Nehmen Zadic und WKStA das Anwalt-Angebot an?
Die SOKO hat nicht das ganze Ibiza-Video. Das bietet aber Anwalt Eisenberg sowohl dem U-Ausschuss, dem Justizministerium als auch der WKStA an. Bisher hat nur Sobotka, stellvertretend für den U-Ausschuss, das Angebot abgelehnt. Die beiden anderen Stellen prüfen das Angebot.
Wien, 17. Juni 2020 | Rund um das Ibiza-Video geht es aktuell Schlag auf Schlag. Nicht nur, dass laut “Kurier” ganze 30 (!) neue Videos aufgetaucht sind – das ganze Ibiza-Video hat die SOKO noch immer nicht, wie der „Kurier“ berichtete.
„Angebot prüfen“
Dabei wird das Original-Video von Anwalt Johannes Eisenberg seit Donnerstag der Justizministerin, der WKStA und dem U-Ausschuss angeboten. Für den U-Ausschuss lehnte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka das Angebot bereits am Montag ab. Mit einer fragwürdigen Begründung.
Rund um Justizministerium und Staatsanwaltschaft blieb es aber ruhig. Erst ZackZack fand heraus, dass Eisenberg das Video auch an diese beiden Stellen angeboten hatte. Anders als Sobotka ging Zadic mit dem Angebot nicht an die Öffentlichkeit. Aus dem Justizministerium hieß es am Montag auf ZackZack-Nachfrage, dass „geprüft“ werde.
Behörden zurückhaltend
2 Tage später ist klar, dass der SOKO nicht das ganze Ibiza-Video vorliegt. Aber trotzdem reagiert noch immer keine Stelle auf den Berliner Anwalt Johannes Eisenberg. Aus dem Büro von Alma Zadic hieß es heute: alles eine Sache der Ermittlungsbehörden. Keine Entwicklung seit Montag. Ähnliches hört man aus der WKStA. Aktuell werde das Eisenberg-Angebot geprüft.
Es scheint, als seien die Behörden aus ermittlungstechnischen, aber auch aufgrund rechtlicher Bedenken sehr zurückhaltend. Dass nun unzählige Videos herumschwirren und keiner so genau weiß, welche Teile fehlen, macht die Situation nicht besser.
(ot)
Titelbild: APA Picturedesk