Neos wollen Aufklärung zum Nehammer-Fake News-Skandal
Es war das Thema des Wochenendes! Berichte über angeblich abgängige Asylwerber stellten sich als Fake News heraus, kritische Artikel darüber verschwanden über Nacht, bevor neue Falschnachrichten über Wien auftauchten. Als Quelle der Fake News gilt das Innenministerium von Karl Nehammer (ÖVP) bzw. der Minister selbst, wie ZackZack aufdeckte. Die NEOS wollen nun parlamentarische Aufklärung.
Wien, 11. Mai 2020 | Das wiederholte Anpatzen Karl Nehammers gegenüber Wien wird nun auch Thema für eine parlamentarische Anfrage. Am Donnerstag kursierte durch die Medien die Nachricht, dass aus dem Messe-Betreuungszentrum Wien 28 Asylwerber abgängig seien.
Der Wiener Krisenstab stellte schnell klar: es handelt sich um eine Falschnachricht! Die Asylwerber seien nicht verschwunden, keine Person sei vermisst. Zu spät, Zeitungen schnappten die Falschmeldungen bereits auf und verbreiteten sie unter ihren Lesern. Wer war der konkrete Tippgeber der Medien, dem die Redakteure blind und ohne Nachfragen bei der Stadt Wien vertrauten?
Kritische Medienberichte plötzlich verschwunden
Eine große Gratis-Zeitung berichtigte zunächst den Artikel über die vermeintlich verschwundenen Asylwerber. „Das Innenministerium leakte am Donnerstag das Gerücht, es seien 28 Asylwerber aus der Messe Wien abgängig. Eine Falschmeldung“, hieß es in der Online-Version der Zeitung. Doch in der Nacht auf Freitag wurde der Artikel grundlegend überarbeitet, keine Spur mehr von einem Leak des Innenministeriums. Entsprechende Social-Media-Posts wurden gelöscht.
NEOS stellen parlamentarische Anfrage
Nachdem ZackZack über die Vorgänge berichtete, wollen die NEOS nun eine parlamentarische Anfrage an Innenminister Karl Nehammer stellen. Dies kündigte die Sprecherin für Inneres der NEOS, Stephanie Krisper, auf Twitter an. Die Anfrage sei laut Krisper bereits auf dem Weg.
Da kommt eine #parlAnfrage– denn was wurde da gespielt? @neos_eu https://t.co/KpnTn1NfPB
— Stephanie Krisper (@steffi_krisper) May 9, 2020
Auch die ZackZack-Folgestory könnte noch Folgen für Innenminister Nehammer haben. Brisante Unterlagen rund um die Angst-Kampagne von Innenminister Nehammer – trotz nicht besorgniserregender Infektionszahlen, wie das Ministerium laut Unterlagen selbst weiß – schlugen hohe Wellen. ZackZack bleibt am Nehammer-Fake News-Skandal dran. Die NEOS auch.
Wenn Ihnen das schon eine Anfrage wert ist, lesen Sie doch mal das Neueste in der Causa:https://t.co/IgmLn40UHT
— Thomas Walach (@ThomasWalach) May 9, 2020
Auch der zweite Nehammer-Skandal könnte noch ein parlamentarisches Nachspiel haben.
(bf)
Titelbild: APA Picturedesk