Samstag, Juli 27, 2024

Anschobers geheime Lieferzahlen zeigen: Österreich im Impfstoff-Desaster

Noch vor zwei Tagen gab sich Gesundheitsminister Anschober kampflustig: Der Ausfall der Impfstoffe sei “völlig inakzeptabel”. Und: “Zugesagte Liefermengen müssen eingehalten werden.” Aber jetzt zeigen die Lieferpläne an die Länder, dass die Drohungen des Ministers bereits verpufft sind. Nächste Woche fehlt ein Viertel des Impfstoffs. Die Zahlen zeigen: Österreich ist mitten im Impfstoff-Desaster.

 

Wien, 25. Jänner 2021 | Mit BioNTech/Pfizer hat auch der letzte verbliebene Großlieferant Schwierigkeiten. Das Ministerium beruhigt: Der Engpass sei nur kurzfristig, Mehrlieferungen werden demnächst alles ausgleichen. Aber wie alle Ankündigungen aus dem Gesundheitsministerium ist auch das falsch. ZackZack liegen die Zahlen vor: Bis Ende Februar fehlen elf Prozent des Impfstoffes. In der Woche vom 28. Jänner bis zum 3. Februar fehlt ein Viertel des Impfstoffes.

Gut organisierte Länder wie Wien, Niederösterreich und Burgenland warten Spritze bei Fuß. Aber Anschobers Impfpläne sind Makulatur.

Pfizer/BioNTech Impfstoff-Lieferungen des Gesundheitsministeriums an die Bundesländer

Zahl in Vials (Fläschchen) – 4-7 Impfdosen pro Vial

Quelle: Gesundheitsministerium, Impfstoff-Verteilungsliste, Stand: 22.1.2021.

ZackZack hat Anschobers Lieferpläne vom 14. und vom 22. Jänner verglichen. Das sind die Ergebnisse für die Lieferungen von BioNTech/Pfizer und Moderna.

Vergleich der Impfstoff-Lieferpläne des Gesundheitsministeriums an die Bundesländer

Pfizer/BioNTech + Moderna

Quelle: Lieferpläne des Gesundheitsministeriums vom 14.1.2021 und 22.1.2021.

Engpass in den Ländern

Einige Bundesländer haben die Aufforderung von Kanzler Kurz, mit Volldampf zu impfen, ernstgenommen. Jetzt droht der Impfstoff auszugehen.

Inzwischen hat das Gesundheitsministerium die Länder informiert, dass ab heute ein neuer Impfplan vorliegt. Statt vier gibt es jetzt laut SKKM-Stab, der Einheit des Innenministeriums für staatliches Krisen- und Katastrophenschutzmanagement, mit sieben mehr Impf-Phasen – aber dafür weniger Impfstoff.

(red)

Titelbild: APA Picturedesk

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