Mitten in den Wiener Gesprächen über eine mögliche Wiederauflage des Atomabkommens, vermeldet der Iran mit einer erfolgreichen Uran-Anreicherung stolz einen erneuten Verstoß gegen seine Auflagen.
Wien/Teheran, 16. April 2021 | “Ich bin stolz zu verkünden, dass es um 00.40 Uhr … iranischen Wissenschaftern gelungen ist, auf 60 Prozent angereichertes Uran herzustellen”, schrieb Parlamentspräsident Mohammed Kalibaf am Freitag auf Twitter.
“Ernste Entwicklung”
Bereits auf eine entsprechende Ankündigung des Irans vor wenigen Tagen hatten Deutschland, Frankreich und Großbritannien mit Besorgnis reagiert. Sie bezeichneten dies als “ernste Entwicklung”, da die Herstellung von hoch angereichertem Uran ein wichtiger Schritt zum Bau von Atomwaffen sei. Für diese ist ein Uran-Reinheitsgrad von 90 Prozent notwendig. Das internationale Atomabkommen von 2015 sieht eine Anreicherung von weniger als vier Prozent vor.
Die drei europäischen Staaten gehören neben Russland und China zu den Unterzeichnern des Atomabkommens mit dem Iran. Auch die USA hatten es unterschrieben, waren 2018 aber unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump einseitig ausgestiegen. Gegenwärtig wird über eine Rückkehr der USA zum Abkommen beraten.
(apa/red)
Titelbild: APA Picturedesk