Donnerstag, April 25, 2024

Wisconsin brennt – Weiterer Mordanschlag durch Polizei

Weiterer Mordanschlag durch Polizei

Ein US-Bürger durch Schüsse eines Polizisten verletzt. Der 29-jährige Familienvater kämpft um sein Leben, weil er versuchte, einen Streit zu schlichten. Mittlerweile rückt die Nationalgarde aus, um die Proteste niederzuschlagen.

 

Wien, 25. August 2020 | Erschütternde Bilder wurden in den vergangenen Tagen im Internet geteilt. Während der US-Präsidentschaftswahlkampf anläuft, wurde ein weiteres Mal ein unbewaffneter schwarzer US-Bürger von der Polizei angegriffen. Dem 29-jährige Familienvater Jacob Blake wurde bei einer Polizeikontrolle aus unmittelbarer Nähe mehrere Male in den Rücken geschossen. Er erlitt lebensgefährliche Verletzungen.

Wie kam es dazu? Nach Berichten mehrerer amerikanischer Medien versuchte Blake, einen Streit von zwei Frauen aufzulösen und ging dazwischen. Die Polizeibeamten wurden wegen des „häuslichen Zwischenfalls“ gerufen und schockten den jungen Familienvater mit einem Elektroschocker. Laut Angaben des Anwalts richtete sich Jacob Blake danach auf und wollte nach seinen drei Kindern sehen, die sich im Auto befanden. Daraufhin packte ihn einer der Polizeibeamten am Leiberl und schoß ihm ungefähr sieben Mal in den Rücken.

Warnung: Gewaltszenen im Video.

Nationalgarde und Ausgangssperre

Der wiederholte Versuch eines Mordes durch die Polizei an schwarzen Mitbürgern blieb nicht ohne Folgen. In den letzten beiden Nächten kam es in der Stadt Kenosha im US-Bundesstaat Wisconsin zu heftigen Ausschreitungen. Mehrere Fahrzeuge und Gebäude sind dabei in Brand geraten. Wisconsins Gouverneur Tony Evers erwirkte dann das Einschreiten der Nationalgarde (ZackZack berichtete über die merkwürdige Kooperation mit dem Bundesheer) in der 100.000 Einwohner-Stadt. Die Nationalgarde stand schon im Zuge der “Black Lives Matter”-Proteste wegen Gewalt an Demonstranten massiv in Kritik.

In der Zwischenzeit wurden die Polizeibeamten vom US-Justizministerium beurlaubt.

Joe Biden, US-Präsidentschaftskandidat der Demokraten, spricht seine Anteilnahme aus:

„Diese Schüssen durchstoßen die Seele unserer Nation.“

Er fordere eine schnelle und transparente Aufklärung. Biden selbst steht unter Kritik des linken Flügels der Demokraten, weil er – wie seine Vize-Kanidatin Kamal Harris – ein Hardlinger in Justiz- und Polizeifragen ist. Auch der Basketballspieler LeBron James meldete sich zu Wort. Er halte die Polizeibrutalität für sehr beunruhigend und hoffe auf eine Veränderung im November.

Wiederkehrende Polizeigewalt

Bereits 2014 kam es in Ferguson zu Massenausschreitungen, nachdem der 18-jährige Michael Brown von einem Polizisten erschossen worden war. Nach dem Mord an George Floyd Ende Mai gab es weltweit “Black Lives Matter”-Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus. Auch in Wien gi 50.000 Menschen aus Solidarität auf die Straße.

(mp)

Titelbild: APA Picturedesk

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