Donnerstag, September 19, 2024

Wiener Webseiten-Streit zwischen Rot und Türkis

ÖVP und die junge SPÖ richten sich derzeit Nettigkeiten aus. Auf ungewöhnlichem Wege: Beide richteten Webseiten gegen den anderen ein.

Wien | dasistnichtnormal.wien gegen diesindnichtnormal.wien: So lautet das Cyber-Duell von Rot und Türkis in der Bundeshauptstadt. Die ÖVP Wien erstellte die erstgenannte Website, um gegen die Stadtregierung zu schießen.

Mahrer mit Anti-SPÖ-Seite

Mit dem Konterfei des türkisen Wiener Obmanns Karl Mahrer listet man die Skandale beziehungsweise Versäumnisse der Wiener Roten auf. Darunter etwa die „Kostenexplosion Krankenhaus Nord“, die „zu hohen Sozialleistungen für viele Asylanten“, oder der „Wien Energie-Finanzskandal“. Alles untermalt in rot, um noch einmal extra auf die SPÖ hinzuweisen. Wer auf den interaktiven Kärtchen zum jeweiligen Thema mehr wissen will, wird umgehend auf Presseaussendungen von türkisen Vertretern Wiens verwiesen.

Mahnende Worte richtet auch Mahrer an die Besucher der Website: „Die Menschen in Wien haben sich an die zahlreichen Missstände gewöhnt. Unterstützt wird das Ganze durch eine SPÖ-Stadtregierung, die uns noch dazu weismachen will, dass alles normal ist. Doch das alles ist definitiv nicht mehr normal!“

Roter Konter: Die sind nicht normal

Nun zog allerdings die Junge Generation Wien nach und erstellte ihre Konter-Website namens “diesindnichtnormal.wien”: In der Aufmachung fast eine Eins-zu-Eins-Kopie der ÖVP-Seite nur türkis, statt rot.

“Nicht normal” für die jungen Roten sind hier etwa: Wolfgang Sobotka, Sebastian Kurz, Gerhard Karner oder auch der ÖVP-Bundesrat Harald Himmer. Ebenso im Mahrer-Stil platziert der JG-Vorsitzende Alexander Ackerl seine Botschaft auf der Seite: Die Wienerinnen und Wiener wissen: Die ÖVP hat ein Korruptionsproblem. Dass auch die ÖVP Wien daran mitwirkt, Aufklärung zu verhindern und sich von Sebastian Kurz nie distanziert hat, ist absolut nicht normal!“ Ebenso gibt man den Besuchern der Seite die Möglichkeit, „korrupte Aktivitäten der Österreichischen Volkspartei“ an den ÖVP-Ethikrat zu melden. Dieser habe anscheinend „große Schwierigkeiten“ diese Verstöße zu erkennen.

Titelbild: EVA MANHART / APA / picturedesk.com /Screenshot: ÖVP/JG Wien /Montage

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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