Mittwoch, April 24, 2024

Tierschutzorganisationen enttäuscht – Koalitionsprogramm

Koalitionsprogramm

Die Präsenz der Tierschutz-Thematik hat im Regierungsprogramm der türkis-grüne Koalition einen geringeren Anteil als etwa der Klimaschutz. Jedoch: Ein Verbot des Schredderns von lebendigen Küken ist vorgesehen, das Verbot von Schlachttiertransporten in Drittstaaten und die Zukunft der Ferkelkastration fand Erwähnung. Für die Tierschutz-NGOs, allen voran dem VGT, zu wenig, nur ein Anfang oder gar eine Enttäuschung.

Wien, 03. Jänner 2020 / Das geht aus den freitäglichen Aussendungen des Tierschutzvolksbegehrens, des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) und der Tierschutzorganisation Vier Pfoten hervor. Für die letztgenannte gemeinnützige Privatstiftung ist das Koalitionsabkommen zwischen der ÖVP und den Grünen eine riesige Enttäuschung: Vier Pfoten ortete kaum Verbesserungen für die Tiere. “Wichtige, auf breiter Front seit langem geforderte Maßnahmen, wie eine Kennzeichnung von Lebensmitteln in der Gastronomie und ein Verbot der tierquälerischen betäubungslosen Ferkelkastration, sind wieder nicht enthalten”. Obgleich die Themen Ferkelkastration und Verbesserungen bei der Kennzeichnung von Lebensmitteln durchaus im Programm zu finden sind, kritisierte die Vier-Pfoten-Österreich Direktorin Eva Rosenberg, dass die angehende Regierung “die Zeichen der Zeit im Bereich des Tierschutzes leider nicht erkannt” habe und den Tierschutz als Randthema behandle.

VGT kritisiert ÖVP

Auch der VGT bemängelte per Aussendung, dass “dem Tierschutz nicht einmal ein eigenes Unterkapitel gewidmet ist.” So suche man in diesem Regierungsprogramm auch nur ein Wort zu Tierversuchen vergeblich. Ebenso betreffe dies das Bundesjagdgesetz, ein Pelzverkaufsverbot oder ein Verbot von Tierzirkussen. “Der VGT hat nun schon 28 Jahre Erfahrung mit der Politik, mehr als die allermeisten Abgeordneten im Parlament. Die ÖVP hat sich in diesen Jahren radikaler gegen den Tierschutz positioniert, als alle anderen konservativen Parteien Europas”, kritisierte VGT-Obmann Martin Balluch. Laut ihm sei jeder Tierschutzstandard, wie etwa das Legebatterieverbot, gegen den massiven Widerstand der ÖVP erstritten worden.

(APA)

Titelbild: APA Picturedesk

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