Freitag, April 26, 2024

Mit einem Nudelwalker erschlagen

Der Mob im Web 2.0 ist heute eine wirkungsvolle, beängstigende Kraft. Doch mediale Attacke wird gezielt erzeugt und eingesetzt – und ihre Mechanismen sind ganz und gar nicht neu.

In den vergangenen zwei Wochen haben viele Userinnen und User Twitter verlassen. Sie ertrüge die Niedertracht der Postings dort nicht mehr, schrieb eine Userin. Anlassfall war die Hetze gegen eine renommierte Journalistin, die wieder einmal klargemacht hat, dass das Web 2.0 kein Ort der demokratischen Diskussion ist und – schlimmer noch – sich der Möglichkeiten der Regulierung längst entzogen hat.

Twitter ist eine Waffe. Sie gehört einem Menschen. Dieser Mensch pusht rechtsextreme Politik und betreibt sie mit seinem Medium selbst. Regierungen können Tausende Richtlinien für KI (wie heute ohnehin jede Art von Software genannt wird) beschließen, sie werden damit nichts ausrichten. Niemand weiß, was im Quellcode der Twitter-Algorithmen steht, niemand weiß, welchen Regeln dort der Umgang mit Accounts folgt, die zur Manipulation interaktiv (also von einem Menschen) oder programmiert (also durch Software, die User erzeugt) angelegt wurden, und ob die sogenannten Fake-Accounts, die man kaufen kann, nicht auf verdecktem Wege von Twitter selbst verkauft werden.

Den Mob in Bewegung setzen

Die Diskussion geht aber an der Sache vorbei, wenn dem Medium allein die Schuld an den Hetzkampagnen und an der von dort aus befeuerten Radikalisierung der Gesellschaft gegeben wird. Gemacht wird Hetze und Radikalisierung von Menschen. Gemacht wird Software von Menschen. Verändert hat sich mit dem Web 2.0 und mit der weltumspannenden Verwendung von Smartphones die Reichweite, die es heute ermöglicht, binnen kürzester Zeit, einen Mob in Bewegung zu setzen, der Verheerendes anrichtet. Das Brandgefährliche daran ist, dass ein Großteil der Userinnen und User, die sich diesem Mob anschließt, das völlig gedankenlos tut, mit ein paar Wischern, während man in der U-Bahn steht.

Die Art wie diese Hetzkampagnen funktionieren hat aber zunächst Voraussetzungen, die nicht in der Funktionsweise des Web 2.0 begründet liegen, sondern in der Boulevardisierung kapitalistischer Medien.

1.) Sie ersetzen Meinungsbildung durch binäre Logik: Gut oder Böse.

2.) Sie bringen nur mehr den Anlass für entweder Entrüstung und Hass oder Jubel und Zustimmung, argumentieren aber nicht mehr oder wägen gar Argumente ab.

3.) Jede Diskussion wird radikal personalisiert, d.h. auf Einzelpersonen heruntergebrochen.

4.) Die Entscheidung über eine Diskussion wird auf einen Kampf reduziert.

„Duelle“ statt Diskussion

Letzteres sehen wir in den Jahr für Jahr dümmer werdenden Fernsehdiskussionen vor Wahlen, die ja bereits als Duelle tituliert werden. X GEGEN Y, heißt es bezeichnenderweise. Hier sprechen also vermeintlich nicht Spitzenkandidaten einer Partei, die für Stimmen bei der Nationalratswahl werben und dem Publikum erklären, welche Politik sie machen wollen und warum. Nein, hier sollen zwei Menschen einander duellieren. Es muss einen Sieger geben. Und noch wichtiger: einen Verlierer. Denn der Mob ist hauptsächlich an negativen Ergebnissen interessiert: Jemand soll »gegrillt werden«, vernichtet werden.

Das zeigt sich auch in der zeitgenössischen Interviewführung, deren Kern auf das Duell einer Moderatorin oder einem Moderator mit einer Politikerin oder einem Politiker heruntergebrochen wird. Aufgrund von ein paar Sekunden langen Video-Snippets treffen die meisten Menschen dann ihre Entscheidung: Wer hat gewonnen? Ist jemand gut oder böse? Wobei dieses Snippet natürlich von einem anderen User geteilt oder weitergeleitet wurde, was bereits suggestive Wirkung auf dem Empfänger ausübt.

Hass-Listen

Damit ist ein Großteil des Mobs steuerbar. Die Zielperson wurde bewusst ausgewählt. Hass-Listen dafür gibt es bei den Boulevardmedien seit Jahrzehnten. Auf der schwarzen Liste der Kronen Zeitung stand immer schon Elfriede Jelinek. Ihr Werk wurde von einem Krone-Autor als »penetranter Dreck« bezeichnet. Gerne springen andere auf den Zug auf. Ein Politiker der FPÖ, in der viele begnadete Ärztinnen und Ärzte tätig sind, die des Medizinstudiums gar nicht bedurften, diagnostizierte bei Jelinek unlängst eine Geisteskrankheit und riet ihr, sich therapieren zu lassen. Und natürlich steht auch Alexandra Föderl-Schmid auf der schwarzen Liste eines Boulevardmediums. Es ist ja hinlänglich bekannt, wie die Sache ihren Anfang nahm. »Ein so ein Tausender ist seine Tausend wert« heißt es in H. C. Artmanns balade fon da zuagschbeadn gredenz, an deren Ende die Zimmerfrau Weißenböck mit einem Nudelwalker erschlagen wird.

Es ist ein uraltes Spiel der Boulevardmedien, sich selbst als Opfer von Angriffen darzustellen, in Wirklichkeit aber die persönliche Attacke zu ihrer gewohnten Arbeitsweise gemacht zu haben. Die Hass-Liste liegt vor. Nun ist jeder Anlass willkommen, um eine Person, die auf der Hass-Liste steht, zur Attacke preiszugeben. Mit dem Web 2.0, das ohne zeitliche und räumliche Schranken arbeitet, und mit der sich ständig reduzierenden Reflexion der Menschen über dort gepostete Inhalte, erreicht diese perfide Taktik eine neue Dimension. Natürlich war es dann nie das Medium selbst, das an der Entwicklung schuld ist. Es schafft den Referenzrahmen und es braucht nicht einmal eine ausgesprochene Anordnung zur Attacke, um den Mob zu bewegen. Wie gut das funktioniert, beweist mit sozialpsychologischen Experimenten gründlich untermauert das Buch Täter – Wie ganz normale Menschen zu Massenmödern werden von Harald Welzer. Ein Buch, das meiner Meinung nach, jede und jeder gelesen haben sollte.

Auswege

Bleibt die Frage nach möglichen Auswegen. Als gesellschaftliches Phänomen wird man den Online-Pranger und die Online-Hetze wohl nie loswerden; schon gar nicht, wenn die Super-Reichen heute in der Lage sind, als Einzelpersonen Medien zu kaufen. Dazu wäre die ständige Anstrengung nötig, wirkliche Information zu fördern und dem Boulevard keinerlei staatliche Förderungen zu geben.

Doch in einem Land, in dem die Wiener Zeitung eingestellt und exxpress.at mit Millionen subventioniert wird, in einem Land, in dem im öffentlich-rechtlichen Fernsehen am Todestag von Jean-Luc Godard eine Rosamund-Pilcher-Verfilmung läuft, in einem Land, in dem das am ausführlichsten und differenziertesten berichtende Radio, nämlich Ö1, von der Politik nach Plan mit einem Nudelwalker erschlagen und getötet wird, besteht wohl kaum Aussicht darauf. Es ist ein unvorstellbarer und tiefer Fall der Partei der Grünen, dass sie kritiklos, ja sich selbst sogar dafür lobend, an diesen Schandtaten mitgewirkt hat. Ihre Medienpolitik unterscheidet sich in nichts von der der FPÖ.

Die Klage über das Geschehene, die anlassbezogenen und wieder nur auf eine Person reduzierten Analysen des Phänomen, sind auch wieder nur Reflexe des kapitalistischen, boulevardisierten Medienmarkts. Daran sieht man seine Perfidie. Und am Ende ist es natürlich niemand gewesen, der hier mit Steinen geworfen hat. Die einen Verstecken sich und die anderen verstecken sich nicht einmal. Wer von beiden niederträchtiger ist? Mir fällt die Entscheidung schwer.

Titelbild: Miriam Moné

Daniel Wisser
Daniel Wisser
Daniel Wisser ist preisgekrönter Autor von Romanen und Kurzgeschichten. Scharf und genau beschreibt er, wie ein Land das Gleichgewicht verliert.
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15 Kommentare

  1. Ich finde, dass Journalismus viel zu fokussiert auf das Problem der Radikalisierung und der Hetze losgeht. Jeder “Fall” wird einzeln untersucht und einzeln abgelegt. Braucht es social media, um Menschen oder Menschengruppen fertig zu machen? Nein, die SA hat das auch ohne geschafft, indem sie in Lokalen Terror ausübte, wo sich Andersdenkende aufhielten, oder indem sie politische Parteiveranstaltungen anderer Parteien störte und zerstörte. Und ups, neulich mussten in D die Grünen eine Wahlveranstaltung zum Aschermittwoch (auf Anraten der Polizeikräfte) absagen, weil ihre Sicherheit nicht gewährleistet war. Damit waren die Grünen die einzige Partei, die keine Aschermittwochreden halten durften.

    PP hat es vor einiger Zeit Mob genannt, und dieser Mob ist nicht nur derb und brutal aggressiv, er ist auch gut organisiert. Söder hat bei seiner Aschermittwochrede die Grünen massiv angegriffen – er als “Konservativer” selbstverständlich “nur” verbal. Damit hat er genau das gemacht, was der organisierte Mob wollte: Andersdenkende, die man nicht umdrehen kann, von den “Konservativen” diskursiv anzupatzen. Den Rest übernimmt der gut organisierte Mob. Wer da wen instrumentalisiert, ist eigentlich egal, denn das Ziel haben ja alle vor Augen.

    Der gut organisierte Mob kann auch Mafia genannt werden. Die Mafia erpresst Wohlverhalten durch Gewalt gegen Leib und Leben. Und zwar so organisiert, dass der Empfänger der Botschaften ganz genau weiß, was er zu tun hat. Es ist ein organisierter Bandenkrieg gegen Andersdenkende. Ob Föderl-Schmidt oder Kellermayer, es gibt keinen Unterschied. Ob von der Leyen oder Baerbock, es gibt keinen Unterschied, sie sind die Ziele der Online-Kampagnen, die gegen sie geritten werden. Warum Frauen? Sie gehören an den Herd. Und dann gibt es auch Männer mit “fremd klingen Namen” wie Nouripur oder Özdemir, auch die werden angegriffen. Aber nur wenn sie “Andersdenkende” sind, die man nicht umdrehen kann. Wenn die Mafia politisch wird, also in politische Ämter und Würden gelangt, dann nennt man das Faschismus.

    Von politischer Seite angewandte Mafiamethoden wie Erpressung zur Durchsetzung der eigenen Ziele, permanente Gewaltandrohung und Gewaltausübung zur Durchsetzung der eigenen Ziele, ist Faschismus. Ein prägnantes Beispiel eines solchen Faschismus bietet Russland. Die vom rus Staatsdienst ermordeten Menschen in den letzten 20 Jahren gehen weit über 1000. Prominente Fälle sind mehr als 100. Sie haben die Pappen nicht gehalten, obwohl es ihnen befohlen wurde, neudeutsch “angeraten”. Schon haben sie gegen ein Gesetz verstoßen und landen in der Strafkolonie, wo sie schrittweise zu Tode gefoltert werden. Jüngstes Beispiel: Nawalny. Dort wo er gerade zu vegetieren gezwungen wurde (ohne Heizung, er wurde nachts jede Stunde geweckt), ließ man ihn bei -23° “spazieren gehen”. Vielleicht so wie in den Vernichtungslagern des NS-Regimes: halbnackt, aber sicher ohne Schuhe. Ja, dann kann der Arzt nur mehr den Tod feststellen, wenn jemand erfriert. Und der Herztod ist immer die richtige Diagnose.

    Ganz offensichtlich will in Ö oder D und vielen weiteren Ländern irgendjemand faschistische Strukturen aufziehen. Dafür organisiert irgendjemand einen Mob, der die Arbeit für diese Ziele erledigt. Der Mob operiert online wie offline und hat die Aufgabe einzuschüchtern. Entsprechend den Zielen der faschistischen Ordnung sind es in erster Linie Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, denn diese gehören ja als Heimchen an den Herd: nennt man dann “traditionelle Werte” neudeutsch. Die, die sicher keinen Ariernachweis erbringen können, alleine des Namens wegens, sind die nächsten Ziele. Dann gibt es auch noch sexuelle Devianzen, die man schon gar nicht braucht, auch diese werden angegriffen, es werden Kampagnen gegen sie geritten. Und eine Kampagne reiten bedeutete im Mittelalter einen Kriegszug führen (damals zu Pferd), Kampagne ist also ein Synonym für Krieg. Und weil die Kampagne heute ein mediales Ereignis ist, wird sie eben hybrid auch über Medien geführt. Zuerst die mediale Kampagne, dann die brutale Kriegskampagne.

    Solch organisierter Mob muss Zeit zur Verfügung stellen, Materialen und Mittel erhalten, um seine Kampagnen zu reiten. Das alles kostet viel Geld. Sehr viel Geld. Und dieses Geld muss gezielt eingesetzt werden. Nun wissen wir über die Sponsoren solcher Kampagnen herzlich wenig, obwohl es um viel Geld geht. Die Nachrichtendienste, die dies wissen könnten und aus Demokratieschutz eigentlich wissen müssten, haben keine Erkenntnisse oder sie rücken diese nicht raus. Sie versagen also kläglich. Journalist:innen beteiligen sich investigativ auch nicht an der Aufdeckung der Sponsoren der Kampagne, ich fürchte, sie denken nichteinmal daran.

    Und noch ein Video zur Auflockerung: https://www.zdf.de/comedy/zdf-magazin-royale

    • “In Österreich kommt der Datenschutz vor der Verfassung.” Für mich DER Schlüsselsatz im verlinkten Beitrag. Aus dieser Perspektive darf auch die BVT-Erstürmung unter der IM-Ägide Kicklgrubers’ interpretiert werden, um u.a. Identitären-Datenmaterial habhaft zu werden. Und vielleicht meinte er mit dem legendären Sager eigentlich verklausuliert “Die Politik hat rechtS zu folgen und nicht rechtS der Politik”? Ist er also genauer betrachtet ein VolksFeind der sich in die behauptet rechts-mittige Mehrheit setzte? Als das Schicklgruber-Plagiat eines Volkskanzlers?? -> “Immer wieder Österreich” – aber bitte OHNE diesen LongCovid-Pferdewurm…

      • “Immer wieder Österreich – weil woarns eh nicht” find ich ja genial 🙂

        Natürlich stecken wir in der Tragödie drin wie in einem Sumpf, aus dem nicht rauszukommen ist ohne Hilfe von außen. Dass unser Verfassungsschutz absolut NICHTS tut, um die Demokratie zu schützen, damit seinem Auftrag nicht nachkommt, ist gefährlich. Und die Politik scheint das auch nicht zu interessieren, der Verfassungsschutz wird nicht wie in D angewiesen aktiv zu werden. Und damit haben wir als einzelne keine Chance.

        • @plot_in

          Wie nennt man’s avantgardistisch* so schön umschrieben? “Hybride Kriegsführung”.

          [Zur Avantgarde zählen politische und künstlerische Bewegungen, zumeist des 20. Jahrhunderts, die eine starke Orientierung an der Idee des Fortschritts gemeinsam haben und sich durch besondere Radikalität gegenüber bestehenden politischen Verhältnissen oder vorherrschenden ästhetischen Normen auszeichnen.]

          Es ist grotesk bis surreal, dass sich menschliche Intelligenz (jawoll, für solche komplexe Strategien braucht es sehrwohl planfähige”Intelligenz”) scheinbar ausschließlich darauf konzentriert, das überwiegend digital getriggerte Informationszeitalter, welche intelligente Menschen ursprünglich wissenschaftsaffin zum Fortschritt der Menschheit in eine förderlich intendierte Gebrauchsfähigkeit entwickelten, in eine absonderliche Desinformation zu drehen. – Zum Schaden nicht nur der Menscheit, sondern des gesamten Planeten.

          Insgesamt betrachtet mutet es wie eine global orchestrierte Satire an. Kausale “Realitäten” und Zusammenhänge werden vervielfacht, umgeschrieben, gespiegelt, invertiert, damit ad absurdum persifliert. Operative Geheimdienstmodi aller Orten gaukeln / schreiben uns aktuelle Zeitgeschichte bis in den letzten Winkel hinein, um In-Tegritäten zu zerstören – digitaler Omnipräsenz / Potenz geschuldet. Das Drehbuch, den Plot und die Regie dazu könnten von künstlerisch kreativen, gebildeten Genies wie den Coen-Brüdern, Kurt Palm, Haradl Sicheritz odgl. geschrieben und umgesetzt worden sein.

          Es ist menschlicher Irrsinn, zu meinen, dass integrative Vernunft – zum Erhalt der Biosphäre auf diesem Planeten à la long existenziell notwendig – durch geopolitische und -strategische Machtspielchen / Doppelbödigkeiten an der überlebensnotwendigen Wirklichkeit vorbei ersetzt werden kann… Haben die verantwortlichen Strippenzieher*innen allesamt die Geschichtsbücher verbrannt?? Es MUSS sich doch ins Positive, humanistisch wert- und erkenntnisgerichtet drehen können, um in eine Zukunft zu kommen, in der wir über die Vergangenheit (den herbeigeführten Fehlern darin) dann berichten werden können? Alles andere wäre doch eine blanke, vorsetzlich herbeigeführte Selbstzerstörung???

          WER hat sich diesen Irrsinn nur ausgedacht, um es in eine reale Umsetzung zu bringen???

  2. Hass im Netz hat den Ursprung nicht ausschließlich in einer binären, stark vereinfachten gut/böse Logik?!

    Uiuiui Herr Wisser, dass hört sich aber ein bisschen sehr systemkritisch an.
    [*in Deutschland tariert Nancy Faesar schon den Nudelwalker auf der Drehbank aus* – “damits dann auch schnell geht”.]
    Ich würds mir jedenfalls gut überlegen mit wem ich mich da anlege – sich ab und zu vom irgendeinem Kaschperl vorwerfen zu lassen die eigenen Kommentare hätten keine “Relevanz oder Substanz” ist sicherlich amüsanter als es irgendwann mit dem “Radikalenerlass” zu tun bekommen. 😉

    Der Umstand der »Erodierung der Qualität Gesellschaftlichen Diskurses« wurde sicher durch die boulevardisierte, kapitalistische Medienlandschaft mitgestaltet – eine argumentative Matroschka dann “Medienlandschaft als Spiegel der Gesellschaft” und dem folgend “ist Gesellschaft gleich Gesellschaft?”.

    “….Ö1, von der Politik nach Plan mit einem Nudelwalker erschlagen und getötet wird, besteht wohl kaum Aussicht darauf.”
    Dazu hätte ich gerne mehr Information gehabt – davon weiß ich gar nix!

  3. Ja.

    Ausweg:

    Raus aus Twitter und raus aus allen Social Media Kanälen. Es sind alle rechts.

    Und es ist erschütternd, ja. Gar keine Frage. Trotzdem bin ich dafür, dass man immer betont, was alles möglich ist. Die Leute sind ja eh schon so verschreckt und trauen sich keinen Pieps machen. Wenn ma uns da reinsteigern in Journalistenplagiatsverfolgung, Hasslisten in Zeitungen, usw….. Dann ist das nicht förderlich. Es wird so werden, dass wir uns zur Wehr setzen müssen. Das geht nicht, wenn eibem dauernd wer erzählt wie gefährlich grad alles ist.

    Im Standard steht heute: “Scholz sagt, Nawalny bezahlte seinen Mut mit dem Leben.”

    Es stimmt nicht, dass man sofort tot umfällt, wenn man mal mutig ist. Echt, lasst uns mal wieder runter kommen.

    • Ja erschütternd, habs gerade irgendwo gelesen. Noch mehr erschüttert war ich allerdings über den Kommentar eines Lesers, der dazu nur zynisch meinte, dass eben jeder einmal sterben müsse, der eine früher und der andere später…so äußert man sich öffentlich über das Sterben eines Menschen, in Einzelhaft gehalten wie ein Tier, körperlich schwer geschädigt nachdem man versucht hatte ihn mit Gift zu ermorden……alles ganz normal heutzutage

  4. Nur Klicks zählen……egal von wo sie kommen.
    Der weisungsfreie Journalismus ist in Österreich, bis auf wenige Ausnahmen, tot.

  5. “Yes, we SPAM!”
    Headline-Fetzen fetzen Inhalt
    die Syntax dabei ist egal
    alerted nur mehr Emotionen
    live-getickert Kognitionen*
    im Dauerfeuer Info-Knall
    “Yes, we SPAM!”
    triggern Spin-Doktoren Einfalt
    kollidieren virtuelle Illusionen
    vernebelt werden Konklusionen
    so gehebelt in den freien Fall.

    * [Der Begriff „Kognition“ (lat. cognitio für „Erkenntnis“) ist ein Sammelbegriff für Prozesse und Strukturen, die sich auf die Aufnahme, Verarbeitung und Speicherung von Informationen beziehen. Dazu zählen u. a. Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Sprache, Denken und Problemlösen sowie Intelligenz.]

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