Samstag, Juli 27, 2024

Impfungen: ZackZack-Recherche bringt Anschober in Bedrängnis

Impfungen:

Am Donnerstagabend war Gesundheitsminister Rudi Anschober in der ZIB2 zu Gast. Die Frage nach internen Mails aus dem Gesundheitsministerium, die ZackZack zuvor veröffentlicht hatte, brachte Anschober in Bedrängnis.

Wien, 22. Jänner 2021 | Hinter den Kulissen herrscht im Gesundheitsministerium Sorge. Wege Lieferverzögerungen ist der Impffahrplan in Gefahr. Das belegen interne Mails des Beauftragten für öffentliche Gesundheit, Clemens Auer, die ZackZack am Donnerstag veröffentlicht hatte. Das Vertrauen in Impfstoffhersteller Pfizer sei beschädigt. Man rechne mit weiteren Verzögerungen. Einige Bundesländer hatten keine Reserven für die zweite Teilimpfung angelegt, sondern sich auf weitere Lieferungen verlassen, die jetzt nicht kommen. Das müsse aufhören, schreibt Auer, denn: Die Auswirkung der Lieferverzögerungen auf den “Zeitplan der Impfungen in Österreich ist für mich derzeit nicht abschätzbar.”

Keine Garantie, dass wir Wettlauf gegen das Virus gewinnen

Nach außen wurde seitens des Gesundheitsministeriums nichts von diesen Schwierigkeiten kommuniziert. “Wir sind auf Kurs”, sagte Gesundheitsminister Anschober auch in der ZIB2.  Die Beschaffung von Impfstoff durch den Bund funktioniere “hervorragend”. Doch von Moderatorin Lou Lorenz mit den ZackZack-Recherchen konfrontiert, ruderte Anschober zurück. Die alles entscheidende Frage “sei doch, ob genug Impfstoff verfügbar sei. Diesbezüglich gebe es, wie aus dem Mails hervorgeht, “offensichtlich Sorge auch in Ihrem Minsiterium.” Anschober musste eingestehen: “Die Produktionsfirmen haben das eine oder andere Problem.” Dass der Wettlauf mit dem Virus gewonnen werde, könne er nicht garantieren.

Ärger über schlechte Presse

Die britische Zeitung “The Guradian” hatte indes von österreichischen Bürgermeistern berichtet, die sich beim Impfen vorgedrängelt haben. Schlagzeilen wie diese ärgern Anschober. Es wäre ihm “lieber gewesen”, der Guardian hätte berichtet, dass in Summe bereits 160.000 Menschen in Österreich geimpft worden seien. Ob ihm als zuständigen Minister denn nicht “das Geimpfte aufgehe”, wenn sich Bürgermeister vorschummelten? Anschober wiegelt ab: Es gebe solche “Vorwürfe”; er “ersuche alle Bürgermeister, vorsichtig zu sein.”

(red)

Titelbild: APA Picturedesk

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