Dienstag, Oktober 8, 2024

Köstinger verplappert sich: “Sidlo Kandidat der Novomatic”

Köstinger verplappert sich:

Einen bemerkenswerten Auftritt legte Elisabeth “Elli” Köstinger Sonntagabend bei „Im Zentrum“ hin. Sie schockierte mit ihrer Aussage zu Peter Sidlo und der Casino Affäre das gesamte TV-Publikum. „Peter Sidlo war Kandidat der Novomatic“, sagte Köstinger und merkte gar nicht, was sie damit von sich gab.

Wien, 25. November 2019 / Offiziell war Peter Sidlo von allen drei Eigentümern der Casag als Vorstandsdirektor berufen worden. Auch die Moderatorin Claudia Reiterer konnte kaum fassen, was Köstinger da rausposaunte. Sie fragte nach, dachte, es hätte sich um einen Versprecher gehandelt. Doch auch auf Nachfrage blieb Ex-Umweltministerin Köstinger (ÖVP) bei ihrer – überraschend transparenten – Position. „Ja, Sidlo war der Kandidat der Novomatic“. Köstinger wiederholte den PR-Wahnsinn. Denn ob Sidlo auf Bestreben der Novomatic in den Casino-Vorstand gerutscht ist, das ist die zentrale Frage in der Casinos-Affäre.

Hafenecker überrascht

Schwer in Bedrängnis klärte Köstinger dann sogar der FPÖ-Mann Christian Hafenecker auf: „Entschuldigung, alle drei Miteigentümer haben Sidlo auch vorgeschlagen“, bemühte Hafenecker sich, das Gesagte richtig zu stellen. Brisant: Im Raum steht der Vorwurf, dass Sidlo mithilfe von Novomatic und FPÖ in den Vorstand kam. Die Vermutung, dass dafür Glücksspielgesetze zugunsten der Novomatic erlassen werden sollten, ist gerade Gegenstand öffentlicher Auseinandersetzung. Aktuell ermittlet die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in dieser Causa – es gilt die Unschuldsvermutung.

NEOS fordern U-Ausschuss

Alle Betroffenen, auch Novomatic, bestreiten die Vorwürfe. Aber die Kurz-Intima Elisabeth Köstinger hat offenbar ihr Urteil schon gefällt. Das überraschte gestern die gesamte Runde. Sepp Schellhorn von den NEOS stellte daraufhin sofort klar: „Genau deshalb brauchen wir einen Untersuchungsausschuss.“

Für die Zuseher vor dem Fernseher jedenfalls eine einzigartige Situation. Denn von der ÖVP ist man solche „transparenten“ Aussagen nicht gewohnt. Köstingers Aussage steht jedenfalls in scharfem Kontrast zur aktuellen Kommunikationsstrategie von Türkis und Grün, die lautet: Bei der Sidlo-Bestellung war alles rechtens.

(red)

Titelbild: APA Picturedesk

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