Verdacht auf Virus-Mutation in Skiorten
Die besonders ansteckende Corona-Mutation B117 kam nicht mit britischen Skifahrern ins Land. Die Gäste steckten sich offenbar erst im Tiroler Jochberg an. In Tirol häufen sich weitere Verdachtsfälle.
Wien/Jochberg, 13. Jänner 2021 | Jene 17 britischen Skifahrer, die mit einer gefährlichen Mutation des Coronavirus infiziert sind, haben sich erst in Tirol angesteckt. Das berichtet die “Tiroler Tageszeitung” in ihrer Mittwochausgabe.
Die Touristen hatten bei der Einreise negative Corona-Tests vorgewiesen. Bisher war vermutet worden, dass die Briten die besonders ansteckende Corona-Mutation B117 aus ihrer Heimat mitgebracht hätten, wo sie starkt verbreitet ist. Nun zeigt sich: Die Virusvariante war schon vor ihnen in Tirol.
Verdachtsfälle in mehreren Tiroler Bezirken
Neben Jochberg, wo die Briten untergekommen waren, stehen auch Proben aus den Bezirken Kitzbühel und Kufstein unter Verdacht. Die Gen-Sequenzierung, die Gewissheit schaffen kann, dauert einige Tage.
Weiter unklar ist, ob sich die britischen Skifahrer wirklich aus beruflichen Gründen auf die Tiroler Pisten begeben hatten. Einen Skilehrerkurs hatten sie, anders als zunächst kolportiert, nicht absolviert. Sie nahmen lediglich an einem “Vorbereitungskurs” teil, bei dem sie ihr eigenes skifahrerisches Können verbessern sollten.
Beherbergungsverbot mit Trick umgangen
Ob das als eine berufliche Ausblidung zählt, sei “Gegenstand behördlicher Prüfung,” wie der Jochberger Skischulleiter Alois Reichholf zur “Tiroler Tageszeitung” sagt. Die Teilnehmer des Kurses umgingen das geltende Beherbergungsverbot, indem sie ihren Wohnsitz im Tiroler Jochberg anmeldeten.
Meldungen, nach denen in einem Wiener Pflegeheim ein B117-Fall nachgewiesen worden wäre, musste die Austria Presse Agentur am Dienstag korrigieren. Ein Sprecher von Gesundheitsstadtradt Peter Hacker hatte klargestellt, dass die Überprüfung eines Verdachtsfalls noch nicht abgeschlossen sei.
(tw)
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