Samstag, Juli 27, 2024

Sieg für Dichand gegen Benko vor Schweizer Gericht – Kampf um “Kronen Zeitung”

Kampf um “Kronen Zeitung”

Das Schweizer Bundesgericht hat die Beschwerde der Funke-Mediengruppe gegen eine Entscheidung zugunsten der Dichands abgewiesen. Die Erben der “Krone” wehren sich seit Jahren gegen die Übernahme von Funke und René Benko – mit Erfolg.

Wien/Lausanne, 29. April 2021 | Die Familie Dichand kann im Gesellschafterstreit um die Machtverhältnisse in der “Kronen Zeitung” einen Erfolg vor dem Schweizer Bundesgericht verbuchen. Es geht um das Verfahren vor dem Schweizer Schiedsgericht und dessen Entscheidung zugunsten der Dichands im Vorjahr.

Das Höchstgericht wies nun eine Beschwerde der Funke-Mediengruppe gegen diese Entscheidung ab. Das geht aus einem am Mittwoch veröffentlichten Urteil hervor, wie auch “Der Standard” berichtete.

Gesellschafter-Verhältnisse nach wie vor gültig

Das Schweizer Schiedsgericht hatte im Mai des Vorjahres festgestellt, dass zwei Rahmenvereinbarungen aus den 80er-Jahren, in denen die Rechtsverhältnisse zwischen den “Krone”-Gesellschaftern geklärt sind, nach wie vor gültig sind. Sie können nicht gesondert von der Beteiligung an den Gesellschaften gekündigt werden. Die Funke-Mediengruppe beschwerte sich über die “vorschriftswidrige Zusammensetzung des Schiedsgerichts” und eine Verletzung ihres rechtlichen Gehörs. “Kronen Zeitung”- Herausgeber und -Eigentümervertreter Christoph Dichand sah durch das damalige Urteil des Schiedsgerichts die Vorrechte der Dichands in den Verträgen mit der Funke-Gruppe “vollinhaltlich” bestätigt. Darunter befindet sich auch ein Vorrecht auf garantierten Gewinn in Millionenhöhe.

Die Funke-Mediengruppe hatte die Rahmenverträge im Jahr 2014 gekündigt. Daraufhin erklärten die Erben von Hans Dichand die Kündigungen für nichtig. Eine Kündigung der Rahmenvereinbarungen durch die Funke-Mediengruppe hätte auch die Auflösung der eigentlichen Gesellschaften zur Folge, entschied das Schiedsgericht. Dadurch müsste die Funke-Mediengruppe ihre Anteile an der “Kronen Zeitung” zu einem günstigen Buchwert den Dichands überlassen. Sie hat wiederum Anläufe gemacht, die “Kronen Zeitung” zur Gänze zu übernehmen.

Der Funke-Mediengruppe, die unter anderem die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) herausgibt, und der Familie Dichand gehören jeweils die Hälfte der “Kronen Zeitung”. Seit 2018 ist in Funkes Beteiligungsunternehmen auch die Signa-Holding des österreichischen Immobilienunternehmers Rene Benko an Bord. Benko hält 49 Prozent an Funkes “Krone”-Anteilen. Das sind durchgerechnet 24,5 Prozent für den Investor und Kurz-Freund.

(red/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

7 Kommentare

7 Kommentare
Meisten Bewertungen
Neueste Älteste
Inline Feedbacks
Zeige alle Kommentare

Jetzt: Die Ergebnisse der Pilnacek-Kommission

Nur so unterstützt du weitere Recherchen!