Samstag, April 27, 2024

„Krone“-Budin gegen „Falter“-Klenk

Ist Michael Ludwig ein zweiter Sebastian Kurz und Florian Klenk eine Kopie von Eva Dichand? Eine anonyme Anzeige, die in der „Kronen Zeitung“ veröffentlicht wurde, behauptet genau das. Ihr fehlt nur eines: ein stichhaltiger Beweis.

Am Mittwoch titelte die „Kronen Zeitung: „Falter-Affäre: Verdacht auf Untreue, Bestechung“. Gleich zu Beginn meldet „Krone“-Redakteur Christoph Budin den Schaden bei der Konkurrenz: „Jetzt hat es also auch die selbst ernannten Medien-Saubermänner bei der Wiener Stadtzeitung „Falter“ erwischt.“

Kronen Zeitung 27.09.2023

Die Suppe, die Budin vorsetzt, besteht aus einer – ZackZack vorliegenden – anonymen Anzeige. Dabei scheint Budin eines nicht aufzufallen: Die Anzeige sagt mehr über die anonyme Anzeigerin als über den „Falter“ und seinen Chefredakteur aus.

Inserate aus Wien

Der Kern der Anzeige ist schnell erklärt: Dem „Falter“ wird vorgeworfen, von Stadt Wien und Arbeiterkammer Inserate in beträchtlicher Höhe erhalten zu haben. Die Anzeigerin rechnet in einer eigenen „Beilage 3“ detailliert nach und stellt fest, dass der „Falter“ von 2012 bis 2023 Inserate von der Stadt Wien in Höhe von 4,76 und von der Arbeiterkammer in der Höhe von 1,31 Millionen Euro erhalten habe. Es ist kein Geheimnis, dass der „Falter“ der Stadt Wien bei weitem mehr wert ist als der Bundesregierung.

Die Anzeigerin rechnet der Staatsanwaltschaft vor, dass man um dasselbe Geld in „Kronen Zeitung“ oder „Heute“ mehr Leserschaft pro Euro erreicht hätte: „Angesichts der 10 x höheren Druckauflage und 6 x größeren Leserschaft der KRONE  erweisen sich die Inseratenausgaben der Stadt Wien im FALTER daher als massivst überhöht und unverhältnismäßig.“

Dieser „Vorwurf“ würde von „Kurier“ bis „Österreich“ wahrscheinlich viele treffen. Aber die Anzeigerin will, dass der „Falter“ verfolgt wird – und sonst niemand. Offensichtlich weiß sie, dass das alles vielleicht unwirtschaftlich, sicher aber nicht strafbar ist. Daher legt sie nach und behauptet, dass der „Falter“ von Stadt Wien und Arbeiterkammer Inserate bekommt, „um damit eine der Sozialdemokratischen Partei Österreichs wohlwollende Berichterstattung in diesem Medium zu fördern“.

Gekaufte Berichterstattung – damit wäre die Grenze zum Strafrecht überschritten. Aber genau zu diesem Vorwurf liefert die Anzeigerin keinen Beweis.

Der einzige Vorwurf, der dem „Falter“ konkret gemacht wird, betrifft eine Zeugenaussage eines ehemaligen „Krone“-Redakteurs zu „Einflussnahmen und Inseraten“. Darin wird „Falter“-Chefredakteur Florian Klenk vorgeworfen, nur über das Inseratenkorruptions-System der ÖVP und nicht über das der SPÖ berichtet zu haben. Auch der Anzeigerin scheint klar gewesen zu sein, dass das bestenfalls eine politische Wertung, aber kein strafrechtlich relevanter Beweis ist.

Vom Fach

Wer ist die Anzeigerin? Die Anzeige liefert Hinweise:

  1. Die Anzeigerin ist vom Fach. Namen von Personen und Zeitungen werden durchgehend groß geschrieben. Sebastian Kurz ist „Sebastian KURZ“, die Krone ist die „KRONEN ZEITUNG“. Formulierungen wie „Es darf als notorisch bekannt angesehen werden“ und „Folgt man den dahinter stehenden Überlegungen und Begründungen der WKStA, so besteht ein umso intensiverer und substantiierter Tatverdacht betreffend die hier geschilderte Sachverhaltslage“ findet man sonst in Protokollen von Staatsanwältinnen, egal ob sie gerade in einer Behörde oder einer Anwaltskanzlei arbeiten.
  • Die Anzeigerin nennt die Geschäftszahl des Ibiza-Akts der WKStA und legt der Anzeige zwei Aktenteile – die Ordnungsnummern 3621b und 4112 – als Beilagen bei.
  • Die Anzeigerin weiß, wohin die Anzeige muss. Daher schreibt sie als erste Adresse über ihre „Sachverhaltsdarstellung“ nicht „WKStA“, sondern „Oberstaatsanwaltschaft Wien“. Dort sitzt noch immer Pilnacek-Spezi Johann Fuchs als Chef. Sieht die OStA im Verhältnis „Klenk-WKStA“ auch nur den Anschein einer Befangenheit, könnte sie das Verfahren nach St. Pölten oder Innsbruck verlegen. Dort weiß man seit langem, was zu tun ist.

Chats

Gleich am Beginn der Anzeige heißt es: „Die Verdachtslage ist mit jener inhaltlich völlig deckungsgleich, die von der WKStA im Ermittlungsverfahren GZ 17 St 5/19d („Ibiza-Verfahren“) bezüglich Inserate des BMF in den Medien „KRONEN ZEITUNG“ und HEUTE“ zur Bewirkung wohlwollender Berichterstattung zugunsten von Sebastian KURZ und der Neuen ÖVP angenommen wird.“ Das ist falsch, weil hier ein entscheidender Unterschied ausgeblendet wird: die Chats.

Am 22. März 2017 schickte Thomas Schmid ein SMS an Sebastian Kurz: „Hatte sehr langes und gutes Gespräch mit Eva Dichand und in Folge mit Helmut Fellner! Hier ist wirklich etwas gelungen! Beide stehen voll hinter dir! In dieser Form gab es das bei einem ÖVP-Kandidaten sicherlich noch nie!“ Schmid erklärte Kurz die erwartete Gegenleistung: „Einige Punkte müssen aber verstärkt beachtet werden: Stiftungen, Presseförderung, RTR“.

Chats wie diese lieferten der WKStA die Gründe, gegen Herausgeber von „Heute“, „Kronen Zeitung“ und „Österreich“ als Beschuldigte zu ermitteln. Aber bis heute gibt es keine „Klenk-Chats“. Es gibt nur die Anschuldigungen einer anonymen Anzeige.

Das System

In dem Moment, in dem die WKStA die Aufnahme von Ermittlungen anordnet, wird aus einer anonymen Anzeige ein konkreter Tatverdacht und damit eine Geschichte. Andere Journalisten hätten die Anzeige daher auf Beweise für strafbare Handlungen geprüft, schnell festgestellt, dass sie fehlen und das einzige getan, was in dieser Situation bleibt: abwarten, was bei der Prüfung des Anfangsverdachts durch die WKStA herauskommt.

Warum hat sich Christoph Budin anders entschieden? In der „Kronen Zeitung“ haben Berichte über die Ermittlungen der WKStA gegen die Dichands für Unruhe gesorgt. Budin selbst gilt als ÖVP-nahe, wie auch BMI-Chats belegen. Aber interessanter ist ein Blick aus der Position der ÖVP. Medien wie „Der Standard“, „Falter“ und „ZackZack“ sind für die ÖVP vor allem eines: Störfaktoren. Unter Fleischmann heißt die Medien-Devise „Buy or destroy!“

Der anonyme Angriff auf den „Falter“ ist kein Einzelfall, aber vielleicht ein Auftakt. Bis zum Beginn des Wahlkampfs bleibt der ÖVP noch ein halbes Jahr – um die einen gleich- und die anderen auszuschalten.

Text ergänzt um 11.10 Uhr

______________________

Link: BMI-Chats auf ZackZack

Titelbild: Eggenberger / APA / picturedesk.com, Screenshot Falter, Montage ZackZack

 

Peter Pilz
Peter Pilz
Peter Pilz ist Herausgeber von ZackZack.
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49 Kommentare

  1. Dem Klorian sieht man ja halt schon förmlich an wie falsch und hinterfotzig der Typ ist und dass er die Hände nur zu gerne Aufmacht ist auch nichts neues und dass die Stadt Wien da inseriert wie vom Affen gebissen, auch nicht.
    Der Falter wird eh nicht beachtet und niemand will den kaufen. Zudem ist der Klorianus sowieso bloß noch damit beschäftigt sein geistiges Defizit auf Twitter Tag und Nacht vorzuführen, wie soll da auch Geld reinkommen? Da brauchts halt Inseratenkorruption.
    Soll das Schmierblatt sich doch einen Ibiza-Sponsor suchen. Apropos Ibiza: Zuerst stellte sich Flenki als Oberaufdecker auf, danach stellte sich heraus dass Ibiza voll sauber war. Lügen haben halt kurze Beine. Was für ein einfältiger Hampelmann.

    • Wie Kurz EU Ratsvorsitzender war ist danach publik geworden das er alles was EU Beitrag blockierte und ausschliesslich Datenüberwachung in der EU massiv voran getrieben hat….mit einem Trick hat er sogar eine Untersuchung vorangebracht die vorab von der EU Einheimische abgelehnt wurde….totalübeteachung und ofiziell Datensammeln von alle EU Bürger.
      Wieweit das Projekt weitergeht wurde NIE berichtet jedoch ist es offenbar noch aktiv….

  2. Die traurige Wahrheit ist: Weder der Boulevard mit Krone, Heute, Österreich ect, noch Klenk…. sind verteauenswürdig. Klenk fiel schon mehrmals mit rechtem Gedankengut auf. Er ist nicht die “Alternative” zum rechten Boulevard.

  3. Klenk ist bei Twitter (X) und denkt nicht daran, seine Follower zu verabschieden….. Auch wenn noch so deutlich wird, dass Twitterchef Elon Musk Rechtsextremist ist und gezielt Wähler beeinflussen möchte. Auch im deutschsprachugem Raum.

    https://www.derstandard.at/story/3000000189204/fokus-1-tesla-gr252nder-musk-teilt-beitrag-mit-aufruf-zu-afd-wahl

    Was bewegt Leute wie Klenk, Armin Wolf und viele weitere angeblich “kritische” und aufgeklärte Journalisten dazu immer noch Twitter zu nutzen???

      • Deshalb nicht: Twitter nutzt wie alle social media Plattformen Algorithmen…Es ist Meinungsmache, nichts anderes. Und es ist die Meinung des Rechtsextremisten. Musk, die hier “gemacht” wird. Sehr erfolgreich, wie man an den Umfragewerten sieht

    • @Reaktion auf Nehammer-Video

      Früher sang man weinselig unbeschwert 🎵 “schubi-schubi-duu…” 🎵
      Heutzutage höhnt man im bürgerlichen Lager nur mehr 🎶”chauvi-chauvi-duuu…” 🎶

      Geradezu verachtet bis “bestraft” werden diejenigen Schwächsten, denen der Lebensalltag in dessen pragmatischen Bewältigung am schwersten gemacht wird. “Leistung” soll sich “wieder” lohnen – “Mehrarbeit” wird eingefordert, Teilzeitarbeit aber zugleich erzwungen (4/5 Frauen anteilig), weil noch immer keine adäquaten Kinderbetreuungsplätze zur Verfügung gestellt, bzw. nur schleppend teilweise holprig dürftig umgesetzt werden – im bewährt zerfleddernden Föderalismus wieder einmal nur Bundesland abhängig…) Noch immer wird Arbeitsleistung im Verhältnis zu Finanz- und Vermögenserträgen überproportional, insbesondere aber !unsolidarisch besteuert…

      • Ganz genau, und davon abgesehen gibts einfach absolut keine Wertschätzung für Erziehungs-, Betreuungs- und Fürsorgearbeit!

        Diese Tätigkeiten werden schlichtweg nicht als Arbeit angesehen, bzw. anerkannt.

        Alles in Allem: Was für ein Riesensauerei!

  4. Das erinnert mich voll an das “Konvolut”, das damals zum Überfall auf den Staatsschutz geführt hat. Diesmal besser fundiert, aber immer noch haarsträubend leer. Die Stadt Wien hätte demnach pro Ausgabe etwa 6500 € beim Falter ausgegeben. die AK 1700 €. Das is nebbich für eine wohlwollende Berichterstattung.
    Dass das Geld bei Krone oder Heute besser aufgehoben gewesen wäre, wage ich zu bezweifeln. Dieser Hinweis verrät eher, aus welchem Umfeld die Kampagne kommt.
    Offenbar geht es bei Zeitungen genau darum, es wie in der Politik: Wenn du dich nicht reinwaschen kannst, musst du alle anderen schwarz waschen.

    Ungut.

  5. Dieser Krone-Artikel bestätigt meine Meinung über diese “Qualitätszeitung”.

    Griffige Beweislage, Fehlanzeige. Dafür Stimmungsmache. So wird man Chefredakteur bei den Dichands.

    Also, die üppigen Inseratenzuwendungen der Regierung an die Krone erfüllen nach wie vor ihren Zweck.

  6. Medien wie „Der Standard“, „Falter“ und „ZackZack“ sind für die ÖVP vor allem eines: Störfaktoren. Unter Fleischmann heißt die Medien-Devise „Buy or destroy!“

    Naja, der Standard berichtet sehr sanft über Schwürkis, vergöttert die Koalitionspartner und mittäter grüne und patzt ständig rot an was vom grossteil der Lesern stark kritisiert wird. Die spielen Schwürkisgrün den Ball zu…

    • Ja, ich erinnere mich an den Wahlkampf Kern gegen Kurz. Da war für mich der Standrad eindeutig (mit subtilen Mitteln) gegen Kern. Die haben von Kern in der entscheidenden Phase ein mE unheimlich nachteiliges Photo von Kern ganz vorne gebracht.

    • Das kann ich leider nicht bestätigen.
      Zumindest “Der Standard” und auch der Falter sind und waren nicht bereit über die zahlreichen Behördenversagensfälle die allein nur mir bekannt sind, in diesem Lande zu berichten und sind damit genau so gekauft wie all die anderen?
      Dieses Land schon lange keine funktionierenden Medien mehr, sonst würde sich ganz rasch sehr viel ändern müssen, schon geändert haben, oder nicht möglich gewesen sein!

  7. Die Anzeigerin rechnet in einer eigenen „Beilage 3“ detailliert nach und stellt fest, dass der „Falter“ von 2012 bis 2023 Inserate von der Stadt Wien in Höhe von 4,76 und von der Arbeiterkammer in der Höhe von 1,31 Millionen Euro erhalten habe.

    https://kontrast.at/medienfoerderung-pressefoerderung-corona-oesterreich/#:~:text=Die%20gro%C3%9Fen%20Gewinner%20der%20Corona-Sonderf%C3%B6rderung%20f%C3%BCr%20Medien%20sind,gut%20steigen%20die%20%C3%96VP-Zeitungen%20bzw%20%C3%96VP-nahe%20Zeitungen%20aus.

    Danach stiegen sie weiter die “Förderugen”,
    Was die in 11 Jahre !!!!!! an Werbegelder ausgegeben haben haben andere in einem Monat kassiert !!!!

    Gewessler verprasste für Eigen PR 5,4 Millionen in drei Monate !!!! Gab Millionen an ex grüne für total lächeriche Studien aus….das ist für mich Lupenreine Korruption…..

    Was die mit der aonymen anzeige macht ist rein Schmutzkübel werfen und kommt wegen der Unterlagen aus dem Schwürkisgrünem Eck…

    • Sie dürfen vor allem die berühmten Gegengeschäfterln nicht vergessen.
      Habe gerade die Veröffentlichungen des Rechnungshofs zum Parlamentsbau gelesen…
      Da wird der “Herr Gegengeschäftl” ganz gut gegengeschäftelt haben? – Vor allem die 20.000m² mehr an Mietflächen trotz der Parlementsflächenvergrößerung, bieten da ein wahrlich langfristiges nützbares Potential dafür?

  8. Allein, dass die AK Geld für Inseratenwerbung ausgibt und ausgeben darf ist für mich schon ein unfassbarere Skandal.
    Anstatt endlich die Politik zu fordern, welche seit Jahrezehnten überfällig ist, versucht man auch noch mit diesem Schweiggeld die hier damit verschweigenden Qualitätsmedien zu kaufen? (Dazu kommt noch die Frage, woher diese Geldmittel überhaupt kommen… – Eine AK Zwangsbeitrag und davon ohne Leistung auch noch Schweigegeld, dass das nicht auffällt – geht meiner Meinung nach nicht mehr weiter zu steigern?)
    Und wie man sieht, auch noch mit großem Erfolg und auch noch mit einem dunklen Wettbewerb behaftet, von welchen Institutionen nun welche Medien am Meisten von diesem Schweiggeld erhalten…
    Da ist man nur noch sprachlos, auch über die Worte, dass wir so nicht währen…

      • Danke für diese Info, dass wußte ich nicht
        Ja die WK schimmt weiter im Geld und kann kräftig mithelfen die Medien gewogen zu halten.
        Eigentlich eine extreme Waffungleichheit der angeblichen Sozialpartner?

    • @Dealer: Also ich zahle meinen Beitrag gerne und habe auch schon mehrmals von meiner AK Mitgliedschaft profitiert. Von keine Leistung kann da wirklich nicht die Rede sein. Wenn man sich natürlich nicht die Mühe macht sich darüber zu informieren sondern einfach losbrüllt profitiert man natürlich nicht davon. Mir scheints sie haben diesbezüglich wenig bis keine Ahnung. Sind sie überhaupt AK Mitglied?

      • Der Dealer ist “Unternehmer”, der Corona Förderungen erhalten hat. Somit kein AK Mitglied, und vermutlich aus selbigem Grund AK-hasser.

        • Ja es gibt aber auch Unternehmer die kaum, oder viel zu wenig Förderugen erhielten, aber auch das hat bis heute nicht einmal jemanden wirklich merklich überhaupt interssiert?
          Hat aber natürlich auch Auswirkungen auf dort beschäftigte Mitarbeiter – es lebe deshalb die Sozialpartnerschaft und noch mehr diese so segensreich gewesene Coronapolitik – die historisch größte und unfairste und in dieser Hinsicht noch immer nicht beachtete Umverteilung.

      • Ja ich bin AK Mitglied seit zig Jahren, aber auch Unternehmer, wenngleich ohne den berühmt notwendigen Einfluss auf das Unternehmen.
        Trotzdem hat mich die AK noch nie vertreten und mir schon einmal ein anwaltliches Schreiben geschickt, dass die WK für mich zuständig wäre und wenn ich mich nochmals an diese wenden würde, man gerichtlich gegen mich vorgehen würde…
        Die WK hat mir dazu geschrieben und das aufgeschlüsselt begründet, dass doch die AK für mich zuständig wäre..
        So zahle ich weiter an BEIDE Sozialpartner, aber bleibe trotzdem ohne Leistung und auch ohne jegliche Beratung und diese tollen Partner weiter dazu von den schweigenden Medien in diesem unaufgeklärten Dillemma belohnt, wenngleich dieses Schweigen eben auch noch mit meinen Geld nicht sehr billig sein kann, wennglich auch sehr ungleich verteilt?
        Das ist eben auch unser viel geliebtes Österreich…

  9. Ist halt Wahlkampfzeit, zum Leidwesen von Herrn Klenk. Das Vertrauen der Bevölkerung in dieses Land samt seinen Institutionen ist ohnehin nachhaltig erschüttert. Viele Menschen leben mittlerweile in Parallelwelten oder gründen gar einen eigenen Staat im Staat und nach dem Sager vom armen Kind das halt Kuchen beim Mäcki essen soll wenn das Brot unerschwinglich ist kommt vielleicht eh bald ein Massenaufstand oder eine Revolution. Fragt sich nur was am Ende davon steht. Ich wills gar nicht wissen.

  10. Hat die hier viel umjubelte und beliebte WKStA eigentlich schon angekündigt im Fall SORA/Lockl-ORF/SPÖ die Ermittlungen aufzunehmen, oder pennt Glatzkopf noch immer auf seinem Schreibtisch?

    • … am VfGH tut sich aber etwas: Da wird über die Frage, ob die Regierung (nicht?) auf die ORF-Gremien (Stiftungs- und Publikumsrat) zuviel Einfluss über die berüchtigten “Freundeskreise” im theoretisch politisch unabhängigen Medien-Flaggschiff nimmt, gerichtet werden… https://orf.at/stories/3332471/ Kernsatz: “Es gebe weder ein öffentliches Auswahl- oder Besetzungsverfahren noch die Möglichkeit, Besetzungen einer unabhängigen gerichtlichen Kontrolle zu unterziehen. Auch mangle es an Kriterien, die die gebotene Unabhängigkeit und Qualifikation der Mitglieder gewährleisten könnten. Durch die gesetzlich offene Abstimmung im Stiftungsrat stünden die Mitglieder nochmals unter der Kontrolle der Entsender…” An anderer medialer Stelle heisst es dazu: “Verfassungsrichter rätseln über Vereinbarkeit mit Unabhängigkeit – Vorab bekannte Abstimmungsergebnisse lassen Höchstrichter zweifeln. Armin Wolf bei Verhandlung über Politeinfluss auf ORF-Gremien in der ersten Reihe…”

      Dass Lothar Lockl seine Haut als Vorsitzender im ORF-Stiftungsrat retten wollen wird, ist eh klar…

      • Ist ja schon sehr selbst entlarvend, wenn man Politiker oder der Politik nahe Personen in den ORF Stiftungsrat reinsetzt, schließlich ist die Aufgabe eines Stiftungsrates die Vertretung der Eigentümerinteressen….

        • Nachtrag für AntonYm: Was das Urteil des Höchstgerichtes betrifft habe ich da so eine dunkle Ahnung in welche Richtung das gehen wird. Die demokratisch gewählten Volksvertreter vertreten (wie der Name schon sagt) ja das Volk. Also auch das Volk als Eigentümer des ORF. Damit ist es legitim wenn das gesamte politische Spektrum gemäß seines Wahlerfolges im ORF Stiftungsrat vertreten ist. Was zwar derzeit nicht der Fall ist (gemessen an der letzten Nationalratswahl und in Anbetracht von ominösen Freundeskreisen) aber das könnte man ja nachschärfen. Davon abgesehen darf in Österreich Niemand aufgrund seiner politischen Gesinnung einen Nachteil in seinen beruflichen Bestrebungen haben und ich schätze das gilt auch für einen Lockl. Warum also sollte der keinen Job im ORF Stiftungsrat haben, nur weil er eine Wahlkampagne für eine Regierungspartei geführt hat oder mit einer ORF Moderatorin verheiratet war. Schließlich ist der Lockl kein Richter dem man Befangenheit nachsagen könnte und eine politische Meinung hat schließlich (fast) Jeder. Man könnte ihm höchstens nachsagen er sei für seinen Job nicht qualifiziert und damit sind wir sozusagen bei der fehlenden Stellenbeschreibung/Ausschreibung die notwendig gewesen wäre und das eigentliche Problem darstellt. Das selbe Problem übrigens, das es bei der Besetzung der ÖVP nahen Rechnungshofpräsidentin auch gegeben hat (bis die Art der Bestellung auf Druck der SPÖ geändert wurde). Etwas das auch beim ORF möglich wäre. Ob Objektivierungsverfahren oder Bestellung durch Zweidrittelmehrheit….alles wäre besser gewesen als irgendwelche Sideletters. Dass eine Frau Kraker nicht unabhängig gewesen wäre, hat z.B. ohnehin keiner geglaubt und eine politische Meinung/Einstellung hat wie schon gesagt jeder Mensch. Ähnlich sehe ich das bei Lockl. Nur die Art seiner Bestellung passt nicht. Ich denke außerdem eine (möglichst) objektive Berichterstattung steht und fällt ohnehin mit der Qualität der Berichterstatter, nur die haben das Problem, dass sie es naturgemäß nicht jeder politischen Couleur recht machen können. Damit ist im Gezerre um den ORF mit einer Fortsetzung zu rechnen. Aber so lange Leni Riefenstahl und Luis Trenker dort nicht in Dauerschleife präsent sind habe ich noch Hoffnung.

          • @baer
            Der Stiftungsrat besteht aus 35 Mitgliedern und sichert den Einfluss der politischen Parteien im ORF. 24 der 35 Stiftungsräte werden von
            9 Miglieder der Bundesregierung
            9 Miglieder der Landesregierungen (je ein Mitglied pro Bundesland)
            5 Mitglieder der Parlamentsparteien (je ein Mitglied pro Partei) ausgewählt
            6 vom Publikumsrat (der aus 17 von insges. 29 vom Bundeskanzler bestellten Mitgliedern besteht)
            5 Stiftungsräte stellt der ORF-Zentralbetriebsrat.
            Mit anderen Worten: Die Regierung !bestimmt im Stiftungsrat (und Publikumsrat) in überragend politischer Meinungs-Mehrheit !immer über Inhalt, Menge, Format, Sendeplatz und -Zeit sowie Konfiguration des gesamten Spektrums an Info- und Entertainment… (neuerdings auch, ob man überhaupt zu politischen Stellungnahmen erscheint, bzw. wie: im Interview- oder auch Duell-Setting)

      • @Toni
        Der Lockl ist eine ganz falsche Nummer, ist er doch eigentlich jener, der die Fäden hinter den Grünen zieht.
        Da haben Süffl und Co. wohl auf das falsche Pferd gesetzt.
        Nicht umsonst wird die ORF- Haushaltsabgabe eingeführt. Lockl ist alles, aber nicht dumm.

        • Die Dummen landen ja auch eher in einem anderen politischen Spektrum als es der Lockl vertritt. Was die Haushaltsabgabe betrifft, die ist wirklich ekelhaft und riecht nach Stockholmsyndrom.

    • Na ja zumindest sitzt von denen keiner auf dem Schoß von einem Taliban um einen Rechtsradikalen zu retten, der sich beim Aussuchen seines Urlaubszieles vertan hat. Top! Kannst nicht erfinden!

        • Ja eh, wir sollten alle Flüchtlinge nach Afghanistan zurückschicken weil da kann man ja angeblich herrlich urlauben (sagen zumindest einschlägig Rechtsextreme).

          • @baer
            Sooo schlimm kann es da nun doch wieder nicht sein, leben in diesem Land doch noch Millionen von Menschen.
            Sind Sie noch immer erzürnt darüber dass die Islamisten die kommunistischen Besatzer vernichtend zerfetzt und aus ihrem Land gebombt haben?
            Alles können Sie halt leider nicht haben denn Sozialismus und Islamismus lassen sich leider nicht vereinen. Wer die Wahl hat, hat halt einmal die Qual…
            Nicht umsonst wird der Islamismus dem NS so ziemlich gleichgestellt.
            Stimmt Sie das nun traurig?

  11. Es ist, was es ist. Es ist etabliert und daher unangreifbar! Es ist Korruption!
    Oder wie Sobotka es ausdrückte: Es ist allgemein bekannt, kein Geschäft ohne Gegengeschäft!
    Die Gefälligkeitsartikel, Hofberichterstattung, sind das Gegengeschäft!
    Es ist, was es ist. Es ist und bleibt Korruption, da Steuergeld mißbraucht wird!

  12. | „Jetzt hat es also auch die selbst ernannten Medien-Saubermänner bei der Wiener Stadtzeitung „Falter“ erwischt.“ |

    Witzig, als ob Klenk & Co jemals sich !selbst als “Medien-Saubermänner” bezeichnet hätten und ihnen dieses “Etikett” nicht von diesen Kettenhunden “am rechten Ufer” umgehängt worden wäre… 😉

    Aber, jo, so kannst korrumpierten Mainstream-Medien-Boulevard präjudizierend prononciert schon mal auf die Tagesagenda bringen. Unter unter den Tisch fallen lassen, dass Regierungsinserate als “Medienkooperationen” umschrieben 2022 sich auf ~28,2 Millionen beliefen…

    “Mia san mia!” – und “mia” können auch anders – wie bereits eindrucksvoll dokumentiert:

    https://www.oe24.at/oesterreich/politik/affaeren/die-geheimen-dichand-chats-mit-thomas-schmid/550721153

    | Im Fokus der Justiz steht dabei die Verleger-­Familie Dichand und ihre beiden Zeitungen Heute und Krone. Insgesamt gibt es neben Ex-Kanzler Sebastian Kurz in dieser Causa acht ­weitere Beschuldigte – auch Heute-Herausgeberin Eva Dichand und ihr Ehemann, ­Krone-Herausgeber Christoph Dichand, werden als Beschuldigte genannt. Es geht um mutmaßliche Inseraten-Deals mit dem Finanzministerium und Lobbying für ein „stifterfreundliches Stiftungsgesetz“.
    Dichand an Schmid: “Wir können auch anders” -> Nun liegt die 104 Seiten lange Anordnung zur Hausdurchsuchung bei Eva Dichand vor – und darin fährt die WKStA schwere Geschütze gegen die Verleger-Familie von Heute und Krone auf. |

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