Mittwoch, April 24, 2024

Nach Paris-Votum: Wien sagt E-Scootern Kampf an

In Paris sind ausgeliehene E-Scooter ab September Geschichte. Auch in Wien verschärft sich jetzt der Kurs gegen die schnellen Zweiräder.

Wien/Paris | Fast 90 Prozent der Bürger sprachen sich in einer Bürgerbefragung in Paris für ein Verbot von Leih-E-Scootern in der französischen Hauptstadt ab Herbst aus. Das verkündete Bürgermeisterin Anne Hidalgo am Sonntag im Pariser Rathaus. Sie hatte sich schon vor der Abstimmung selbst für ein Verbot der Roller ausgesprochen. Jetzt überlegt man auch in Wien Schritte gegen die Leihscooter.

Rückgabestationen verpflichtend

Die zuständige Stadträtin Ulli Sima kündigte in der Sendung „Wien Heute“ die verstärkte Reglementierung von frei ausleihbaren E-Scootern an. Schon im Mai sollen an Verkehrsknotenpunkten Rückgabestationen errichtet werden, wo die gemieteten Roller zurückgegeben werden müssen. Das solle das gedankenlose Abstellen auf Gehsteigen verhindern. Das stelle sicher, dass man „den Scooter nicht einfach irgendwo hinwerfen kann“, so Sima. Jeder Scooter bekommt außerdem eine Nummerntafel und muss über GPS geortet werden können.

Verkehrssicherheit im Fokus

Um der hohen Unfallrate vorzubeugen, müssen Anbieter Scooter außerdem mit einer zweiten Bremse, einer Klingel und einem Blinker ausstatten. Klaus Robatsch vom Kuratorium Verkehrssicherheit plädierte im Ö1-Morgenjournal außerdem für eine Helmpflicht und eine Reduktion der maximalen Geschwindigkeit von 25 auf 20 Stundenkilometer. Verkehrsexperte Frédéric Héran bekräftigte in der französischen Tageszeitung „Le Figaro“ die Gefahr, die von E-Scootern ausgehe. Die schweren Unfälle und Verletzungen seien etwa drei bis viermal häufiger als bei Radfahrern.

FPÖ: „Wien soll Paris werden“

Die Wiener FPÖ pochte am Montag in Persona von Verkehrssprecher Toni Mahdalik auf ein komplettes Verbot der E-Flitzerflotte à la Paris. „Wien soll Paris werden, wenn die SPÖ die Leih-E-Scooter-Plage in Wien nicht beenden kann kann“, heißt es in einer Aussendung, in der die Scooter außerdem als „fernöstlicher Schrott“ und „asiatisches Leih-Klumpert“ bezeichnet werden. Ein endgültiges Verbot nach dem französischen Vorbild ist jedoch derzeit nicht in Sicht. Vielmehr setzt die Stadt Wien auf strengere Regeln im Zusammenhang mit den umstrittenen Scootern.

Titelbild: ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

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6 Kommentare

  1. Vielleicht mach ich mir jetzt ganz viele “Freunde”, dennoch fände ich auch auf Fahrrädern Nummernschilder nicht schlecht. Ansonsten sind diese Roller tatsächlich recht gefährlich bzw. die LenkerInnen. Als Fußgänger ist es oft schwierig einzuschätzen mit welchen “Absichten” die FahrerInnen auf einen zukommen.

    • Helmpflicht für Fußgänger, denn die sind immerhin am stärksten durch mit überhöhter Geschwindigkeit am Gehsteig fahrende Scooterfahrer gefährdet.

  2. Die Fundamentalistische Plage Österreichs schafft es auch bei so einem Thema Rassismus und Fremdenhass zu schüren, erschreckend diese Einfalt und Schlichtheit.

  3. Ja, die Idee mit den Leihscootern find ich ja gut, aber dass dann einige wenige die Dinger mitten am Gehsteig (wir haben auch einige Rollstuhlfahrer und Pensionisten mit Gehhilfen) liegen lassen, ist übel
    würde ja schon reichen, wenn Nähe einer Straßenlampe.. Oder Stellen, die zulässig sind und kaum jemanden stören
    Kaution von 5-10 Euro, die bei Rückgabe zurück verrechnet werden.. vielleicht gehts so.

  4. ich bin eigentlich für die möglichkeit e-scooter auszuleihen.

    allerdings bin ich auch dafür, dass es strenge regeln gegen die undiszipliniertheit und rücksichtslosigkeit von wenigen ausleihenden gibt.

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