Samstag, Juli 27, 2024

Aufstand gegen Ausgangssperre – Nächste Krawallnacht in Holland

Nächste Krawallnacht in Holland

Die verhängte Ausgangssperre bringt die Lage in den Niederlanden völlig außer Kontrolle. Erneut kam es am Montagabend zu heftigen Ausschreitungen. Die Nächte führen zu Chaos und Plünderungen. Premierminister Rutte hält an der Ausgangssperre fest, während die Aufstände  die Aufstände in China viral gehen. 

Wien/Amsterdam, 26. Jänner 2021 | Auch am Montagabend kam es erneut zum Aufstand gegen die Ausgangssperre in den Niederlanden. In mehren Städten kam es zu Ausschreitungen und Plünderungen, erneut brachte die Polizei die Situation kaum unter Kontrolle.

Hotspot Rotterdam

Am Montag war Rotterdam besonders schwer von den Unruhen betroffen. Die Polizei wurde mit Steinen und Feuerwerkskörpern angegriffen. Die  Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein. Nach Polizeiangaben wurden alleine in Rotterdam rund 50 Menschen festgenommen. Zehn Polizisten seien verletzt worden, die Zahl der verletzten Aufständischen ist nicht bekannt.

Massive Spannungen in Rotterdam

“Schamlose Diebe”, bezeichnete Rotterdams Bürgermeister Ahmed Aboutaleb die Plünderer. Wer die Aufrührer aktuell anführt, gilt als unsicher. Die Lage sei enorm unübersichtlich. Während in manchen Städten Hooligans und Rechtsextreme die Krawalle antreiben, sind es anderorts Jugendgruppe aus ärmeren Bezirken. Auch zwischen den Gruppen soll es zu Zusammenstößen gekommen sein.

Auch in Den Bosch ( ‘s-Hertogenbosch), etwa 100 Kilometer südlich von Amsterdam, waren die Ereignisse nach einem Bericht eines Reporters des TV-Senders NOS “gehörig aus dem Ruder gelaufen”. Nach einem Feuerwerk sei eine sehr große Gruppe in die Stadt gezogen. “Auf der gesamten Strecke wurden Plünderungen begangen, Feuer gelegt, Autos zerstört, Geschäfte geplündert.”

Auch in Den Bosch kam es zu Plünderungen

Ausgangssperre ließ eskalieren

Anlass der Unruhen sind die von der Regierung verhängten verschärften Corona-Maßnahmen inklusive Ausgangssperre. Am Samstagabend war in den Niederlanden erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie landesweit eine Ausgangssperre in Kraft getreten. Es ist die erste Ausgangssperre seit dem 2. Weltkrieg. Die Bürger müssen von 21.00 bis 4.30 Uhr in ihren Wohnungen bleiben.

Ganz überraschend kamen die Unruhen laut dem Sozialpsychologen Bert Klandermans von der Freien Universität Amsterdam (VU) nicht. Frust habe sich in den vergangenen Monaten in der Bevölkerung aufgestaut und sich nun mit Beginn weiterer Einschränkungen entladen, sagte Klandermans im APA-Gespräch. “Was aber wirklich schockierend ist, ist die hohe Gewaltbereitschaft.”

“Ich habe schon vor einigen Monaten gesagt, dass wohl eine Zeit kommen wird, in der die Leute sagen, ich kann nicht mehr und will nicht mehr mitmachen”, so der Experte. Schritt für Schritt seien auch die Möglichkeiten, etwas zu machen, sich beschäftigt zu halten oder abzulenken, dezimiert worden.

Unterhaltung für China

Auch die Propagandaschlacht der Großmächte ist ausgebrochen: Denn die holländischen Unruhen gehen aktuell in China viral. Der Hashtag „Niederländische Anti-Lockdown Aufstände“ wurde über 150 Millionen Mal aufgerufen. Dort fragt man sarkastisch: „Ist das freie und zivilisierte Europa nicht großartig?“ Große Accounts merken an, dass dies erneut ein Beweis dafür sei, dass nur China die Corona-Krise in den Griff bekommen würde. In China verschweißt man aufgrund eines Ausbruchs im Nordosten aktuell wieder Türen und versperrt potentiell Infizierte in ihre Wohnungen.

In China geht der Aufstand in Holland viral.

Premierminister und Kurz-Freund Mark Rutte hielt am Montag auf die Ausgangssperre fest. Die niederländische Polizei twitterte Montagabend man sei „wieder auf der Straße und werde die Ausgangssperre durchsetzen.“ Würde man nicht gehorchen und Straftaten begehen, werde man mit Verhaftungen durchgreifen. Zur weiteren Krawallnacht Montagabend hat sich Rutte noch nicht geäußert.

(ot/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

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