Nach der teuren Twitter-Übernahme bastelt Elon Musk an weiteren Konzepten, um die Moneten wieder hereinzuspielen. Seine neueste Idee: das blaue Verifizierungs-Hakerl soll künftig 20 Dollar im Monat kosten.
San Francisco/Wien, 31. Oktober 2022 | Tech-Milliardär Elon Musk will laut Medienberichten nach der teuren Twitter-Übernahme mit der Verifikation von Nutzern Geld verdienen. Bisher bekommt man die Symbole mit einem Häkchen, die die Echtheit des Twitter-Profils garantieren, kostenlos.
Sie stehen bis dato hauptsächlich Prominenten, Unternehmen, sowie Nutzern mit vielen Followern wie etwa Politiker oder Journalisten zur Verfügung. In Österreich prangt das blaue Hakerl beispielsweise auf dem Kanzler-Account von Karl Nehammer oder auf dem des “ZiB2”-Anchormans Armin Wolf.
“Twitter Blue”
In der Nacht zum Montag berichteten die Technologie-Blogs “Platformer” und “The Verge”, dass die Verifikations-Häkchen künftig nur noch für Kunden des Abo-Angebots Twitter Blue verfügbar sein sollen. Es kostet aktuell 4,99 Dollar im Monat.
20 Dollar pro Monat
“The Verge” schrieb unter Berufung auf informierte Personen und interne Kommunikation aber auch, dass die Verifikation Teil einer neuen, teureren Blue-Version werden solle. Twitter wolle dafür 19,99 Dollar im Monat verlangen. Software-Entwicklern sei eine Frist bis zum 7. November gesetzt worden, die Funktion zu starten – oder sie würden gefeuert. Diesen rigorosen Umgang mit Angestellten legte Musk schon in den vergangenen Tagen an den Tag, als er Manager nach der Übernahme aus der Zentrale eskortieren ließ.
Musk selbst schrieb bei Twitter am Sonntag lediglich, das Verfahren zur Verifikation werde derzeit überarbeitet. Er hatte rund 44 Milliarden Dollar bezahlt. Das Geld kam teilweise aus Verkäufen seiner Aktien am Elektroauto-Hersteller Tesla – aber auch aus Beiträgen von Investoren und Krediten, die bedient werden müssen.
Wird Mastodon zum Refugium enttäuschter Twitteranten?
Der Überreiche denkt derweil auch laut über andere “Reformen” auf der sozialen Plattform nach, wie beispielsweise über einen Tweet-Bewertungssystem. Indes wechselten besonders in den vergangenen Tagen etliche User und Userinnen auf das alternative und dezentrale Netzwerk Mastodon, das 2016 vom deutschen Entwickler Eugen Rochko entwickelt wurde. Die Beiträge in den diversen Mastodon-Timelines werden nicht nach einem bestimmten Algorithmus angezeigt, sondern chronologisch entsprechend dem Zeitpunkt der Veröffentlichung – was viele an die Anfangszeiten von Twitter erinnert. Twitter hatte zuletzt rote Zahlen geschrieben.
(am/apa)
Titelbild: Montage ZackZack/Christopher Glanzl/CARINA JOHANSEN / AFP / picturedesk.com