Dienstag, Dezember 10, 2024

Ex-FPÖ-Politiker Jenewein geht medienrechtlich gegen “Kurier” vor

Der ehemalige FPÖ-Politiker Hans-Jörg Jenewein geht medienrechtlich gegen den “Kurier” vor. Anlass ist die Berichterstattung über seinen angeblichen Suizidversuch. Gegen die “Krone” gewann Jenewein bereits nicht rechtskräftig.

Wien | Nachdem die “Kronen Zeitung” vor einigen Wochen für mehrere Artikel über einen angeblichen Suizidversuch des Ex-FPÖ-Politikers Hans-Jörg Jenewein wegen Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs nicht rechtskräftig zu einer Entschädigung von 96.000 Euro verurteilt worden ist, ist Jenewein am Montag medienrechtlich gegen den “Kurier” vorgegangen. Am Wiener Landesgericht wurde eine Klage behandelt, die mehr als 30 online und in Print-Ausgaben erschienene Artikel umfasst.

“Kurier” habe “am intensivsten berichtet”

Der “Kurier” habe Anfang August 2022 “am intensivsten berichtet, noch mehr als die ‘Krone'”, legte Jeneweins Rechtsvertreter Niki Haas dar. Die Medienberichte hätten über weite Strecken keinen Tatsachengehalt gehabt, noch habe es den behaupteten politischen Bezug zum angeblichen Suizidversuch gegeben. Das betonte auch Jenewein, der von Richter Stefan Romstorfer als Zeuge vernommen wurde: “Ich war niemals auf einer Intensivstation und niemals in Lebensgefahr.” Der “Kurier” habe über “den Vorfall” grundsätzlich “schlecht recherchiert”, bemängelte Jenewein: “Ich durfte ausschlafen. Das war die einzige medizinische Maßnahme im Spital.”

Mutter und Töchter beunruhigt

Die mediale Berichterstattung hätte dazu geführt, “dass meine 83-jährige Mutter versucht hat herauszufinden, auf welcher Intensivstation ich bin”. Seine beiden ältesten Töchter hätten sich damals auf Sprachreisen in den USA befunden und wären insofern beunruhigt gewesen, als sich aufgrund der Zeitverschiebung unmittelbar nach Erscheinen der Online-Artikel für sie nicht klären habe lassen, wie es ihrem Vater geht, erläuterte Jenewein.

Der ehemalige freiheitliche Nationalratsabgeordnete und spätere Klubmitarbeiter – das Arbeitsverhältnis mit der FPÖ wurde Jeneweins Aussage zufolge mit 31. Dezember 2022 einvernehmlich beendet – betonte, “der Vorfall” habe nichts damit zu tun gehabt, dass in den Tagen zuvor berichtet worden war, dass bei ihm eine Anzeige wegen Fördermissbrauchs gegen die Wiener FPÖ gefunden worden sei. Er sei vielmehr deshalb ins Spital gebracht worden, weil ihm ein Krankheitsfall im engsten Familienkreis zugesetzt habe. Dieser dramatische Krankheitsverlauf sowie der zeitliche Nahebezug zu seiner eigenen Hospitalisierung lasse sich auch belegen, meinte Jenewein. Zur Beischaffung und Prüfung der entsprechenden Unterlagen wurde die Verhandlung auf Ende März vertagt.

apa | Titelbild: HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

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