Freitag, April 26, 2024

Sobotka: Kurz »aus dem Amt gemobbt«

Sobotka:

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) bedauert auch fast ein Jahr nach dem Kurz-Rückzug die politische Abwesenheit des Alt-Kanzlers. Man habe Sebastian Kurz „aus dem Amt gemobbt“. Auch über eine mögliche Rückkehr äußerte er sich.

Wien, 27. September 2022 | Am Wochenende gab Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka dem „Standard“ ein Interview zur Lage der ÖVP und seinen persönlichen Ambitionen, 2028 Bundespräsident zu werden. Gleich vorne weg: Sobotka dementierte, dass er sich bei der nächsten Wahl aufstellen werde. Er sei „aus großer Überzeugung“ Parlamentarier, deswegen sehe er seine Aufgabe im Parlament. Er habe zudem „noch nie“ überlegt, Bundespräsident zu werden.

Dass die ÖVP in einer schwierigen Situation sei, gesteht Sobotka im Interview sogar ein. Seine Begründung sieht jedoch wenig Schuld bei der Volkspartei. Vielmehr seien die „permanent unterstellte Korruptionsvermutung“, die einen „Generalsverdacht nährt“ „nicht gerade ideal“. Auch gegen Sobotka ermittelt derzeit die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft – es gilt die Unschuldsvermutung.

Sobotka soll, so die WKStA, bei der Postenbesetzung der Wiener Vizelandespolizeidirektion interveniert haben – ZackZack berichtete. Auf seinem Rechner hatte der damalige Innenminister Listen mit dem Titel „Interventionen“ geführt. Darauf angesprochen, warum er diese Listen mit „Interventionen“ betitelt hatte, verteidigte Sobotka dies damit, dass Intervention „sich einschalten“ heißt, „nicht mehr“.

“Aus dem Amt gemobbt”

Auch auf seinen Ex-Parteichef, Sebastian Kurz, ging Sobotka ein. Auf die Frage, ob Alt-Kanzler Kurz auf die politische Bühne zurückkehren könne, solange Verfahren gegen ihn laufen, antwortete Sobotka ausweichend. Man habe derzeit „einen wirklich hervorragenden Bundeskanzler“ (Anm. Karl Nehammer). Er glaube nicht, dass Kurz ein Interesse daran habe, erneut in die Politik einzusteigen.

„Bedauerlich“ und „bedenklich“ findet Sobotka, dass man den Kanzler „aus dem Amt gemobbt hat“. Wer genau Kurz aus dem Amt gemobbt habe, wollte der Nationalratspräsident dann aber nicht mehr erklären.

Seine umstrittene Rolle im ÖVP-Untersuchungsausschuss, in dem er als Vorsitzender agiert und gleichzeitig Ermittlungen gegen ihn laufen, sieht Sobotka anders als die Opposition. Er glaube, dass er „sehr oft dazu beigetragen“ habe, dass er die Situation im Untersuchungsausschuss „deeskaliert“. Aber im Untersuchungsausschuss „ist keiner ein Heiliger“ für den Vorsitzenden.

(bf)

Titelbild: ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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61 Kommentare

  1. Große Krisen verlangen gemeinsame Kraftanstrengungen. Wer da spaltet wird schnell mal abgespaltet. Und in der klassischen ÖVP Opfer Täter Umkehr heißt es dann er wurde gemobbt.

  2. Ja der arme Basti der arme Mitterlehner Mückstein der arme Platter usw usw Ausrede verlass mich nicht.

      • Banalität ist die Zuflucht der geistig Schwachen. Herrn Nehammer nehme ich die eine oder andere Erinnerungslücke ab. Seine Zofe bestimmt sein Denken. Aber ja, ein Paradebeispiel dafür, wer im Zuge des Ausmisten, ruhig “mitgehen” dürfte. Einzig die Verantwortung die er zu tragen hätte, bezüglich eines terroristischen Anschlags, lässt mich noch immer sprachlos zrück.

  3. Ojeoje Herr Sobotka. Hat man ihr lieb Kind hinausgemobbt? Ojeojeoje. Hochkant hinausgeschmnissen hätte er schon viel früher gehört, der Kurze. Was er Österreich angetan hat und was Sie, Sobotka, Österreich antun, das ist das Schulungsbeispiel für die Verhöhnung des Volkes durch abgehobene und arrogante, narzisstische Politiker! Leider ist in Ihren Genen das Schämen nicht vorhanden, aber vielleicht kommt es irgendwie anders auf euch zurück

    • Und schamlos wie er ist wird er nach der Italienwahl ein Flascherl köpft hab’n. Zusammen mit seinen engsten Sozifressern. 🥳🥳🥳

  4. Gottseibeiuns
    In der Österreicher Verarscher Partei glaubt eine breite Mehrheit, daß der Abgang von Kurz Ursache des desaströsen Zustandes der Partei ist!
    Daß Kurz der Auslöser der ÖVP Krise ist, haben seine sektenmäßigen Verehrer bis heute nicht realisiert!
    Der „Gottseibeiuns der ÖVP“ ist in Wahrheit das größte Übel der 2. Republik. Dieses Übel arbeitete an der Abschaffung der Demokratie und einer totalitären Regierung. Mit der Medienkontrolle lag er mit seinen Vorbildern wie Xi Jinping, Orban, Trump und Putin schon gleich auf!
    KURZ IST EIN KORRUPTER LÜGNER, DAS DÜRFEN WIR NIEMALS VERGESSEN!
    EIN PROJEKT BALLHAUSPLATZ DARF ES NIEMEHR GEBEN! KURZ HAT IN DER ÖSTERREICHISCHEN POLITIK NICHTS MEHR VERLOREN!

    • Wir dürfen es nicht vergessen und wir müssen immer wieder daran erinnern was sein Ansinnen war und meines Erachtens noch immer ist.
      Der Virus ist noch immer da und viel zu tief eingedrungen.

      • In der von Kurz eingerichteten Strategie-Stabsstelle im Kanzleramt ‘Think Austria’ waren sich Kurz, Fleischmann, Mei Pochtler und Konsorten einig, die Grenzen der Demokratie auszutesten, wie sie sagten! In Wahrheit wollten sie die Demokratie zerstören. Sobotka träumt offensichtlich, wie viele andere Schwarze, immer noch davon!

        • Sobi, der möchtegern “Austro Orban”. In seiner Euphorie würde er gleich mal genussvoll zackzack, Standard und Profil den Hahn abdrehen. “Dann schaun ma weiter”.

        • Das dollfußmuseum ist nicht so weit weg von seinem heimatort, da kann er sich noch die eine oder andere idee abkupfern.

        • Sobotka ist einer, der nie verstehen wird, was Demokratie ist.
          Einer von vielen faschistischen Arschlöchern, die alle nur blöd sind. Und unaufrichtig, verlogen, scheinheilige Strohmänner von Verbrechern (selber welche)

      • Ja, Freie Meinungsäußerung ist tatsächlich nicht mehr möglich, diese wurde durch Forenregeln ersetzt! Rühmlichen Ausnahmen gebührt Respekt, Anerkennung und Dank!

  5. …damit scheint sich Soberl auszukennen….mobben, quertreiben, sabotieren….vermutlich glaubt er, so ein Verhalten sei in der Politik allgemein üblich nicht nur bei der ÖVP….

  6. Sehe ihn direkt vor mir wie er seine Apostostel/Innen in der parlamentarischen Gebetsrunde klagen läßt: “..heiliger Sebastian, der du gemobbt wurdest aus dem Amt und ans mediale Kreuz genagelt vom nichtgläubigen Pöbel, wir beten für dich und für deine Wiederauferstehung auf dass du die Ketzer und die Pharisäer aus dem Tempel jagst und….”

  7. Dass Sobotka ein Problem mit Mobbing hat, hätte ich nie vermutet. Er hat diese miese Charaktereigenschaft ja selbst in Perfektion bei Mitterlehner angewendet.

    Leider ist dieser Ungust Sobotka noch immer im Amt. Aber er hilft allein durch seine Anwesenheit, die bevorstehenden Wahlniederlagen der ÖVP noch deutlicher ausfallen zu lassen.

  8. Warum wurde Herr Sobo bei diesem Interview nicht zu den gekauften Umfragen und den damit manipulierten Wahlen befragt, welche es erst ermöglicht hatten, dass Herr Kurz und Klein sich überhaupt in die dann bekannt gewordenen Geflielde begeben konnte und vorher dafür mit der gleichen Methode sich seines Mitkonkurenten entledigen konnte?

    Warum wurde Herr Sobo nicht dazu befragt, warum über seinen Milliardenversenkungsskandal wie ich in den Postings von ZZ entnehmen konnte, bisher von den Medien noch nichts berichtet wurde und vor allem, warum das in Niederösterreich vor den aktuellen Wahlen kein Wahlthema ist?

    Das sind doch erneut schon wieder schwere Wahlmanipulationen?
    Aber vielelicht ist das in Wahldemokratien so üblich und können wir deshalb auch ohne einem Problem so weiter machen, so lange wir in einer solchen Staatsform leben?

    Bin schon sehr gespannt auf die Anklage der WKSTA nach dem Beinschabgeständnis – vielleicht bringt das mehr Erhellung in diese Unfasslichkeiten?

    • Viele weitere dringend zu stellende Fragen an Herrn Sobo hätte ZZ stellen können, ja meiner Meinung nach müssen? – Gehört damit ZZ auch zu den gekauften Mainstreammedien irgendwie bereits schon dazu?

        • Danke für diese Info.
          Da bin ich nun auch sehr froh und vermute, dass dieser Herr ZZ wohl gar kein Interview überhaupt geben wird?
          Damit würde ich ZZ trotz sehr hoher Bekanntheit nicht zu den herkömmlichen Mainstream Medien zählen wollen und bin auch froh darüber…
          Der Standard wandert damit konkludent in eine Ecke, in der er sich selber wohl so nicht sieht und vor allem auch nicht sehen will?

  9. Wenn er wirklich meinte dass eine Vermutung unterstellt werden könnte spricht er in Rätseln. Wahrscheinlich meinte er aber dass es nicht ideal für die VP sei wenn flächendeckend vermutet wird dass ihre Politik in erster Linie danach ausgerichtet ist sich über Ämter und Positionen zu bereichern. Also ja, förderlich für ihre Bestrebungen Solches nicht zu sehr an die große Glocke zu hängen kann das ja nicht sein. Durchaus nachvollziehbar.

    • Er meint wohl dass Mobbing zweckentfremdet wird wenn es gegen Oberanpatzer verwendet wird. In seiner Welt gibt es eben nur Mobber und deren Opfer. Wo kämen wir denn hin wenn sich diese Rollen gegenseitig vermengen?

      • Die Politik ist eine Bühne, die Rollen sind schlecht verteilt. Ein Rollenspiel mit Herrn Sobotka bedürfte eines besonders verträglichen Magens. Man stelle sich dieses Wagnis zwischen einem Jüngling (s.kurz, wobei s. nicht für “sehr” steht) und einem Dämonen der parlamentarischen Boshaftigkeit im Hinterzimmer des wohl bekanntesten Stundenhotels, dem Parlament, nur einmal vor. Schauderhaft.

  10. Unglaublich, wie dieser Großmeister der Verlogenheit und Falschheit die Tatsachen verdreht. Wahr ist, dass Kurz nur an die Macht kam, weil Kurz selbst, mit tatkräftiger Unterstützung durch Sobotka, die Regierung Kern/Mitterlehner aus dem Amt gemobbt hat.

  11. Ich frag’ mich immer wie dumm und/oder charakterlos muss man sein um mit so einer asozialen und verlogenen Krätzn auch nur irgendeine Art von Beziehung (geschäftlich oder privat) einzugehen?

  12. Die vielgeschmähte PRW war es die durch einen Misstrauensantrag den Anfang seines Endes einläutete. Wir sollten nicht vergessen wem wir es verdanken. Mut hat es auch gebraucht. Was ist ihr nicht nachgesagt worden, Destabilisierung, billiger Populismus usw.
    Während starke Männer sich bedeckt hielten.
    “mobbing” – my arse!

    • Später war es wieder PRW, die sich aufmachte zum Gespräch mit Kickl. Die Grünen waren “zuerst rot, dann blass, dann zittrig”. Und plötzlich hatte Maurer die Erleuchtung, dass Kurz keine untadelige Person mehr sei.

      • Sie hat es richtig gemacht.
        Ist aber bei uns wurscht denn die Medien erklären uns was richtig ist.Hab das in meiner Verwandschaft mit erlebt. Wurde als Majestätbeleidigung gesehen wie kann sie nur.

        • Leider ging das in den Medien total unter. Bewusst?
          Ohne PRWs ” Gespräche ” mit Blau hätte sich Kogler nie getraut.

  13. Wenn ein maßgeblich rädelsführender reaktionärer Staatsstreicher von “Mobbing” gegen seine “Handpuppe” fabuliert, die er mit zweifellos gefake’ten (STA ermittelnden) Umfrageergebnissen im Boulevard lancierte, was fiele ihm zum Thema Mitterlehner dann wohl ein??? Einem hinterfotzig, narzisstisch malignen, im NÖ-Mief sozialisierten Chef-Intriganten, dessen verantwortliche Politkarriere u.a. Steuer-Milliardengräber, so manche innenministeriellen und auch Geheimdienst-Delikatessen pflastern…

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