Rakete in Polen:
In einer ersten Reaktion zu Polen hat der Bundeskanzler zu Besonnenheit gemahnt, aber auch klar gemacht, wer den Raketeneinschlag in seinen Augen zu verantworten hat.
Wien/Kiew/Moskau, 16. November 2022 | Nach dem Raketeneinschlag in einem polnischen Dorf knapp vor der ukrainischen Grenze hat Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) Umsicht eingemahnt. “Besonnenheit ist gerade in Zeiten des Krieges das Gebot der Stunde”, sagte er nach dem Ministerrat am Mittwoch. Gleichzeitig verurteilte er die Raketenangriffe Russlands “aufs Schärfste”.
Die gestrigen Ereignisse in #Polen zeigen, wie brandgefährlich die Lage ist und sich weiter verschärfen kann. In solchen Situationen ist Besonnenheit das Gebot der Stunde. Es braucht eine vollständige Aufklärung der Hintergründe. Unser Mitgefühl ist bei den Opfern & Angehörigen.
— Karl Nehammer (@karlnehammer) November 16, 2022
Nehammer forderte eine vollständige Aufklärung der Umstände, wie es zu dem Zwischenfall gekommen sei. Nach derzeitigem Stand habe es sich um eine fehlgeleitete ukrainische Luftabwehrrakete gehandelt.
Ohne Angriff keine Abwehr
Der Grund für die ukrainische Luftabwehr seien die Luftangriffe der Russischen Föderation, betonte der Bundeskanzler. Das bewusste Zerstören ziviler Einrichtungen gelte als Kriegsverbrechen, so Nehammer. Russland nimmt seit Beginn seines Angriffskriegs zivile Ziele ins Visier, darunter Wohn- und Krankenhäuser.
Die Nachricht über den Raketeneinschlag sei beunruhigend und schockierend gewesen. “Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen in Polen”, so Nehammer. Die Situation bleibe angespannt und gefährlich. Österreich werde sich jedenfalls weiter für einen sofortigen Waffenstillstand und das Ende des Krieges einsetzen.
(pma/apa)
Titelbild: ZackZack/ Christopher Glanzl