Mittwoch, Oktober 9, 2024

Köstinger flüchtet vor Tierschützern – Bizarres Katz- und Maus-Spiel

Bizarres Katz- und Maus-Spiel

Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger befindet sich auf der Flucht. Nachdem Tierschützer bei Köstingers Auftritten gegen den Vollspaltenboden protestierten, schlich sich die Ministerin durch die Hintertür davon. Auch ihren Dienstfahrer setzte die Ministerin laut VGT für das Versteckspiel ein.

 

Wien, 31. August 2020 | Dreimal versuchte der Verein gegen Tierfabriken (VGT) in der vergangenen Woche Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) zu einem Gespräch über ein Verbot von Vollspaltenböden in der Schweinehaltung einzuladen. Köstinger hat nämlich ein Vetorecht, sollte sich Tierschutzminister Rudolf Anschober (Grüne) für ein Verbot aussprechen.

Köstinger-Fahrer mit bizarrem Versteckspiel

Köstinger flüchtete bei allen drei Auftritten auf kuriose Weise vor den Tierschützern, wie der VGT in einer Aussendung wissen ließ. Am Mittwoch in Graz, Freitagvormittag in Bad Aussee und abends in Ladis: in allen drei Orten flüchtete die Ministerin über die Hintertüre. Sogar ihr Dienstfahrer spielte beim Katz- und Maus-Spiel mit: Dieser ließ den Tierschützern ausrichten, er sei gar nicht der Fahrer der Ministerin – allerdings lag in seinem Auto eine Plakette „Dienstkraftwagen für die Bundesministerin“.

In Bad Aussee sei die Situation laut VGT-Obmann Martin Balluch „besonders absurd“ gewesen. Der VGT-Obmann erhielt Informationen, aus welcher Türe die Ministerin nach ihrem Auftritt herauskommen würde. Währenddessen sei Balluch „heimlich“ fotografiert und der Fahrer der Ministerin darüber informiert worden, dass Balluch auf Köstinger warte. Der Fahrer fuhr erst eine Stunde später los und holte die Ministerin an einem anderen Punkt ab. Wenige Stunden später wurde die Ministerin von Tierschützern mit genau diesem Fahrer in Tirol gesichtet.

ÖVP-Karas zu Gespräch bereit

Dass es auch anders geht, zeigte der Vizepräsident des EU-Parlaments Othmar Karas (ebenfalls ÖVP). Als Balluch den ÖVP-Mann auf ein EU-weites Verbot des Vollspaltenbodens ansprach, stieg Karas aus seinem Auto aus und war zu einem Gespräch bereit. Martin Balluch meint zu den unterschiedlichen Herangehensweisen der beiden Poltiker:

„Für eine Ministerin ist das ein seltsames Verhalten. Der EU-Parlaments-Vizepräsident hat gezeigt, wie es geht. Aber vermutlich weiß sie nicht, was sie zur Kritik am Vollspaltenboden sagen soll. Ausnahmslos alle Personen, die aus der Veranstaltung in Bad Aussee kamen, waren solidarisch mit dem VGT-Protest und unterstützten uns. Es gab auch zahlreiche, sehr konstruktive Gespräche. Nur die Ministerin versteckt sich und lässt sich verleugnen.“

(bf)Titelbild: APA Picturedesk

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