Freitag, April 26, 2024

Wildlife: Das sind die spektakulärsten Naturfotos des Jahres

Wildlife:

Und dann hat es Klick gemacht: Auch 2022 wurden für den Fotowettbewerb “Wildlife Photographer of the Year” die besten Momentaufnahmen der Welt aus der Natur ausgezeichnet. Noch nie zuvor wurden so viele Werke eingereicht. Wir zeigen eine Best-of-Auswahl und haben die besonderen Geschichten zu den Bildern.

Wien/London, 15. Oktober 2022 | Die Jury hat getagt, und sie hatte viel zu tun. Knapp 40.000 Bilder – so viele wie nie zuvor – aus 93 Ländern mussten gesichtet werden. Nun steht fest, wer zu den Siegern des diesjährigen Wildlife Photo Awards zählt. Wir präsentieren einige der Ausnahmebilder.

Am Sand

Der Hauptpreis 2022 geht an die amerikanische Fotografin Karine Aigner. Auf ihrem Kunstwerk zu sehen: männliche Kaktusbienen beim Versuch, ein Weibchen zu befruchten. Bienen sind durch Pestizide, Lebensraumverlust und Klimawandel besonders bedroht. Mit ihrem Makroobjektiv schaffte es Aigner, ein summendes Knäuel von Kaktusbienen vor die Linse zu bekommen und gestochen scharf beim Wuseln über den Sandboden für die Ewigkeit festzuhalten.

Das Wildlife-Gewinnerfoto 2022. (C) Karine Aigner, Wildlife Photographer of the Year

Makro-Wal

Der erst 16-jährige Katanyou Wuttichaitanakorn aus Thailand bewies eine ruhige Hand und den Blick fürs Detail auf offenem Meer: Er erhält den Hauptpreis für junge Fotografen. Von einem Boot aus fing er einen Brydewal im Golf von Thailand ein, der gerade nach einem Fisch schnappt.

“Die Schönheit der Barten” heißt das Gewinnerfoto aus Thailand in der Sparte der Jungfotografen. (C) Katanyou Wuttichaitanakorn, Wildlife Photographer of the Year

Einsame Eisbären

In einer verlassenen Wohnsiedlung in Russland entdeckte der Fotograf Dmitry Kokh zwei Eisbären, die gemeinsam um die Häuser zogen und die längst verlassenen Gebäuden erkundeten. Das düstere Foto mit nebelverhangenem Himmel schoss er mittels einer Drohne. In der Region der Tschuktschensee wandern die Bären eigentlich im Sommer als Einzelgänger weiter nach Norden und folgen dem sich zurückziehenden Meereis, auf das sie für die Jagd auf Robben, ihre Hauptnahrung, angewiesen sind.

Zwei Eisbären haben sich in eine ausgestorbene Wohnsiedlung in Russland verirrt. (C) Dmitry Kokh, Wildlife Photographer of the Year

Berggorilla im Sterben

In der Kategorie “Fotojournalismus” räumte in diesem Jahr Brent Stirton ab. Er begleitete das einst gerettete Berggorilla-Weibchen Ndakasi über viele Jahre hinweg. Dieses Bild, aufgenommen in Kongo, handelt vom letzten Kapitel in Ndakasis Leben: Sie stirbt in den Armen ihres Retters und Betreuers, Ranger Andre Bauma. Die Tiere galten lange als vom Aussterben bedroht. Inzwischen hat sich die Zahl der Berggorillas in den vergangenen 40 Jahren auf über 1.000 vervierfacht.

Waisenkind-Berggorilla Ndasaki stirbt in den Armen ihres Pflegers. (C) Brent Stirton, Wildlife Photographer of the Year 

Es war einmal ein See

Daniel Núñez wurde für eine Fotografie ausgezeichnet, die auf den ersten Blick mit ihren leuchtend bunten Farben positiv erscheinen mag, aber in Wahrheit ein sehr trauriges Bild zeichnet: “The loss of a lake” (“Verlust eines Sees”) heißt das Werk. Denn jedes Jahr landen 75.000 Tonnen Abfall landen im Amatitlán-See in Guatemala und sorgen dafür, dass Algenwüsten im Wasser gedeihen.


Hier wurde aus der Vogelperspektive den Verfall eines Sees in Guatemala eingefangen. (C) Daniel Núñez, Wildlife Photographer of the Year 

Gesangszwang

Karine Aigner verzeichnet noch ein weiteres Siegerfoto, nämlich in der Kategorie “Photojournalist Story”. Das Bild zeigt einen aufgehängten Vogelkäfig an einem Baum in Kuba. Hintergrund: Dieser eingesperrte Kubanische Gimpel soll sich auf diese Weise für einen Gesangswettbewerb vorbereiten, indem er sich an den Straßenlärm gewöhnt.

Ein Kubanischer Gimpel muss für einen Songcontest trainieren. (C) Karine Aigner, Wildlife Photographer of the Year

Ohr angelegt

Das Titelbild zu diesem Artikel zeigt übrigens das Werk von Nick Kanakis. Ihm ist es gelungen, ein besonders scheues Exemplar vor die Linse zu bekommen: den Zaunkönig. Zu sehen ist, wie der Vogel hochkonzentriert sein Ohr auf einen Blätterhaufen drückt, um Insekten zu erlauschen.

(am)

Titelbild: Nick Kanakis, Wildlife Photographer of the Year

Anja Melzer
Anja Melzer
Hält sich für die österreichischste Piefke der Welt, redet gerne, sehr viel und vor allem sehr schnell, hegt eine Vorliebe für Mord(s)themen. Stellvertretende Chefredakteurin. Sie twittert unter @mauerfallkind.
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