Montag, April 29, 2024

NATO plant Luftabwehrsystem in Europa

Europäische Staaten in der NATO haben sich darauf geeinigt, künftig ein Luftabwehrsystem zu installieren. Moskau droht indes bei Aufnahme der Ukraine in die NATO mit einer Eskalation im Ausmaß eines Dritten Weltkriegs. 

Wien, 13. Oktober 2022 | Nach einer Beratung in Brüssel haben ausgewählte europäische Staaten in der NATO eine Absichtserklärung unterschrieben, die die Beschaffung eines Luftabwehrsystem vorsieht, teilte die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht am Donnerstagmorgen mit. Damit sollen bestehende Lücken im vorherrschenden Abwehrsystem geschlossen werden. Anlass für diese Initiative sind die russischen Atom-Drohungen.

Veränderung der Gefahrenlage

Lambrecht unterzeichnete am Donnerstag am Rande des NATO-Treffens in Brüssel mit Kollegen die Erklärung zu der sogenannten European Sky Shield Initiative. Derzeit gebe es Defizite bei der Abwehr, die unter anderem durch den Kauf neuer Waffensysteme aufgehoben werden sollen. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hätte Anlass dazu gegeben. Seitdem hat sich die Sicherheitslage in Europa nach Einschätzung der NATO fundamental verändert und macht deswegen zusätzliche Anstrengungen bei der Luftverteidigung notwendig. Bisher war die Raketenabwehr in Europa vor allem auf mögliche Bedrohungen aus dem Iran ausgerichtet.

Die NATO-Verteidigungsminister wollen am Donnerstag bei einem Treffen im Format der sogenannten Nuklearen Planungsgruppe unter anderem um die NATO-Atomwaffenstrategie und Pläne zur Modernisierung der aktuellen Infrastruktur beraten. Informationen zu möglichen Beschlüssen der Nuklearen Planungsgruppe werden nicht erwartet. Sie sind in der Regel geheim.

Moskau warnt vor Eskalation

Indes warnte der Vizesekretär des russischen Sicherheitsrates Alexander Wenediktinow mit einer Eskalation zum Dritten Weltkrieg bei Aufnahme der Ukraine in die NATO. Die Ukraine hatte zuletzt ein beschleunigtes Aufnahmeverfahren in das Bündnis gefordert. Gleichzeitig beschuldigte Wenediktinow die westlichen Länder, mit ihren Handlungen eine aktive Partei im Krieg zu sein. Er sprach im Interview mit der russischen Agentur “tass.ru” über die schwerwiegenden Folgen für die gesamte Menschheit und den selbstmörderischen Charakter bei Aufnahme der Ukraine in die NATO.

(nb/apa)

Titelbild: SERGEI SUPINSKY / AFP / picturedesk.com

Nura Wagner
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13 Kommentare

  1. Echt jetzt? Um dem einen Kriegstreiber zu entkommen werfen wir uns wieder dem anderen Kriegstreiber in die Arme? Sehr würdevoll, bravo!

    • “werfen wir uns wieder dem anderen Kriegstreiber in die Arme”

      wen meinstn da jetzt?

  2. Selbstverständlich wäre ein NATO-Beitritt der Ukraine aus rus Perspektive ein Auslöser für den WK III: Denn der NATO-Bündnisfall würde dann eintreten, wenn RU die Ukraine weiter angreift. Aus dieser Aussage kann man ablesen, dass RU überhaupt nicht daran denkt, die Ukraine zu verlassen, in Ruhe zu lassen. Denn, um den WKIII zu verhindern, bei einem NATO-Beitritt, könnte sich RU auch zurückziehen. Das wäre eine mögliche Konsequenz.

    Dass diese nicht ins Auge gefasst wird, spricht Bände. Mit wem will man also verhandeln, wenn RU nicht bereit ist, sich zurückzuziehen? Mit wem will man verhandeln, wenn RU lieber einen WK III in Kauf nimmt als sich zurückzuziehen? Hiermit ist alles offen gelegt.

  3. Ich finde ja, man kann gar nicht genug Kriegstreiberei betreiben. Offenbar hats zu lange keinen größeren Krieg mehr gegeben und eine Menge junger Leute braucht eine Beschäftigung, neben der täglichen Geschlechterwahl.

  4. Wird es wirklich nur ein Verteidigungssystem – oder wird es wie üblich ein weiteres militärisches Vorrücken auf Russland?
    Genau dieses seit dem WK II permanente Vorrücken der US/Nato, die Brüche der Vereinbarungen nach dem Zerfall der Sowjetunion, hat uns den kalten Krieg und jetzt die aktuelle Eskalation beschert. Wollen die Amis wirklich die Weltherrschaft und riskieren dafür den Weltuntergang? Russland hat nicht einmal 10% des militärischen Potenzials der US/Nato, wo soll da eine Gefahr sein? Ich denke, das Ganze ist eher ein Teil der US-Kolonialisierung seiner Vasallen und damit ein Teil der US-Wirtschaftsstrategie. Aber wer es nicht versteht, dem bleibt eh nur übrig, Fähnchen schwingend Hurra zu rufen. Andere befürchten wiederum, dass das logischerweise in einem Nuklearkrieg enden muss.

    • Putin ist gerade dabei RU zu zerstören. RU bleibt so nicht übrig. Als Rumpfstaat vielleicht, aber nicht in dieser Größe. Ich wüsste nicht, wem das je gelingen hätte sollen außer Putin.

      Da muss auch viel Dummheit und Bücklingsherrschaft im Kreml sein, dass die Konsequenzen seines Einmarschs in die Ukraine nicht ins Blickfeld gerieten.

      Erst verheizt er die Soldaten aus dem unbedeutenden Osten, eine ziemlich rassistische Perspektive, weil die offenbar weniger zählen als die moskauer Bürger. Nun kommen schon die Moskauer dran. Wieso soll irgendjemand aus Irkutsk oder Kamtschatka Putin dafür danken, dass er seine Kinder in den sicheren Tod schickt?

    • “ein weiteres militärisches Vorrücken auf Russland?”

      nau?!
      zviel rt dawischt?

    • Wenn es dabei bleibt soll uns das recht sein. Wenn Neoliberale zeigen wollen wie überlegen ihr System ist schrauben sie Gier und Rücksichtslosigkeit zurück… kennen wir doch noch!

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