Dienstag, April 23, 2024

Liz Truss wird neue britische Premierministerin

Die britische Außenministerin Liz Truss hat eine parteiinterne Abstimmung für die Nachfolge auf Boris Johnson gewonnen. Sie übernimmt damit gleich zwei Ämter.

London, 05. September 2022 | Liz Truss soll neue britische Premierministerin werden. Wie die regierenden Konservativen am Montag mitteilten, setzte sich die Außenministerin in einer parteiinternen Abstimmung gegen den früheren Finanzminister Rishi Sunak durch. Sie tritt die Nachfolge von Boris Johnson an der Partei- und damit auch Regierungsspitze an.

Automatisch auch Regierungschefin

Die 47-Jährige setzte sich in einem über Wochen hinweg mit harten Bandagen geführten Wettstreit um die Führung der Konservativen Partei durch. Truss erhielt 57,4 Prozent der Stimmen, Sunak 42,6 Prozent. Wie in Großbritannien üblich ist Truss als neue Vorsitzende automatisch auch als Regierungschefin gesetzt, da die Konservativen derzeit im Unterhaus die Mehrheit haben.

Viele Themen auf der Tagesordnung

Truss übernimmt ein schwieriges Erbe: Großbritannien ist mit einer galoppierenden Inflation konfrontiert und droht, in eine Rezession zu stürzen. Millionen Familien haben Angst, im bevorstehenden Winter ihre Strom- und Heizrechnungen nicht mehr bezahlen zu können. Hinzu kommen Unsicherheiten durch den Krieg in der Ukraine, die Corona-Pandemie und den Brexit.

Johnson-Rücktritt folgte auf Skandal-Reihe

Johnson hatte nach einer Reihe von Skandalen und Ministerrücktritten auf massiven Druck aus der Öffentlichkeit und der eigenen Partei im Juli seinen Rücktritt erklärt. Daraufhin begann bei den Konservativen die Nachfolge-Suche, während der in Ungnade gefallene Premier geschäftsführend weiter im Amt blieb. Das letzte Wort hatten die Parteimitglieder, die mehrere Wochen Zeit hatten, über die Neubesetzung des Tory-Chefsessels abzustimmen.

Thatcher ist Truss‘ Vorbild

Johnsons Außenministerin Truss, die als ihr Vorbild die frühere Premierministerin Margaret Thatcher nennt, entpuppte sich schnell als Favoritin der Basis. Mit Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses beginnt nun der formelle Prozess der Amtsübergabe.

Johnson wird am Dienstag bei Königin Elizabeth II. erwartet, um ihr offiziell seinen Rücktritt anzubieten. Anschließend soll Truss mit der Bildung einer Regierung beauftragt werden.

(apa/red)

Titelbild: Parliament Square by Len Williams, CC BY-SA 2.0 via Wikimedia Commons

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11 Kommentare

  1. Eine Frau ohne Quote und im Kabinett eine grosse Anzahl hoch qualifizierter Minister mit Migrationshintergrund. Übrigens auch ohne Quote. Die Opposition geführt von einem ehemaligen Generalstaatsanwalt. Beide Seiten um die Wählergunst werbend in einem System ohne Parteilisten und Überhangmandaten. Da wird sich so mancher Europäer etwas in Sachen Demokratie abschauen können.

  2. Es wird sehr kalt in England werden. “Ich bin außerordentlich geduldig, vorausgesetzt, ich kriege am Ende, was ich wollte.“ oder auch: “Es stört mich nicht, was meine Minister sagen, solange sie tun, was ich ihnen sage.” – Margaret Thatcher ist Liz Truss großes Vorbild. Brrrrrrrr…..

    • Vielleicht auch Baerbock -” …dass die Sanktionen auch im Winter aufrechterhalten werden, selbst wenn es für Politiker sehr schwierig wird.” – Kein Gedanke wird an die notleidende Bevölkerung verschwendet, nur an die armen Politiker, die das dann zu verantworten haben.

      Ich habe zunehmend ein Problem mit Frauen, die wenn sie einmal auf dem falschen Weg sind nicht die Grösse haben einzugestehen, dass sie einen Fehler gemacht haben. Männer sind da nicht so heikel und auch realitästsbezogener.

      • (Ein kluger Mann widerspricht nie einer Frau. Er wartet bis sie weg ist. – nur ein kleiner Scherz.) Sehen sie es so, wo Gleichheit ist, ist kein Gewinn und einen falschen Weg zu erkennen, lässt den richtigen Weg erahnen. Vielleicht nicht für den Protagonisten, aber sein oder ihr Umfeld.

    • Sie muss sich nicht gegen die Narren in Brüssel behaupten die Briten sind draußen. Sie können höchsten in Brüssel zu Kreuze kriechen bei der EU, damit sie alleine nicht untergehen. Tja nix mehr mit glorreichem Empire….

  3. Die Dame kenne ich nur von Ihrer Antrittsrede. Musste dabei feststellen, sehr, sehr schwache Performance.
    Von der Stärke des Auftrittes liegt die Dame zwischen Rendi Wagner und Beate Meinl Reisinger.
    Rendi Wagner würde ich sogar sagen ist noch um ein größes Stück stärker.
    Für die Tories und UK sieht’s offensichtlich nicht gut aus.

  4. Nach Boris…….wie sagt man zu einem weiblichen Kasperl?
    Die spinnen die Briten…

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