Tiroler ÖVPler entgleist vollkommen
Eine üble Entgleisung hat sich der Tiroler Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler (ÖVP) bei einer Petitionsübergabe geleistet. Dieser beschimpfte eine WWF-Naturschützerin vor laufender Kamera als „widerwärtiges Luder“. Mit Video.
Wien, 04. Juni 2020 | Bei der Übergabe von 22.800 Protest-Stimmen gegen das Wasserkraftwerk Tumpen-Habichen sorgte der Tiroler Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler für einen Eklat. Während eine Aktivistin der Umweltschutzorganisation WWF versuchte, dem ÖVP-Mann den Sachverhalt ruhig darzustellen, flüsterte Geisler in Richtung Grünen-Chefin Ingrid Felipe: „Widerwärtiges Luder“. Die Aussage Geislers dürfte sich auf die Aktivistin bezogen haben. Pikant: Felipe reagierte nicht auf die Aussage Geislers! Der frauenfeindliche Sager wurde von einer Kamera eingefangen.
Tirols Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler hat sich eine üble Entgleisung geleistet und eine @wwfaustria-Naturschützerin bei einer Petitionsübergabe frauenfeindlich beschimpft. Wir fordern eine rasche & glaubwürdige Entschuldigung, ansonsten ist Geisler rücktrittsreif. pic.twitter.com/30FTvamqLR
— WWF Austria (@wwfaustria) June 4, 2020
WWF fordert Entschuldigung
Die WWF-Geschäftsführerin Andrea Johanides forderte in einer Aussendung den Rücktritt Geislers:
„Derartige Beschimpfungen haben in der Politik nichts verloren. Wenn Josef Geisler seinen Fehler nicht einsieht, ist er rücktrittsreif. So darf ein Amtsträger nicht mit Menschen umgehen, die völlig zurecht auf die Folgen der Wasserkraft-Verbauung für die Flüsse hinweisen“.
Ebenfalls fordert der WWF eine öffentliche Entschuldigung für den frauenfeindlichen Sager des ÖVPlers.
Weiters solle die Landesregierung den Naturschutz ernstnehmen, wie der WWF weiter klarstellt: „Die Tiroler Landesregierung sollte endlich ihre verfehlte Naturschutzpolitik ändern, anstatt legitimen Protest gegen die Wasserkraft zu verunglimpfen“
(bf)
Titelbild: APA Picturedesk