Meldungen von sinkenden Gaspreisen haben Verbraucher zuletzt auf niedrigere Rechnungen hoffen lassen. Dazu kommt es aber frühestens in ein paar Wochen.
Wien, 03. Jänner 2023 | Zwar sind zuletzt Gaspreise gesunken, aber nur im Großhandel. Das heißt für Gas, das Unternehmen untereinander verkaufen. E-Control-Chef Wolfgang Urbantschitsch bewertet das im „Ö1“-Morgenjournal als positive Entwicklung. Aber Endkunden werden davon erst in einigen Wochen oder Monaten etwas spüren, sagte er. Die Preise, die aktuell gezahlt würden, seien „Preise, die sich aufgrund einer Beschaffung durch die Energieunternehmen ergeben, die in den vergangenen Monaten stattgefunden hat“, erklärte Urbantschitsch. Die aktuellen Preise bildeten damit höhere sowie niedrigere Preisphasen ab.
Angebote könnten besser werden
Urbantschitsch erwartet, dass die Vertragskonditionen für Neukunden durch die Gaspreisentwicklung dennoch zeitnah günstiger werden könnten: „Ich denke, dass hier in den nächsten Wochen doch einige Energieversorger mit neuen Angeboten kommen, die doch günstiger sind als die augenblicklichen Neukunden-Angebote.“
Milde Temperaturen senken Verbrauch
Ein wesentlicher Grund für den gesunkenen Gaspreis sind die zuletzt milden Temperaturen. Weil weniger geheizt wird, wird weniger Gas verbraucht. In ganz Europa ist es derzeit für die Jahreszeit ungewöhnlich warm. Am Montag war es neben einer Skipiste in Filzmoos (Salzburg) wegen enormer Trockenheit sogar zu einem Brand unterhalb eines Sessellifts gekommen.
Bereits Ende Jänner 2021 befand die Zentralanstalt für Meteorologie und Geologie (ZAMG), dass der Jänner „deutlich zu mild“ verlaufen war, mit einem Wärmerekord am Neujahrstag. Sieht man sich den Vergleichszeitraum 1961 bis 1990 an, liegen die derzeitigen Temperaturen im Schnitt fast acht Grad über der Soll-Temperatur. Üblich für die Jahreszeit wäre eine Maximaltemperatur knapp über null Grad in den Landeshauptstädten.
(pma)
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