Nach Masturbation mit Möwe: Mann bekennt sich schuldig, Grazer FPÖ-Finanzcausa – Kunaseks Immunität aufgehoben und japanische Sonde “Hakuto-R” offenbar auf Mond abgestürzt.
Wien | Was am Mittwoch wichtig:
Grazer FPÖ-Finanzcausa – Kunaseks Immunität aufgehoben
Graz | Die Mandatare des steiermärkischen Landtags haben am Dienstag einstimmig die Immunität von FPÖ-Chef Mario Kunasek aufgehoben und damit dem Auslieferungsantrag der Kärntner Behörden zugestimmt. Diese wollen im Zusammenhang mit den Ermittlungen rund um die Finanzaffäre bei den Grazer Freiheitlichen auch gegen Kunasek ermitteln. Er selbst hatte bereits im Ausschuss für die Auslieferung gestimmt und will damit eine “rasche Ausräumung aller Vorhaltungen” erwirken.
Im Fall rund um die Finanzen der FPÖ Graz wollte die Kriminalpolizei Kärnten eine Aufhebung der Immunität von Kunasek erwirken, der die Staatsanwaltschaft Ende Februar stattgegeben hatte. Ausgehend von den zwischenzeitlichen Ermittlungsergebnissen bestehe der Anfangsverdacht, Kunasek habe zu den malversiven Handlungen der bisherigen Beschuldigten beigetragen, indem er trotz seiner Erfolgsabwendungspflicht somit als Beitragstäter in seiner Funktion als FPÖ-Landesparteiobmann in Kenntnis der Tathandlungen diese bewusst nicht unterbunden habe, hatte die Staatsanwaltschaft Klagenfurt in einer Aussendung Anfang März mitgeteilt. Dabei gehe es um den Tatbestand des Verdachts des Förderungsmissbrauchs, der Veruntreuung und der Untreue.
2021 war kurz nach der Wahlschlappe der FPÖ bei der Grazer Gemeinderatswahl bekannt geworden, dass Gelder aus der städtischen Klubförderung offenbar im großen Stil abgezweigt wurden. Nach der Selbstanzeige von Finanzreferent Matthias Eder kam auf, dass auch Ex-Vizebürgermeister Mario Eustacchio sowie der frühere Klubchef Armin Sippel verwickelt sein könnten. Beide traten von ihren Funktionen zurück und gegen beide wird seither ermittelt. Mitte Oktober 2022 gab es Hausdurchsuchungen bei allen drei Beschuldigten sowie drei weiteren Verdächtigen und diversen FPÖ-nahen Vereinen. Unter den dabei sichergestellten Daten fand sich auch Material mit NS-Bezug.
Nach Masturbation mit Möwe: Mann bekennt sich schuldig
London | In Nordengland hat ein Mann vor Gericht ein sehr ungewöhnliches Geständnis abgelegt. Der 40-Jährige gab zu, im vergangenen Jahr in der Hafenstadt Sunderland sexuelle Handlungen über einer festgehaltenen Möwe praktiziert zu haben, wie die britische Nachrichtenagentur PA am Dienstag meldete.
Die Anklage wirft dem Mann vor, mit seiner sexuellen Eskapade dem Wildvogel unnötiges Leid zugefügt zu haben. Auf Aufnahmen einer Überwachungskamera, die das Gericht sich am Dienstag anschaute, ist PA zufolge zu sehen, wie der Mann den Vogel zwischen seinen Beinen festhält, auf ein Handy schaut und masturbiert. Im Anschluss soll er der Möwe einen kleinen Tritt gegeben haben.
Der Angeklagte wurde damals in der Nähe des Tatorts festgenommen. Er erklärte zunächst, er habe die Möwe für verletzt gehalten und auf seinem Handy nachschauen wollen, was er tun solle. Die Polizei fand später jedoch heraus, dass er stattdessen Pornos aufgerufen hatte.
Die Verteidigerin sagte, ihr Mandat habe Probleme mit seiner psychischen Gesundheit und verlangte ein entsprechendes Gutachten. Ein Strafmaß soll am 23. Mai verkündet werden.
Der Vorsitzende des South Tyneside Magistrates” Court äußerte sein Erstaunen: “Auch als erfahrener Richter muss ich sagen, dass dies einer der ungewöhnlichsten Fälle ist, die ich je erlebt habe”, sagte er PA zufolge. Die Anklage will erwirken, dass der mutmaßliche Täter in Zukunft keine Tiere mehr halten darf.
Japanische Sonde “Hakuto-R” offenbar auf Mond abgestürzt
Mond | Die unbemannte Mondmission des japanischen Start-Up-Unternehmens Ispace ist offenbar gescheitert. Der Mondlander “Hakuto-R” sei wahrscheinlich bei einer “harten Landung” auf der Mondoberfläche abgestürzt, erklärte Ispace-Gründer Takeshi Hakamada am Mittwoch. Zuvor war der Funkkontakt zur Sonde abgebrochen. Ziel der Mission war es, als erstes Privatunternehmen eine Sonde auf den Mond zu bringen. Bisher gelang es nur den USA, Russland und China, Roboter auf den Mond zu bringen.
Wie das Unternehmen am Mittwoch (Ortszeit) eine knappe halbe Stunde nach der geplanten Landung mitteilte, brach der Funkkontakt mit seinem Mondlander ab. “Wir müssen daher annehmen, dass wir die Landung auf der Mondoberfläche nicht beenden konnten”, hatte Ispace-Gründer Takeshi Hakamada erklärt.
“Hakuto-R” ist eine zwei mal 2,50 Meter große Sonde. Ein Erfolg der Mission war jedoch von Anfang an keinesfalls sicher. Im April 2019 war die israelische Non-Profit-Organisation SpaceIL bereits mit einem ähnlichen Versuch gescheitert. Ihre Sonde zerschellte auf der Oberfläche des rund 400.000 Kilometer entfernten Erdtrabanten.
Hakuto-R hat mehrere Mondfahrzeuge an Bord, darunter auch ein nur acht Zentimeter großes Modell. Die Sonde sollte auch einen Rover der Vereinigten Arabischen Emirate auf den Mond bringen. Der als Landeort gewählte Atlas-Krater liegt am südöstlichen Rand des Mare Frigoris (“Meer der Kälte”). Eine Rakete des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX hatte den Lander im Dezember auf den Weg gebracht. Hakuto bedeutet im Japanischen “weißer Hase” – der lebte in der japanischen Mythologie auf dem Mond. Das “R” steht für englisch reboot, Neustart.
Die Erforschung des Erdtrabanten hatte in den 1950er-Jahren während des Kalten Krieges als hitziger Wettbewerb zwischen den USA und der ehemaligen Sowjetunion begonnen. Die Sowjets landeten 1959 mit einer unbemannten Sonde auf der Mondoberfläche. Den USA gelang zehn Jahre später mit “Apollo 11” die erste bemannte Mission. Vor zwei Jahren schickte China eine Kapsel zum Mond und holte Gesteinsproben. Im Zuge des “Artemis”-Projekts der USA sollen demnächst wieder Menschen zum Mond fliegen.
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