Samstag, Juli 27, 2024

Umfrage: 70 Prozent mit Regierung unzufrieden

Eine überwältigende Mehrheit der österreichischen Bevölkerung ist mit der türkis-grünen Regierung unzufrieden. Allerdings: Auch die Opposition kommt nicht gut weg.

Wien, 19. Dezember 2022 | Der aktuelle “Österreich Trend” von Meinungsforscher Peter Hajek für APA und ATV zeigt ein verheerendes Bild für die türkis-grüne Regierung. Demnach sind nur noch 27 Prozent der Befragten mit der Regierungsarbeit sehr oder eher zufrieden, 70 Prozent sind es wenig bis gar nicht. Laut Hajek war die Ablehnung der Bevölkerung nur vor 2016 zu Zeiten der Großen Koalition von SPÖ und ÖVP vehementer.

Opposition ebenfalls schwach

Der einzige Vorteil der Regierung sei, dass die Performance der Oppositionsparteien ebenfalls ähnlich schlecht bewertet wird – was, so Hajek, in Summe als grundsätzliche Unzufriedenheit mit den politischen Eliten zu werten sei. Lediglich 24 Prozent stufen die Oppositionsarbeit als sehr bzw. eher zufriedenstellend ein, 71 Prozent als wenig bis gar nicht.

Nur 40 Prozent sehen Gerechtigkeit in Österreich

Dennoch sieht Hajek die Demokratie in Österreich nicht gefährdet. Weiterhin sei das Potenzial für autoritäre Politik gering. 84 Prozent der Befragten sind nämlich der Ansicht, dass die Demokratie auf jeden Fall besser sei als eine Diktatur. Signifikant anfälliger für autoritäre Politik seien mit rund einem Viertel Zustimmung jedoch FPÖ-Wähler.

Die Lösungskompetenz der Demokratie wird von 72 Prozent der Befragten als gut bewertet. Etwas kritischer gesehen wird das Funktionieren der Demokratie, wiewohl es mit 52 Prozent ebenfalls noch im positiven Bereich ist.

Auffallend sei hingegen die Verschlechterung beim Gerechtigkeitsempfinden. Nur noch 40 Prozent finden, dass es hierzulande eher gerecht zugehe. Demgegenüber stehen 53 Prozent, die gegenteiliger Ansicht sind. Besonders hoch ist dieser Anteil bei den FPÖ-Wählern. 76 Prozent in diesem Wählersegment finden, dass es in Österreich eher ungerecht zugeht. Bei der SPÖ sind das immerhin noch 52 Prozent.

Diese Entwicklung ist laut Hajek möglicherweise auf die Teuerung und die Energiekrise zurückzuführen, die vor allem einkommensschwache Haushalte deutlich unter Druck setzen.

(bf/apa)

Titelbild: ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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