chancen auf eine Regierungsbeteiligung nachgesagt werden, bezeichnete jedoch eine Zweierkoalition mehrmals als beste Variante. Eine Zusammenarbeit mit der FPÖ wurde zuletzt von allen Parteien – außer der SPÖ – ausgeschlossen.

Für Andrea Fronaschütz vom Gallup-Institut ist die Umfrage jedoch nur eine Momentaufnahme, immerhin wisse man, “wie schnell sich derzeit etwas in die eine oder andere Richtung beschleunigen kann”. Dennoch scheint sich der Trend in wenigen Wochen nicht mehr zu Gunsten von Mattle zu entwickeln. Es wurde nämlich auch die Frage der Direktwahl gestellt, wobei hier nur 21 Prozent der Befragten Mattle als geeigneten Landeshauptmann sahen.

(mst)

Titelbild: EXPA / APA / picturedesk.com

Autor

  • Markus Steurer

    Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.

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