Donnerstag, März 28, 2024

Teil 6: „Krone“: Benko lud Wirecard-Braun in Chalet ein

Gemeinsames Medienprojekt?

Multi-Milliardär Rene Benko hält 24,5 Prozent an der Kronen Zeitung. Was „seine Zeitung“ am Donnerstag veröffentlichte, dürfte den Kurz-Freund allerdings nicht freuen: Chats zwischen ihm und dem in U-Haft sitzenden Ex-Wirecard-Chef Markus Braun.

Wien, 05. März 2021 | Im Sommer 2020 implodierte der Finanzdienstleister Wirecard. An der Spitze zwei Österreicher: Markus Braun und Jan Marsalek. Während Marsalek die Flucht ergriff, sitzt der ÖVP-Spender (70.000 Euro) und Ex-Think Tank Mitglied Braun in Untersuchungshaft. 1,9 Milliarden Euro lösten sich beim Wirecard-Skandal in Luft auf. Sowohl Marsalek als auch Braun bestreiten die Vorwürfe, für sie gilt die Unschuldsvermutung.

Medienprojekt zwischen Braun und Benko?

Am Donnerstag veröffentlichte die Kronen Zeitung – an der Benko mit seiner Signa-Gruppe gemeinsam mit der Funke-Gruppe 49 Prozent hält – einen Bericht über Chats, die Braun im Vorfeld der Wirecard-Implosion im Februar mit dem Multimilliardär und Sebastian Kurz-Freund Rene Benko getätigt haben soll. Die beiden sollen, so aus den Nachrichten herauslesbar, womöglich an einem Medienprojekt getüftelt haben. Am 20. Februar 2020 schrieb Markus Braun an René Benko und dessen für Galeria Karstadt Kaufhof zuständigen Manager Dieter Berninghaus eine Nachricht, in der er sich „für das sehr interessante Gespräch“ bedankt: „Ich bin überzeugt, dass zwischen unseren Häusern eine sehr spannende strategische Partnerschaft entstehen kann.“

René Benko erwiderte zwei Tage später wiederum an Braun: „Danke auch dir für das sehr interessante Gespräch – ich würde mich mit dir zu mehreren Themen gerne austauschen und komm auf dich mit ein paar Terminideen zu – dann können wir auch deine Medienpläne aufgreifen.“

“Lieber René”

Benko soll, laut „Krone“, zudem Braun in sein Chalet-N in Oberlech eingeladen haben, aus den Nachrichten geht jedoch nicht hervor, ob Braun diese Einladung annahm.

Der Kontakt blieb allerdings zwischen den beiden, Braun bot am 7. April 2020 Benko seine „Unterstützung“ an. Benkos Galeria Karstadt Kaufhof kam in Deutschland aufgrund des Lockdowns in die finanzielle Bredouille: „Lieber René, ich weiß, die Zeiten sind extrem hart insbesondere für den Handel, wenn ich dich in irgendeiner Form unterstützen kann, lass es mich wissen.“

Benko schrieb zurück, dass sie in nächster Zeit telefonieren sollten: „Wir kriegen alles auf Schiene“.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

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Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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6 Kommentare

  1. Seb kann diese Herren doch auch als Minister nominieren und dazu BIBI aus Israel als Bundespräsidenten dazu. Dann wären endlich die seriösen unter sich

  2. Die Leute auf die der Bub hört… hat er ja selbst keine Ahnung von irgendwas

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