Montag, April 29, 2024

Musk mischt sich in nächsten Konflikt ein – Erneut Empörung

Erneut Empörung

Nach seinen umstrittenen Vorschlägen zum Ende des Ukraine-Krieges hat der US-Milliardär Elon Musk mit neuen Ideen zur Lösung eines weiteren Konflikts erneut für aufgebrachte Reaktionen gesorgt.

Taipeh/Peking, 10. Oktober 2022 | Nun mischt sich Elon Musk mit einem Vorschlag einer “Sonderverwaltungszone” für Taiwan in den nächsten Konflikt ein. Die Regierung in Taipeh nannte seinen Vorschlag am Montag “inakzeptabel”, aus Taiwan eine “Sonderverwaltungszone” unter chinesischer Herrschaft zu machen.

Taiwan empört, China begrüßt Vorschlag

Dahinter steckten allein Geschäftsinteressen des in China stark engagierten Chefs des Elektroautoherstellers Tesla, der den kollektiven Willen des Volkes in Taiwan ignoriere, sagte ein Sprecher des Rates für die Beziehungen zu Festlandchina (MAC) in Taipeh zu dem Interview von Musk in der “Financial Times”.

China betrachtet die demokratische Inselrepublik als Teil der Volksrepublik und droht mit einer Eroberung. Dagegen sehen sich die 23 Millionen Taiwaner längst als unabhängig. Die USA haben sich der Verteidigungsfähigkeit Taiwans verpflichtet. Der Einmarsch Russlands in der Ukraine hatte Sorgen geweckt, dass China ähnlich auch bald gegen Taiwan vorgehen könnte. In dem Interview hatte Musk einen Konflikt um Taiwan unausweichlich genannt und seine Sorge gezeigt, dass die Weltwirtschaft einen schweren Schlag erleiden würde.

Die Regierung in Peking begrüßte den Vorschlag, der auf einer Linie mit ihrem Lösungsansatz “ein Land, zwei Systeme” liegt. Ein Sprecher stellte Taiwan als “Sonderverwaltungszone” “ein hohes Maß an Autonomie” in Aussicht. Vergangene Woche hatte Musk schon für Irritationen gesorgt, als er einen neutralen Status für die Ukraine, den Verzicht des Landes auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim und Referenden unter UN-Aufsicht zur staatlichen Zugehörigkeit der anderen russisch besetzten Gebiete vorgeschlagen hatte. Der Milliardär hatte sich dazu auf Twitter geäußert, das er kaufen will.

(bf/apa)

Titelbild: CARINA JOHANSEN / AFP / picturedesk.com

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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22 Kommentare

  1. Ich verstehe jetzt nicht warum man sich hier über diesen Herrn Musk so echauffiert – es darf doch jeder (noch) das meinen und auch sagen was er will. Oder gilt das nicht (mehr) für alle? Ob seine Wortmeldungen intelligent sind, oder nicht – kann jeder für sich selbst (be) urteilen. Es wird vermutlich weder Taiwan, noch China, noch USA, noch die Ukraine auf ihn hören – so what?

  2. bwahaaha

    und er glaubt das durch diese “sonderverwaltungszone” die chip die er braucht so günstig bleiben?!

    • Das “Genie” hat 10 Kinder, da er der irren, pardon, irrigen Ansicht ist, die Menschheit sterbe aus….
      Stable genius 😉

  3. Seine Vorschläge zum Ukrainekrieg fand ich gut, seine Vorschläge betreffend Taiwan dagegen gar nicht. Taiwan ist seit über 70 Jahren unabhängig und es gibt keinen Grund,warum man das ändern sollte. Gäbe es in Taiwan ein Referendum analog zu den Referenden in der Ukraine, es wäre wohl klar, dass da niemand zu China wollte.

    • aha, Taiwan darf also seine Souverenität behalten und die Ukraine nicht, na bumm das nenn´ ich Weltanschauung. Würden Sie das Burgenland an Ungarn abtreten, Osttirol an Italien oder Vorarlberg an die Schweiz? Oder gar Salzburg an Bayern?

    • Musk hat keine Vorschläge zu machen was die Ukraine zu tun oder zu lassen hat, das ist ganz allein deren Sache.

      • Noch (wer weiss wie lange noch) darf man seine Meinung äussern und Vorschläge machen: Oder soll das nur für jene Vorschläge gelten, die Ihnen gefallen ?

  4. Der Mann weiss mehr, als hier in den Medien zu lesen steht. Die USA bemühen sich gerade mit Milliardenbeträgen darum, die Chipindustrie aus Taiwan in die USA zu holen. Was sagt das aus? 1.- Dass die USA nicht an die zukünftige Selbständigkeit Taiwans glauben. 2.- Dass die Freundschaft und der Schutz der USA auf Nutzen und nicht auf Werten begründet ist. Welches Interesse haben die USA noch an Taiwan, wenn es dann nur noch eine leere Hülle Ist? Das sollte auch uns in Europa zu denken geben.

    • … und dass Russland die Gas-Pipelines nach Europa kappte und China latente Lieferkettenprobleme am Leben hält, beruht jetzt worauf? Auf “Freundschaft”, auf “Werte”, oder auf “Nutzen”…? Was sagen Ihre situativ “hingedrehten” Kommentare aus? -> Kein schlüssig argumentativ rationaler Kontent, nur basal angstbeladene Stimmungsbilder aus subjektiv korrumpiertem Opportunismus gesogen, westlicher Wertegemeinschaft demokratie- und menschenrechtsfeindlich destabilisierend gesonnen – wie ich meine.

      • “… und dass Russland die Gas-Pipelines nach Europa kappte?” Woher haben sie diese Info? Ist es logisch, dass man als Lieferant (Russland) den Zugang zu Kunden kappt? Vor allem in der derzeitigen Situation Druckmittel aus der Hand gibt? Wohl eher nicht.
        Europa wird sie auch nicht gekappt haben. Wer bleibt da noch über? Wer war immer schon gegen Nordstream 1+2 und wer profitiert von den Flüssiggaslieferungen? Ein bisschen nachdenken, dann kommt man schon auf einen grünen Zweig..

    • und du glaubst ernsthaft die usa schaffen das in einer angemessenen zeitraum?

      red ma in 5 jahr nomal wenn die amis no imma ein taiwan ihre chip kaufen

  5. Wie wäre es, wenn Musk sich um den ökologischen Fußabdruck seiner Megafactory in Brandenburg kümmern, oder die Notwendigkeit von Gewerkschaften in einer zivilisierten Arbeitswelt studieren würde?

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