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#hackthecrisis: Lösungen für die Corona-Krise

Lösungen für die Corona-Krise

#hackthecrisis: Während die Regierung mit Feuerlöschen beschäftigt ist, entwerfen engagierte Menschen Projekte zur Lösung vieler Probleme, mit der die Österreicher angesichts Covid-19 derzeit konfrontiert sind. Beim Hackathon am Wochenende kamen 700 Teilnehmende virtuell zusammen, um Ideen zu Lösungen in der Krise Gestalt zu geben – mit einem beachtlichen Outcome.

Wien, 30. März 2020 / Haben Sie schon einmal von einem Hackathon gehört? Das Kunstwort setzt sich aus „Hack“ und „Marathon“ zusammen – Der Hackathon bietet einen organisatorischen und technischen Rahmen, in dem sich engagierte Bürger aus allen Bereichen der Gesellschaft (vom Programmierer über Designer, kreativen Kopf, Problemlöser, Ökonom, Tischler bis hin zu Lehrer, Mediziner etc.) online einbringen können. Ziel ist es, funktionierende Prototypen und Lösungsansätze für gesellschaftliche Fragestellungen zu entwickeln. Zuletzt haben Sie vielleicht Ende Jänner von einem Hackathon gehört, als Programmierer im Rahmen eines Hackathons einen Autbahnvignetten-Onlineshop in 48 Stunden auf die Beine stellten – und dem Steuerzahler so die 16 Millionen Euro, die ein Minister dafür ausgeben wollte, ersparten.

#hackthecrisis – eine globale Community findet Lösungen in der Corona-Krise

Die estnische Startup-Community veranstaltete vor rund zwei Wochen den ersten Corona-Krisen-Hackathon unter dem Hashtag #hackthecrisis. Die Krise könne mit Technik beantwortet und bewältigt werden, so die Idee. Seither breitet sich die Veranstaltung weltweit rasend schnell aus und findet extrem hohen Zulauf. Letztes Wochenende in Deutschland fand der #hackthecrisis-Hackathon mit 42.000 Teilnehmern statt. Insgesamt haben bereits 41 Hackathons auf der ganzen Welt – von Australien über Indien und Saudi Arabien, Nigerien, Polen und Kanada – stattgefunden.

#hackthecrisis Hackathons haben bereits in über 40 Ländern stattgefunden. Screenshot von garage48.org – die estnische Webseite hostet Hackathons weltweit und stellt Infos zum Abhalten eines Hackathons zur Verfügung.

Idenreichtum der Menschen aktivieren

Angesichts der Krise sitzen viele Menschen isoliert zu Hause – und haben Zeit, sich Gedanken über kreative Problemlösungen zu machen. Dieses Potenzial nutzen die #hackthecrisis Hackathons und tragen zur Aktivierung der Bürger bei, die es gerade in Zeiten von Ausgangssperren und Physical Distancing dringend braucht. So auch in Österreich, wo der Hackathon am vergangenen Wochenende von AustrianStartups veranstaltet wurde:

“Wir wollen damit die Kreativität und den Ideenreichtum der Menschen aktivieren, die derzeit zu Hause bleiben, aber eigentlich gerne mit anpacken würden – wir sind überzeugt da gibt es unglaublich viel Potenzial, auch vom Sofa aus Projekte zu entwickeln, die jetzt ganz konkret helfen,” sagt Markus Raunig, Geschäftsführer von AustrianStartups.

In Zusammenarbeit mit öffentlichen Institutionen, Firmen und gemeinnützigen Organisationen sollten so Projekte initiiert werden, die die österreichische Bevölkerung in der Bewältigung der aktuellen Krise unterstützen.

#hackthecrisis Austria

Das Event wurde von der Startup-Community ins Leben gerufen und unter anderem vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort unterstützt. 700 motivierte, visionäre und engagierte Menschen erarbeiteten gemeinsam innerhalb von 48 Stunden Lösungen und Antworten zu festgelegten Problemstellungen. Viele sehen darin eine Möglichkeit, mit einem Startup neu durchzustarten. ZackZack hat mit Stefan Burkart, einem Teilnehmer des Hackathons, über das Event gesprochen:

„Für mich war der Hackathon ein tolles Event, gerade in der Krise. Es ist unglaublich, wie motiviert die Leute sind, da jetzt sinnvolle Lösungen für die Gesellschaft zu finden. Es war ein extrem breites Publikum dabei – Menschen mit komplett unterschiedlichen Hintergründen. Es war total spannend, Teams online zu formen, an einer gemeinsamen Vision zu arbeiten und innerhalb von 48 Stunden ein Produkt und Video zu erstellen. Und natürlich schon mit dem Ziel, die Idee nach dem Hackathon möglichst schnell zu einem Produkt weiterzuentwickeln. Je schneller die Lösungen für die breite Masse verfügbar sind, desto mehr Menschen kann jetzt in der schwierigen Zeit geholfen werden.“

Physiotherapie trotz Ausgangssperre

Die Ideen der Projektteams sind sehr vielfältig: Von einer ordentlichen Corona-Info-Webseite fürs Gesundheitsministerium über eine App zur Verbesserung der Logistik von Medizinprodukten bis hin zu einem Projekt, das alten Menschen in der Isolation den Kontakt zu ihrer Familie auch ohne Smartphone ermöglicht. Eine der vielen Projektideen ist”Activityclass”: Eine Plattform, mit der Selbstständige wie Physiotherapeuten oder andere Trainer in Kontakt mit ihren Kunden bleiben, und Behandlungen fortführen können, sodass die Versorgung der Bevölkerung gewährleistet ist und die Selbstständigen nicht ums Überleben fürchten müssen. Als Teil eines 3-köpfigen Teams haben Stefan Burkart und Oliver Alf das Konzept für die Plattform entwickelt.

Knapp 60 Projektideen sind im Rahmen des Hackathons entstanden. Eine davon ist die Plattform “Activityclass” von Stefan Burkart und Oliver Alf.

Gute Lösungen sollen Aufmerksamkeit bekommen

Auf der Webseite des Hackathons wird jedes Projekt im Videoformat vorgestellt. Nun werden aus 40 Videos und Ideen die besten gewählt, bis Montag 17 Uhr sollen die Gewinner-Projekte feststehen. Auf die Gewinnerteams, die am Montag bekannt gegeben werden, warten Sachpreise und weiterführende Unterstützung im Wert von insgesamt über 10.000 Euro.

“Der Hackathon ist nur der Startpunkt – die Projekte müssen auch umgesetzt werden können, damit wir diese große Herausforderung durch Covid-19 als Gesellschaft meistern”,

so Josine Bakkes, Projektkoordinatorin des Hackathons.

Ob ein Team zum Gewinner gewählt wird, oder nicht: Viele der Problemlösungen für über 60 unterschiedliche Bereiche unserer Gesellschaft sind beachtlich und verdienen Aufmerksamkeit. ZackZack wird daher in den kommenden Tagen ein paar ausgewählte Projektideen vorstellen.

(lb)

Titelbild: Pixabay

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