Der österreichische Milliardär Rene Benko braucht dringend Geld für seinen deutschen Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof. Benko wartet weiterhin auf Staatshilfe, nachdem Gespräche am Wochenende zu keinem Ergebnis geführt haben.
Wien, 30. März 2020 / Die Fachzeitschrift „Textilwirtschaft“ zitiert aus einem internen Papier, in dem es heißt, das Unternehmen führe “derzeit unter anderem Gespräche mit den Banken, um die umfangreichen Voraussetzungen für die Inanspruchnahme staatlicher Hilfsgelder zu schaffen.” Dieser Prozess sei allerdings “derzeit noch sehr bürokratisch und aufwendig. Er kostet wertvolle Zeit.” Aus dem Umfeld des Konzerns wurde der Deutschen Presse-Agentur der Inhalt des Papiers bestätigt. Der Konzern wollte sich auf Anfrage nicht äußern. Laut Manager Magazin befinde sich das Unternehmen „im Überlebenskampf“. Ein Großteil der Filialbeschäftigten befindet sich inzwischen in Kurzarbeit. Jedoch schreibt das Magazin, dass die Kurzarbeitszeitmodelle für das Unternehmen nicht ausreichen. Deshalb werde sich der Konzern im März 15 Prozent der Mitarbeitergehälter einbehalten.
80 Millionen Euro Umsatzverlust pro Woche
Um das Warenhausunternehmen mit seinen 28.000 Mitarbeitern und rund 170 Standorten zu retten, ist Eigentümerin Signa offenbar auch selber bereit, “signifikante finanzielle Unterstützung” zu leisten. Der Konzern musste aufgrund der sich ausbreitenden Coronavirus-Pandemie seine Filialen schließen. “Jede Woche verlieren wir mehr als 80 Mill. Euro Umsatz, während wesentliche Kosten weiterlaufen”, heißt es in dem internen Papier.
Das Geschäft in den Warenhäusern ruht zum großen Teil, aber nicht komplett. Rund 50 Lebensmittelabteilungen des Unternehmens sind noch offen. Auch extern vermietete Lebensmittel- und Drogerieflächen, die separat gut zugänglich sind, sind weiterhin geöffnet. Außerdem arbeiten die Abteilungen, die aus den Filialen heraus Waren für den Online-Shop verschicken.
(apa/bf)
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